«Kirschs Blüten»: In den Fußstapfen der Star-Eltern
Der Nachwuchs von ehemaligen Fernsehgrößen und einstigen Musikstars sucht den Weg in die TV-Landschaft, stellt Jürgen Kirsch fest. Ein neuer Trend?
Ein neuer Trend im Fernsehgeschäft zeichnet sich ab. Der Nachwuchs von ehemaligen Fernsehgrößen oder Musikstars drängt sich in die deutsche TV-Landschaft. Zuletzt beobachtet bei «Das Supertalent». Ob Dschungel-Bär Günther Kaufmann oder Ex-Schlagerikone Michelle. Beide hatten ihre Kinder – mittlerweile ganz Erwachsen - mit im Rennen. Kaufmanns Sohn Dave durfte zunächst zeigen, wie gut er singen kann. Eine professionelle Homepage hat er schon mal, das Talent auch, nur der Durchbruch fehlt anscheinend. So sieht er bei Bohlen, Bruce & Co. seine, vielleicht einzige Chance. Während sein Vater Günther zuletzt bei «Ich bin ein Star, holt mich hier raus» etwas für die Haushaltskasse tat und erst neulich in der Bully-Produktion «Wickie und die starken Männer» zu sehen war, möchte sein Sohn auch ins Showgeschäft. Statt Schauspielen, eben Singen. Hilfe vom Papa will er nicht. Er wollte sein eigenes Ding machen. Macht Sinn, denn in Sachen Musik ist Günther Kaufmann nicht wirklich gut, wie man im Dschungelcamp mitverfolgen, besser noch mithören konnte.
Viel besser ist da die Tochter vom einstigen Schlager-Star Michelle („Wer Liebe lebt“). Die trat nämlich auch vor Dieter Bohlen auf die Bühne. Dieser ließ es sich nicht nehmen ihre Mutter gleich dazu zu zitieren, Dieter blieb aber zahm und hatte einen Ratschlag parat, mehr nicht. Womöglich will Michelles Tochter auch ihren eigenen Weg gehen, ansonsten hätte sie ihre Mutter sicher auch anderweitig ins Geschäft bringen können, als sie Dieter Bohlen vorzusetzen. Oder ist der damalige Glanz ganz und gar verflogen? Sein Konkurrent Ralph Siegel hat auch eine Tochter. Die war im Dschungelcamp und versuchte bei ProSieben über ein erfolgloses Kuppel-Casting von sich Reden zu machen. Diesen Weg auf eigene Fast zu gehen, hatte sich die Tochter des derzeit glücklosen Musikproduzenten wohl auch anders vorgestellt.
Die Nachkommen von Michelle und Günther Kaufmann sind beileibe nicht die einzigen ihresgleichen, die versuchen in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten. Womöglich hat dieser Trend, sofern es einer wird, mit den Ochsenknecht-Brüdern angefangen, die mit dem «Wilden Kerlen» berühmt wurden und einer zumindest, Jimi-Blue Ochsenknecht, auch Musik macht. Bei genauem Hinsehen finden sich auch noch weitere Beispiele. Andere wie Oliver Pocher machen es genau andersherum. Sein Vater darf mit in die Show. Das tut dieser sogar richtig gut. Ob er oder andere Fernsehgrößen wie Jauch, Raab & Co. ihre Söhne oder Töchter ins Fernsehgeschäft bringen werden, ist vorerst zu bezweifeln. Sollte sich der Trend aber bestätigten, wird es niemanden mehr so richtig wundern.