ProSiebenSat.1: Neue Tochterfirma für Produktionsfirmen

Das Unternehmen Red Arrow Entertainment Group ist fortan für die Produktionsfirmen bei ProSiebenSat.1 verantwortlich.

Am Dienstag hat die ProSiebenSat.1 Media AG einen weiteren Teil ihres Unternehmens sinnvoll gegliedert. Nachdem man schon vor einiger Zeit die deutschen Free-TV-Sender Sat.1, ProSieben, kabel eins und N24 unter dem Dach German Free-TV Group bündelte, gründete man nun die Red Arrow Entertainment Group. Der Vorteil einer solchen Dachfirma zeigt sich im Falle einer Insolvenz der hochverschuldeten ProSiebenSat.1-Gruppe, die den Banken mehr als drei Milliarden Euro schuldet. Sollte der Fall kommen und das Unternehmen zahlungsunfähig sein, würde ein Insolvenzverwalter die gesunden Teile des Unternehmens, wie die erfolgreiche German Free-TV-Group, verkaufen und der Betrieb würde problemlos weitergehen.

Die neue Firma, Red Arrow Entertainment Group, soll die bestehenden Produktions- und Vertriebs-Tochterfirmen vereinen. Die ProSiebenSat.1-Gruppe möchte in Zukunft ein europäisches Produktionsnetzwerk unterhalten und vor allem Inhalte für die eigenen Fernsehstationen herstellen. Bereits seit Jahren versucht man mit seinen Tochterfirmen im schwierigen TV-Markt Fuß zu fassen, obwohl man dieses Gebiet vor Jahren verlassen hat.

Red Arrow Entertainment bündelt die Produktionsfirmen Producers at Work, Magic Flight Film, Redseven Entertainment, die Talent-Agentur Redseven Artists und der Programmvertrieb SevenOne International. „Für uns ist strategisch entscheidend, in die Entwicklung und den Vertrieb von Content zu investieren und in diesem Bereich zu expandieren“, so der Vorstandsvorsitzende Thomas Eberling (Bild). „Mit Red Arrow haben wir diese Aufgaben als Schlüsselbereich innerhalb der ProSiebenSat.1 Group etabliert. Red Arrow soll mit seinem wachsenden Portfolio hochwertigen Content für unsere eigenen Sender sowie für den breiteren Markt anbieten. Mit Red Arrow können wir zudem unsere Erlösquellen weiter diversifizieren.“ Ob ProSiebenSat.1-Boss Ebeling Recht hat, ist fraglich. Hochwertige Inhalte haben die Tochterfirmen bislang nur in Ausnahmefällen hergestellt. Meist wurden billige Doku-Soaps produziert oder amerikanische Serien recht plump kopiert.

Den Chefposten der neuen Firma übernimmt Jan Frouman, der zuletzt ProSiebenSat.1 Welt leitete. Darüberhinaus stehen ihm noch Jens Richter (International Distribution), Michael Schmidt (Creative Operations & Business Development) und John Jongerden (Finance & Operations) zur Seite.
20.01.2010 09:10 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/39696