Baader Meinhof erfüllt Erwartungen nicht

Das Erste vertraute dem Film den Sonntagssendeplatz an: Die hohen Erwartungen erfüllte die Produktion nicht – sie hatte weniger Zuschauer als ein «Inga Lindström»-Film.

Es war durchaus eine mutige Entscheidung, die Das Erste-Programmdirektor Volker Herres traf: Er legte den Film «Der Baader Meinhof Komplex» als Zweiteiler auf den Sonntag- und Montagabend. Damit war klar: Er traute der Produktion zu, ähnlich hohe Zuschauerzahlen wie «Mogadishu» oder «Tatort» zu holen. Mit sieben oder acht Millionen Zusehern hat man beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen demnach sicherlich gerechnet.

Daraus wurde letztlich aber nichts. Durchschnittlich sahen nur 5,30 Millionen Bundesbürger ab drei Jahren zu, was aber nur zum Teil der starken Spielfilmkonkurrenz von ProSieben geschuldet war. Das schwache Abschneiden des Films machte auch die ZDF-Primetime stark. Ein Film von «Inga Lindström», den das ZDF zur besten Sendezeit ausstrahlte, kam mit 7,01 Millionen Bürgern auf einen der besten Werte der vergangenen Zeit. Kein anderes Format hatte am Sonntag mehr Zuschauer.

19 Prozent Marktanteil hatte die Produktion im Schnitt. Damit war die Romanze klar erfolgreicher als «Der Baader Meinhof Komplex», der beim Gesamtpublikum nicht über 14,4 Prozent Marktanteil hinauskam. Beim jungen Publikum war der Unterschied im Vergleich zu den sonst zu dieser Zeit stattfindenden «Tatort»-Ausstrahlungen nicht ganz so groß: 2,34 Millionen Junge sorgten für 14,5 Prozent.

Somit hatte die Produktion mehr junge Zuseher als der beispielsweise bei RTL gezeigte Film «Trennung mit Hindernissen». In Sachen Tagesmarktanteil lief es für Das Erste am Sonntag mit genau sieben Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ganz ordentlich. Insgesamt hatte Das Erste aber nur 10,4 Prozent vorzuweisen und lag somit sogar hinter ProSieben, das auf sensationelle 10,9 Prozent kam.
23.11.2009 09:02 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/38609