Sternekoch Witzigmann kritisiert Koch-Hype

Allzu viel Gutes kann Eckart Witzigmann den zahlreichen Kochshows im Fernsehen nicht abgewinnen. Jeder, der es schaffe, heiß und kalt zu unterscheiden, gelte sofort als Star.

Kochshows haben im deutschen Fernsehen nach wie vor Hochkonjunktur, doch Starkoch Eckardt Witzigmann kann dem nicht viel abgewinnen. Immer mal wieder meldet er sich kritisch zu Wort - auch in dieser Woche wieder.

Gegenüber der Zeitschrift "impulse" verglich er das Geschäft der Köche nun mit dem der Kabarettisten: Erst wenn sie sich über TV-Auftritte mediale Präsenz verschaffen, strömen die Massen und lassen den Wohlstand ausbrechen. "Kochen verkommt zu einer Durchgangsmode ohne jede Nachhaltigkeit", klagt Witzigmann.



Heutzutage würde die Klasse eines Kochs in einer anderen Währung gemessen: An Fernsehauftritten, Event-Shows und Partnerschaften mit Nahrungsmittel- und Küchengeräteherstellern. "Jeder, der es schafft, heiß und kalt zu unterscheiden, gilt sofort als Star", so Witzigmann. Problematisch aus Sicht des Kochs: "Noch nie wurde in den Medien so viel über Ernährung, Kochen und frische Produkte schwadroniert, und noch nie wurden so viel Tiefkühlkost und Fertigprodukte gekauft."
27.10.2009 10:56 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: impulse Kurz-URL: qmde.de/38094