Zehn Sendungen, die uns im Jahr 2009 gefallen haben

Das Jahresende rückt näher. Auch Quotenmeter.de lässt die vergangenen Fernsehmonate Revue passieren. Heute präsentieren wir zehn Sendungen, die uns im Jahr 2009 besonders gut gefallen haben.

Zwischen den diversen Casting-Shows und Reality-Formaten tummelten sich auch im langsam ablaufenden Jahr 2009 einige Rohdiamanten, die nicht nur gute Unterhaltung im Fernsehen garantierten, sondern auch in Sachen Qualität ganz oben auf der Liste standen. Dabei waren diese Shows und Serien nicht immer Quotenrenner, aber dennoch sehenswerte Formate. Das Hauptaugenmerk haben wir in diesem Jahr auf deutsche Produktionen gelegt, da auch hier nicht nur Einheitsbrei, sondern auch anspruchsvolle, witzige Kreationen dabei waren. Unsere liebsten Sendungen im Jahr 2009.

«Stromberg» (ProSieben, dienstags um 22.15 Uhr)
Seit November 2009 ist der Papa wieder da: Der fieseste Chef Deutschlands ging mit der vierten Staffel bei ProSieben auf Sendung. Zehn neue Folgen wurden produziert und lange genug mussten die Fans ja auch warten: Ende April 2007 endete die dritte Staffel der Comedy-Serie aus der Feder von Erfolgs-Autor Ralf Husmann. Bernd Stromberg, gespielt von Christoph Maria Herbst, wird dabei schon in der ersten Folge aufs Land nach Finsdorf versetzt. Zum Start der Staffel gab es zudem eine umfassende virale Kampagne von ProSieben sowie die DVD schon nach Ausstrahlung der ersten Folge. Den Quoten hat es bislang nicht geschadet, die lange Wartezeit hat bei den «Stromberg»-Fans für einen richtigen Hype gesorgt, der weiter anhält. Mit 16,8 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe durfte sich ProSieben für seinen langen Atem nach den ersten beiden Episoden beglückwünschen. Im Schnitt 2,10 Millionen Deutsche verfolgen zu Beginn den Aufstieg und Fall des Bernd Stromberg in der vierten Staffel.

Doch nach der zehnten Folge soll schon wieder Schluss sein, zur Debatte steht noch ein Kinofilm. Zu wünschen wäre dieser, denn «Stromberg» ist wahrlich eine echte Blüte in der deutschen Comedy-Landschaft. Drei Folgen stehen derzeit noch aus, die ProSieben wohl zumindest teilweise noch in diesem Jahr senden wird.


«Switch Reloaded» (ProSieben, März bis Mai 2009)

Natürlich ging auch in diesem Jahr an den Parodie-Genies des «Switch Reloaded»-Teams kein Weg vorbei. Michael Kessler, Bernhard Hoecker, Martina Hill, Max Giermann, Susanne Paetzhold, Petra Nadoly, Peter Nottmeier und Michael Müller hatten mit sieben neuen Folgen der vierten Staffel wieder einmal die perfekte Persiflage auf das deutsche Fernsehen parat. Vor allem die Detailgenauigkeit ist verblüffend. Für die Sendung gab es diesmal keine Auszeichnung, dennoch wurden Max Giermann und Martina Hill als beste SchauspielerIn mit dem Comedypreis ausgezeichnet. Man darf schon auf den Jahresrückblick von «Switch Reloaded» gespannt sein. Auch wenn die Quoten nicht berauschend waren: Die neue fünfte Staffel ist bereits für das Frühjahr 2010 angekündigt und wird gerade gedreht.


«5 gegen Jauch» (RTL, September und Dezember 2009)

Der Kölner Sender wartete mit einer neuen Gameshow auf, in der «Wer wird Millionär?»-Moderator Günther Jauch selbst als Kandidat auftrat. Comedian Oliver Pocher agierte als Moderator der Sendung. Das Konzept war zwar nicht ganz neu, aber interessant: Kandidaten fragten ihren Moderator Löcher in den Bauch, der die Quizfragen zu beantworten hatte. Die teils kniffligen Fragen hatten die Kandidaten vorbereitet. Das Ziel war es, dass Jauch die passenden Antworten nicht weiß. Für jede falsch beantwortete Frage erhielten die Kandidaten Geldgewinne. Dabei war es nicht das Frage-Antwort-Spiel das für das Gelingen der Show auf RTL beitrug, sondern die vielen Sticheleien und Scherze am Rande. Vor allem Oliver Pocher konnte sich wie gewohnt nicht zurück gehalten und mit seinen spontanen Witzen maßgelblichen Anteil am Erfolg. 6,69 Millionen Zuschauer wurden angelockt, 28,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe eingefahren. Das schrie förmlich nach einer Fortsetzung, die am 18. Dezember 2009 um 20.15 Uhr folgt.

«Schlag den Raab» (ProSieben, samstags 20.15 Uhr)
Die Show-Kreation von Entertainer Stefan Raab ist weiterhin einzigartig und erfolgreich zugleich. Darüber hinaus sorgte die Sendung für geballte Samstagabend-Unterhaltung, zumal es auch zwei echte Highlights gab. Im Mai 2009 ging es für Kandidat Nino um drei Millionen Euro, die er am Ende auch einstrich. Dabei hatte Raab noch zuvor fünf Spiele in Folge gewonnen und dann doch verloren. Doch auch Raab konnte sich tags darauf freuen: Mit 34,9 Prozent Marktanteil der Werberelevanten wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Auch die Wiederholung war stark. Die Show im September, die Kandidat Hans-Martin gewann (es ging um 500.000 Euro), brachte Raab erstmals alle Sympathien seines Publikums, weil Hans-Martin ob seiner polarisierenden Art bei den Zuschauern in Ungnade gefallen war. Auch dies war ein Novum der erfolgreichen Samstagabend-Show, die zudem ins Ausland verkauft wird. So lief ein Ableger erstmals auch in Ungarn. Am 19. Dezember 2009 gibt eine weitere Ausgabe auf ProSieben.

«Inas Nacht» (ARD, donnerstags um 0.00 Uhr)
Die aufgeweckte, freche Sendung hat wie beim Ersten oft üblich leider nur einen Sendeplatz in unregelmäßiger Folge. Im Anschluss an Altmeister Harald Schmidt sorgte die Late-Night, die mit ihren Gästen nicht gerade zimperlich umgeht, für Furore. Ina Müller präsentierte ihre Show erstmals 2007, die vierte Staffel ging mit sechs Episoden im Juni und Juli 2009 über den Sender. Fünf Folgen hielt die fünfte Staffel schließlich ab dem 17. November 2009 bereit, am 10. Dezember 2009 gibt es die letzte Ausgabe in diesem Jahr. Nicht zuletzt wurde «Inas Nacht» auch mit dem deutschen Comedypreis als beste Late-Night gekürt. Verdient hat es das Format ohnehin, denn auch die NDR-Produktion birgt jede Menge frischen Wind: Statt einer Show mit großer Bühne und viel Publikum ist der Schauplatz der Sendung die kleine Hafenkneipe „Zum Schellfischposten“ mit 14 Zuschauern. In dieser urigen Atmosphäre löchert Ina Müller, die blonde Leuchte aus dem hohen Norden, ihre Gäste mit Fragen, was viel Spaß bringt.

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Das Jahresende rückt näher. Auch Quotenmeter.de lässt die vergangenen Fernsehmonate Revue passieren. Heute präsentieren wir zehn Sendungen, die uns im Jahr 2009 besonders gut gefallen haben.

«Kesslers Knigge» (Sat.1, Juni bis August 2009)
„Kniggedy“ nannte «switch reloaded»-Star Michael Kessler sein neues Format, dem ein einfaches Konzept zu Grunde liegt: 10 Dinge, die man in bestimmten Situationen nicht tun sollte. Anders als bei den üblichen Sktech-Comedys kamen die Gags nahezu direkt hintereinander. Auf die Pointen musste man also nicht lange warten, was sehr gut funktionierte. Da war der eine oder andere Dauer-Lachanfall garantiert. Am «Fun Freitag» von Sat.1 hatte Kesslers „Kniggedy“ jedoch seine Probleme, seit der ersten Folge sanken die Quoten eher stetig. Nach magerem Start mit nur 900.000 jungen Zuschauern folgte der Absturz, ehe Michael Kessler zum Ende der Staffel noch mal am Sat.1-Senderschnitt schnupperte. Doch gerade inhaltlich hat «Kesslers Knigge» mit Qualität und Humor vom Feinsten überzeugt.

«heute-show» (ZDF, dienstags, 22.15 Uhr)
Mit Nachrichten-Satire konnte das Late-Night-Format von Oliver Welke im ZDF nicht nur Fans gewinnen. Neben guten Kritiken zu den ersten Shows erhielt die «heute-show» den Comedypreis mehr als verdient, denn die Innovation ist erkennbar. Seit ihrer ersten Ausgabe steigerten sich die Protagonisten und so hat die Sendung hohe Qualität mit bissig-sarkastischem Humor zu bieten. Schon früh entschloss sich daher der Mainzer Sender das Format nach dem US-Vorbild der «Daily-Show» ab dem nächsten Jahr wöchentlich auszustrahlen, was die «heute-show» zu einem Gewinner in 2009 macht.

«Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei» (RTL, März/April & September/Oktober)
Die Schauspieler Erdogan Atalay und Tom Beck gingen auch in diesem Jahr wieder als Autobahnpolizisten Sermir Gerkhan und Ben Jäger auf Verbrecher-Jagd. Die Actionreihe sorgte bei den RTL-Zuschauern für geballte Spannung. Dank der vielen Stunts in der Serie war auch immer etwas fürs Auge dabei. Besonders die erste Folge der bereits 24. Staffel mit dem Titel „Das Ende der Welt“ - zudem mit einer Gastrolle von Oliver Pocher - war qualitativ sehr hochwertig. Auch bei den Quoten brauchte sich die Produktion von „Action Concept“ keine Sorgen machen: Die letzte Staffel war die erfolgreichste seit vier Jahren. Im Schnitt sahen 4,44 Millionen Menschen zu.

«Pastewka» (Sat.1, freitags 21.15 Uhr)
Die Serie mit Bastian Pastewka, der sich selbst spielt, ist Qualitätsfernsehen auf hohem Niveau. Nicht nur durch die vielen Gastrollen von TV-Stars wie Hugo Egon Balder, Christoph Maria Herbst (Bild) oder Michael Kessler glänzt das Comedy-Format. Vielmehr ist es das gute Drehbuch und die hervorragende Umsetzung dessen, was «Pastewka» zum Pflicht-Programm in 2009 machte. Die tollpatschige Art und Weise, die Bastian Pastewka in der Serie verkörpert ist ihm zu Eigen und passt wunderbar. Die mittlerweile vierte Staffel kam auch beim jungen Publikum gut an: Mit zuletzt 14,1 Prozent Marktanteil der Werberelevanten feierte Bastian Pastewka mit seiner Serie in 2009 klare Erfolge.

«hart aber fair» (ARD, mittwochs 21.45 Uhr)
Im Superwahljahr 2009 war die Polit-Sendung mit Moderator Frank Plasberg eine der tiefgründigsten Talk-Shows in der deutschen Fernsehlandschaft und zeugte von Qualität. Plasberg diskutierte mit seinen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. In der Live-Sendung ist Thema, was die Menschen bewegt und aufregt – gerade dieser Punkt spricht für das Format.
08.12.2009 08:00 Uhr  •  Jürgen Kirsch Kurz-URL: qmde.de/38913