Gehört «West Wing» zur Grundversorgung?

Der Chef der Firma Deutsche Synchron, Matthias Müntefering, will ARD und ZDF in Sachen «West Wing» in die Pflicht nehmen.

Immerhin kommen Kunden von Sky oder Unity Media mittlerweile in den Genuss einer deutschen Fassung der vielfach ausgezeichneten US-Serie «The West Wing», die Anfang des Jahrtausends zunächst sehr erfolgreich im amerikanischen Fernsehen lief. Mittlerweile zeigt der Bezahlsender FOX die vierte Staffel – immer montags in Doppelfolgen. Martin Sheen spielt darin Präsident Bartlet, die Serie erzählt Geschichten aus dem Inneren des Weißen Hauses.

Dass die Serie derzeit nur im Pay-TV – und somit nur für einen kleinen Personenkreis – verfügbar ist, stört beispielsweise Matthias Müntefering, den Chef der Firma Deutsche Synchron, der das Format derzeit in Berlin für den deutschen Markt bearbeitet. „«West Wing» sollte meiner Meinung nach bei den öffentlich-rechtlichen Sendern laufen: Das gehört zur Grundversorgung genauso wie Volksmusik oder Pilcher“, so Müntefering im Quotenmeter.de-Interview.

Die vierte, derzeit bei FOX laufende Staffel, sei so aktuell wie nie zuvor: „Da geht es um den Iran, um die Umwelt. Natürlich hat «West Wing» nicht die schnelle Schnittfolge, die man von vielen US-Formaten gewohnt ist – deshalb ist es eher auch eine „Old-Fashioned“-Serie. Für Privatsender ist die Zielgruppe der Serie, vermutlich so zwischen 30 und 60 Jahren, nicht wirklich interessant – aber für ARD und ZDF“, sagt er.

Für den Zuschauer hofft er, dass die Serie in diesem Jahr den Weg ins freiempfangbare Fernsehen schafft, auch wenn er dies realistisch betrachtet nicht für wahrscheinlich hält. Gute Kunde für Pay-TV-Kunden gibt es dennoch: Weil die Deutsche Synchron jetzt schon Staffel fünf vorbereitet, ist damit zu rechnen, dass diese sehr bald ihre Deutschland-Premiere feiern wird.

Das gesamte Wortlaut-Interview mit Matthias Müntefering, in dem es dann auch um Synchronsprechen im Allgemeinen und um 15 Jahre «Emergency Room» geht, lesen Sie ab Sonntag bei Quotenmeter.de. Quotenmeter.de-Plus-User bekommen das Interview bereits ab Samstagnachmittag.