Der werktäglich ausgestrahlte Telefon-Talk war in den vergangenen Monaten ein echter Quotenhit im Nachtprogramm des Westdeutschen Rundfunks.
Seit knapp 15 Jahren präsentiert nun schon Jürgen Domian regelmäßig in Radio und Fernsehen seine allnächtliche Livesendung «Domian». Hierbei können Menschen mit dem gebürtigen Gummersbacher in persönlichen Kontakt treten und meist in offenen Themenrunden ihre Lebensgeschichte zum Besten geben, über besondere Erlebnisse erzählen, über aktuelle mediale oder politische Themen diskutieren sowie einfach nur einen kurzen Smalltalk führen. Den besonderen Reiz dieser Talkshow machen der direkte Kontakt mit dem Moderator und die große Authentizität der Sendung aus. Die zunächst nur im Radio gesendete Livesendung wird nun schon seit April 1995 parallel auf EinsLive und dem WDR ausgestrahlt und erfreute sich auch in den vergangenen Monaten wieder großer Beliebtheit.
So startete die erste Sendung nach der Sommerpause am 31. August letzten Jahres mit sehr starken 0,14 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 3,8 Prozent. Auch die jungen Zuschauer freuten sich offensichtlich auf Domians Rückkehr, denn immerhin 60.000 und damit 2,9 Prozent sahen zu später Stunde noch zu. Einen kleinen Dämpfer erlebten die Kölner bereits in der nächsten Ausgabe, wo Domian mit nur 0,09 Millionen Zuschauern einen ziemlich schwachen Tag erwischte. Mit 2,4 Prozent beim Gesamtpublikum und 1,4 Prozent bei den jungen Zusehern rutschte er in beiden Altersgruppen knapp unter den Sendeschnitt. Der einzige Themenabend der Woche, immer mittwochs stattfindend, holte in der ersten Sendewoche bei jung und alt deutlich variierende Quoten: Während sie beim Gesamtpublikum mit 0,15 Millionen und 3,8 Prozent Marktanteil sehr zu überzeugen wussten, war das Interesse bei den jungen Zuschauern mit nur 20.000 Deutschen und 0,7 Prozent sehr gering. Am Donnerstag und Freitag stabilisierten sich die Werte in beiden Altersgruppen auf gute Werte.
In der zweiten Septemberwoche überzeugte der Themenabend dann beide Altersgruppen gleichermaßen, mit 4,1 Prozent bei allen und 3,1 Prozent in der Zielgruppe konnte man überaus zufrieden sein. In der Folge stabilisierten sich die Werte zunächst auf meist sehr ordentliche Werte. Schwach lief die Folge vor dem Tag der deutschen Einheit am 2. Oktober, die lediglich 70.000 Zuschauer generierte und auch bei den 14- bis 49-Jährigen mit 30.000 Interessierten durchfiel. Die Folge waren sehr schwache 1,2 und 0,8 Prozent Marktanteil. Zehn Tage später hingegen generierte man die bis dato stärksten Werte der aktuellen Staffel, denn die Donnerstagsausgabe erreichte fantastische 270.000 Menschen, von denen 160.000 im werberelevanten Alter waren. Sieben Prozent Marktanteil beim jungen Publikum bedeutet beinahe eine Verfünffachung des gewöhnlichen WDR-Senderschnitts.
Allgemein konnte man im Oktober deutlich im Vergleich zum Vormonat zulegen, denn man holte regelmäßig mehr als 200.000 Zuschauer vor die Fernsehgeräte und steigerte den Marktanteil auf über vier Prozent. Die beste Reichweite des Monats erzielte man am 23. Oktober, der trotz 0,3 Millionen allerdings aufgrund der allgemein hohen Frequentierung der Fernseher nicht ganz so spektakuläre 5,4 Prozent einbrachte.
Die positive Entwicklung setzte Jürgen Domian auch in den letzten Wochen des Jahres fort, denn die Marktanteile stabilisierten sich im November und Dezember auf etwa fünf Prozent beim Gesamtpublikum und gut drei Prozent in der Zielgruppe. Damit konnte Domian Abend für Abend den WDR-Schnitt in beiden Gruppen verdoppeln. Die beste Zuschauerzahl der ganzen Staffel erzielte jedoch tatsächlich die
letzte in diesem Quotencheck implizierte Ausgabe, die grandiose 0,36 Millionen nach 1 Uhr nachts vor die Geräte lockte und mit einem Marktanteil von 5,9 Prozent besonders hoch frequentiert war. Etwas schwächer fällt der Wert der Zielgruppe aus, mit 0,08 Millionen und 2,3 Prozent konnten die Senderverantwortlichen aber trotzdem glücklich sein.
Alles in allem kann der nächtliche Telefontalk als großer Erfolg für den Sender bezeichnet werden. Obwohl der visuelle Effekt im WDR aufgrund der Tatsache, dass man eine Stunde lang nur den Moderator auf seinem Stuhl sitzen sieht, äußerst gering ist, lassen fast täglich über 100.000 Menschen nachts den Westdeutschen Rundfunk laufen. Da die Sendung auch noch im Radio ausgestrahlt wird und die Zuhörerzahlen in den Werten nicht erfasst sind, ist der Erfolg noch höher zu bewerten. Durchschnittlich erreichte man starke 0,19 Millionen Menschen und 4,3 Prozent des Gesamtpublikums, der Senderschnitt des WDRs liegt in der Regel bei etwa 2,7 Prozent. Auch dem jungen Publikum ist der Kultmoderator sympathisch, sodass durchschnittlich über 60.000 Menschen zusehen und dem WDR immerhin 2,5 Prozent Marktanteil bescheren. Hier kommt der Regionalsender normalerweise nicht über 1,5 Prozent heraus.