Auch Sat.1 testet Scripted Reality am Nachmittag

Vorbild RTL: Im Februar wird auch der Münchner Privatsender Sat.1 eine so genannte Scripted Reality testen – sehen können diese jedoch nicht alle.

Die German Free TV Group, die in Deutschland unter anderem Sat.1, ProSieben und kabel eins betreibt, ist offenbar auf den Geschmack gekommen: Weil der Kölner Fernsehsender mit seinen nachgestellten Nachmittagsdokus «Familien im Brennpunkt», «Die Schulermittler» und Co. Topquoten von teilweise 30 Prozent in der Zielgruppe einfährt, kommt im neuen Jahr auch bei der konkurrierenden Sendergruppe mehr Erfundenes am Nachmittag auf die Zuschauer zu. ProSieben testet ab Januar um 16.00 Uhr beispielsweise mehrere neue Sendungen – beispielswiese «Love Diaries» oder «Das Internat – Emma bloggt».

Auch Sat.1 wird im Februar auf den Zug aufspringen und um 17.30 Uhr eine so genannte Scripted Reality zeigen. Fünf Folgen sind von «Schicksale – und plötzlich ist alles anders» geplant. Der Privatsender selbst beschreibt das Format so: „Wenn das eigene Kind plötzlich spurlos verschwindet, wenn man für seine Zivilcourage teuer bezahlen muss oder wenn eine schlimme Diagnose das ganze Leben auf den Kopf stellt, ist das ein herber Schicksalsschlag - für alle Beteiligten. Wie gehen sie mit der Situation um?“ Erwarten kann man also jede Menge Dramatik – mehr vielleicht als es für das Nachmittagsprogramm gut ist. Hergestellt werden die fünf Ausgaben von Constantin Entertainment, die für Sat.1 auch «K 11» und bis vor Kurzem «Lenßen & Partner» umsetzten.

Die erste Folge wird am 08. Februar 2010 um 17.30 Uhr ausgestrahlt – sie beginnt also dann wenn RTL seinen Fake-Doku-Nachmittag beendet. Vorerst wird das Format jedoch nur eine Woche im Programm bleiben und ist zudem auch nicht in allen Haushalten zu sehen. In verschiedenen Kabelnetzen, unter anderem in Bayern und NRW, wird Sat.1 weiter sein Regionalprogramm «17:30» ausstrahlen, wie ein Sat.1-Sprecher Quotenmeter.de bestätigte.
30.12.2009 12:45 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/39314