Also doch: Mark Williams verlässt Sky

Ein Engländer wird Nachfolger des Sky-Chefs Mark Williams, der den Entertainmentsender 2010 offiziell aus privaten Gründen verlässt.

Auch wenn die Presseabteilung Sky entsprechende Gerüchte zuletzt heftig dementierte – am Dienstagabend folgte die offizielle Bestätigung: Sky-Chef Mark Williams, der seinen Posten vor 14 Monaten antrat, verlässt den deutschen Bezahlsender im kommenden Jahr. Aus persönlichen Gründen legt er sein Amt nieder, wie es in einer Pressemitteilung heißt. „Wir respektieren seine Entscheidung, nach einem sorgsam gemanagten Übergang wieder mit seiner Familie zusammen sein zu wollen,“ sagte Markus Tellenbach, Aufsichtsratsvorsitzender der Sky Deutschland AG in einer Mitteilung.

Der Noch-Sky-Chef in einer Presseerklärung: „„Die letzten 14 Monate waren sehr bemerkenswert. Wir haben innerhalb kürzester Zeit eine Menge erreicht – dank der harten Arbeit und des Einsatzes aller Mitarbeiter von Sky. Ich glaube fest an eine viel versprechende Zukunft von Sky, und ich bin stolz, in dieser so wichtigen Zeit mit dabei gewesen zu sein.“

Ob die Gründe für Williams’ Rückzug wirklich nur im privaten Bereich liegen, darf angezweifelt werden. Vor wenigen Wochen präsentierte er die Quartalszahlen für die ersten drei Sky-Monate, die sehr enttäuschend ausfielen. Sein im Herbst 2008 aufgestellter Business-Plan wurde von einigen Experten erstmals in Frage gestellt und es wirft kein gutes Bild auf Sky, wenn der Chef nun das Weite sucht. Tellenbach zeigte sich dennoch zufrieden: „„Mark Williams hat innerhalb eines kurzen Zeitraums einen enormen Beitrag für Sky geleistet. Er kam unter außergewöhnlichen Umständen an Bord und hat in wenig mehr als einem Jahr das Geschäft stabilisiert, die Sicherheitslücke geschlossen, das Unternehmen wieder mit Kapital ausgestattet, die Bundesliga-Rechte gesichert und im Sommer das neue Unterhaltungsangebot Sky gestartet. Wir danken ihm für alles, was er getan hat, um das Unternehmen auf Wachstumskurs zu bringen,“ sagte er über den scheidenden Sky-Boss.

Bis Ende März 2010 wird Williams allerdings noch bei Sky bleiben – dann übergibt er sein Amt an den Engländer Brian Sullivan. Dieser ist derzeit Managing Director Customer Group beim englischen Schwestersender BSkyB. Ab Januar 2010 arbeitet er in Unterföhring, ist zu Beginn drei Monate lang Stellvertreter von Williams. Momentan leitet der 47-Jährige in England alle mit Kundenbeziehung in Zusammenhang stehenden Bereiche. In den vergangenen Jahren entwickelte er beispielsweise Sky+ und Sky+HD.

Markus Tellenbach äußert sich – natürlich – sehr positiv über seinen neuen Spitzenmanager: „Als Brian Sullivan zu BSkyB kam, hatte das Unternehmen ähnlich viele Kunden wie Sky Deutschland heute. Inzwischen ist BSkyB ein Vorbild an Spitzenleistung für die gesamte Branche. In einem Markt mit starken Free-TV-Sendern spielte Brian Sullivan eine zentrale Rolle beim Aufbau eines populären Abonnement-Angebots, das inzwischen in mehr als einem Drittel der britischen Haushalte genutzt wird.“

Auch Sullivan, derzeit noch in England, meldete sich zu Wort: „Deutschland und Österreich besitzen ein für Pay-TV und HDTV bislang bei weitem noch nicht realisiertes Potenzial, das wir auf der nunmehr geschaffenen Grundlage weiter erschließen werden,“ so der künftige Chef von Sky Deutschland. Er wolle Sky zu einem Unterhaltungsangebot von echtem Weltklasseformat ausbauen.
02.12.2009 20:28 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/38815