Eine optische und inhaltliche Überarbeitung erhielt das Magazin «VIVA Live!» Anfang Juli. Die Quoten bewegen sich weiterhin im durchschnittlichen Bereich, zumindest bei den Erstausstrahlungen.
Mit «VIVA Live!» führt Viva immer noch die Tradition des nachmittäglichen Live-Programms weiter, das einst mit drei Stunden «Interaktiv» am Tag seine Hochzeit erlebte. Seither ist viel passiert, insbesondere schrumpften die Sendezeiten immer mehr zusammen. Seit Beginn dieses Jahres kommt auch «VIVA Live!» nur noch auf zwei einstündige Ausgaben pro Woche. Anfang Juli bekam die Sendung eine Generalüberholung. Ein Quotenaufschwung lässt sich allerdings nicht beobachten.
In den Wochen vor der Neukonzipierung konnte «VIVA Live!» vor allem mit den samstäglichen Best-Of-Folgen punkten. Am 20. Juni erreichte der Musik- und Entertainment-Sender damit 1,6 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern, eine Woche später sogar 2,4 Prozent, ein Wert klar über dem Senderschnitt von zuletzt rund einem Prozent. Auch die beiden letzten Juni-Ausgaben unter der Woche fuhren mit 1,8 Prozent am Donnerstag und 1,1 Prozent am Freitag zufriedenstellende Werte ein. Im Juli erhielt «VIVA Live!» dann ein neues Design und eine deutlich abgespeckte Moderatorenriege. Vom einst fünfköpfigen Team blieben nur noch Collien Fernandes und Jan Köppen, die fortan abwechselnd moderierten. Außerdem wurden von nun an am Samstag beide Ausgaben der Woche wiederholt, eine um 11 und eine um 17 Uhr.
Die erste neue gestaltete Ausgabe mit Cascada und Daniel Schumacher als Gästen sahen 90.000 Zuschauer, davon 80.000 aus der werberelevanten Zielgruppe. Der Marktanteil fiel mit 2,5 Prozent sehr erfreulich aus. Insgesamt bekam die Show nun die Auswirkungen des Sommers zu spüren, denn während die Marktanteile unter den üblichen starken Schwankungen im Schnitt stabil blieben, bauten die Reichweiten von einem anfänglichen Niveau von etwa 50.000 jungen Zuschauern bis auf 30.000 Mitte August ab. Als Tiefpunkt weisen die Messungen den 17. Juli aus - nur 10.000 junge Zuschauer sahen die Sendung, in der Sänger Milow zu Gast war.
Als der Sinkflug der Quoten dann langsam aufhielt, konnte ziemlich unvermittelt der Höchstwert dieses Halbjahres erzielt werden. Die 11-Uhr-Sendung am Samstag, den 22. August sahen 110.000 werberelevante Zuschauer, ein Marktanteil von 3,2 Prozent konnte erzielt werden - mehr als das Dreifache des Senderschnitts. Bei der Erstausstrahlung der Ausgabe mit Culcha Candela und Justin Bieber sah das noch ganz anders aus. Mit 20.000 jungen Zuschauern und einer Quote von 0,6 Prozent lief diese am Donnerstag zuvor nämlich recht schlecht. In den folgenden Wochen konnten die Reichweiten wieder deutlich zulegen und auf ein Niveau von 50.000 jungen Zuschauern zurückkehren. Am 5. September, wieder 11 Uhr am Samstag, konnten sogar erneut 3,2 Prozent in der Zielgruppe erreicht werden; die von Stefan Raab entdeckte Stefanie Heinzmann war zu Gast.
Während die Quoten nun die meiste Zeit um ihr gewohntes Niveau pendelten musste die Sendung noch eine besonders schwere Woche wegstecken. Vom 9. bis zum 15. Oktober gab es ausnahmslos unterdurchschnittliche Ergebnisse. Keine der vier Sendungen kam in der Zielgruppe über 30.000 Zuschauer. Das blieb aber langfristig ohne Konsequenz. Am 24. Oktober, als Vanessa Neigert die Sendung besuchte, wurden sogar zum dritten Mal 3,2 Prozent gemessen. Zudem ist in den vergangenen Wochen ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen.
Insgesamt betrachtet fällt besonders auf, dass die Wiederholungen am Samstag deutlich besser laufen als die Erstausstrahlungen, wahrscheinlich weil Teile des Zielpublikums um 15 Uhr gar nicht zuhause sind. Mit nur einem Prozent Marktanteil im Schnitt kommen die Donnerstags- und Freitagssendungen gerade mal auf den Senderschnitt bei den 14- bis 49-jährigen. Bei allen Zuschauern sieht es mit 0,5 Prozent genauso aus. Die samstäglichen Wiederholungen können dagegen mit 1,6 Prozent in der Zielgruppe vollkommen überzeugen. Es war also ein richtiger Schritt, beide Ausgaben am Samstag noch einmal in voller Länge auszustrahlen.
Nimmt man alle Ausstrahlungen zusammen, erreicht «VIVA Live!» im Schnitt 60.000 Zuschauer bei 0,7 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-jährigen waren durchschnittlich rund 50.000 und 1,3 Prozent dabei. Damit liegt die Sendung immer noch deutlich über den Durchschnittswerten des kleinen Senders und kann zwischen Clip-Shows, Animationsserien und US-Reality weiterhin bestehen.