Rob Vegas blickt auf die Woche zurück und beschäftigt sich mit einem ProSieben-Format. Exklusiv bei Quotenmeter.de.
Eine Woche voller Sensationen! Vergessen ist die TV-Debatte um den Einsatz in Afghanistan, denn nun spielt sich der Krieg in der Schweiz ab. Die Steuersünder-CD ist das Top-Thema in den Medien und für schlappe 2,5 Millionen konnte man noch nie billiger Wahlkampf im Sinne des kleinen Bürgers machen. Für 2,5 Millionen Euro sollten die Daten doch aber eigentlich auf einem Apple iPad geliefert werden.
Der kleine Bürger filmt sich dagegen nun oft mit einer schlechten Kamera selbst und führt Videotagebuch auf YouTube. Diesen Trend wollte man bei ProSieben kostengünstig in ein TV-Format für den Nachmittag verwandeln und scheiterte mit «Emma bloggt» kläglich. Nach nicht einmal zwei Folgen wurde das Format schon wieder abgesetzt und wäre dabei mit seinen 300.000 Zuschauern ein echter Hit auf den Videoportalen gewesen.
Doch was interessiert uns schon das Internet? Fernsehen ist und bleibt auch diese Woche das Leitmedium und leider konnte die Geburt von Nayla den desolaten Quoten der Pocher-Show nicht helfen. Es hätte uns doch auch nicht mehr wirklich gewundert wenn der Oliver die Geburt in seiner Show zelebriert hätte, oder? Ehefrau Sandy hätte das wohl problemlos mitgemacht. Sogar Boris Becker hat zum Kinde mit dem Namen Nayla gratuliert. Spätere Hochzeit mit einem "Kevin" nicht ausgeschlossen.
Da wünscht man sich doch fast wieder handelsübliche Namen wie Ingeborg oder Hildegard zurück. Oder wie wäre es mit dem netten Namen Lena? Die macht nämlich bei «Unser Star für Oslo» nun schon einen enorm guten Eindruck auf die Zuschauer. Da will man fast gar nicht mehr die nächsten zehn Kandidaten sehen, sondern Lena sofort mit Band und Ticket in den Flieger nach Oslo setzen. Ich tippe hier schon vorab für Lena auf den fünften Platz in Oslo.
Stefan Raab hat wieder einmal bewiesen, dass Unterhaltung nicht immer trashig sein muss. Hier kann man anscheinend auch noch ohne tragische Lebensgeschichte in den Recall kommen. Wenn man Raab bei seinen Entwicklungen in Sachen Show-Formate so zusieht, so ist das handwerklich ziemlich gut gemacht. Unaufgeregt und einfach. Der Mann nimmt das Grundgerüst einer Castingshow, stellt die Lightshow der «Schlag den Raab»-Kulisse auf und verzichtet auf geplante Comedy- Elemente. Dennoch wünsche ich mir noch die Wildcard für einen neuen "Thank-You-Man".
Beim letzten Casting vom Metzgermeister arrangierte er einen sehr miesen Song für einen jungen Mann ohne Talent bis zum Orchester und sorgte damit für eine klasse Showeinlage. Doch was interessieren Sie schon meine kleinen Wünsche?
Stattdessen wollen viele Zuschauer «Two and a half man» zurück und ich kann sie verstehen. Die Wartezeit kann man sich aber auch exzellent mit Dokus auf Phoenix versüßen. Oder lesen Sie doch mal ein Buch! Oder stellen sich vor den MediaMarkt und lachen sich über die Fehlkäufe der Kunden kaputt. Fast eine Idee für ein neues TV-Format, oder? Der Umtausch-Coach! Ich glaube eine gewisse Emma von ProSieben hätte gerade Zeit.
In diesem Sinne eine ansehnliche Fernsehwoche!
Ihr
Rob Vegas
07.02.2010 12:00 Uhr
• Rob Vegas
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