Von jungen Ärzten und ausgestorbenen Puppen: Quotenmeter.de listet die witzigsten, nicht gezeichneten Sitcoms und Comedyserien der vergangenen 20 Jahre auf.
«Die wilden Siebziger»
Mit jeder Menge Charme gelang es der ab 1998 produzierten Sitcom den Geist der 1970er Jahre auf äußerst amüsante Art und Weise einzufangen. Dabei bezogen die turbulenten Erlebnisse einer Gruppe amerikanischer Vorstadtjugendlicher ihre Komik vor allem aus dem sehr bewusst erzeugten Kontrast damaliger Ansichten zu heutigen Vorstellungen. Sei es nun in Fragen der Sexualität, des Drogenkonsums oder des technischen Fortschritts. Aber auch alltägliche Themen wie Liebe, Freundschaft und Familienprobleme standen im Mittelpunkt der Serie, die nach genau 200 Folgen in insgesamt acht Staffeln ihr Ende fand. Für einige der Jungschauspieler diente sie danach als Karrieresprungbrett. Ashton Kutcher (Kelso), inzwischen Ehemann der sechzehn Jahre älteren Demi Moore, machte durch mehrere Kinohauptrollen auf sich aufmerksam (z.B. «Butterfly Effect»). Topher Grace (Eric) gab neben Gastauftritten in der «Ocean’s»-Reihe unter anderem einen der Bösewichte in «Spider-Man 3». Und Mila Kunis (Jackie) ist nach ihrer Rolle in der Videospieladaption «Max Payne» demnächst an der Seite von Denzel Washington im Endzeit-Actioner «The Book of Eli» zu sehen.
«Friends»
Kaum eine Serie hat weltweit mehr Zuschauer zum Lachen gebracht als die Sitcom «Friends». Die amüsanten, oftmals leicht soapigen Geschichten um die sechs New Yorker Freunde Ross, Rachel, Chandler, Monica, Joey und Phoebe verschafften den Hauptdarstellern (u.a. Jennifer Aniston) gegen Ende der zehnjährigen Laufzeit Rekordgagen in Höhe von einer Mio. US-Dollar pro Folge. Den Weg dorthin pflasterten zahlreiche Episoden über Liebe, Freundschaft und die immer wieder aufflammende Beziehung zwischen Ross und Rachel. Dabei sprachen auch die zahlreichen Gastauftritte von Stars wie Bruce Willis, Brad Pitt oder Julia Roberts für die Qualität und den enormen Erfolg der Comedyserie. An letzteren wollte der US-Sender NBC nach dem Ende von «Friends» mit dem Spin-Off «Joey» anknüpfen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch sowohl auf quotentechnischer als auch auf künstlerischer Ebene, sodass die Serie nach nur zwei Staffeln vorzeitig abgesetzt wurde.
«Hör’ mal wer da hämmert»
„Wie heißt die beste Heimwerkersendung der Welt?“ 204 Folgen lang hallte diese Frage durch das Studio der fiktiven Show «Tool Time». Moderiert wurde sie vom selbsternannten Heimwerkerkönig Tim Taylor, dessen Fähigkeiten jedoch lang nicht so groß wie seine Selbstüberschätzung waren. Doch nicht nur beruflich schlitterte er von einer Katastrophe zur nächsten, auch privat hing zwischen ihm und seiner Frau öfters der Haussegen schief. Gut, dass der allwissende Nachbar Wilson stets den passenden Rat kannte. Die Serie aus dem Hause Disney kam gänzlich ohne Schlüpfrigkeiten aus und machte Hauptdarsteller Tim Allen mit einer Gage von 1,25 Millionen Dollar pro Episode zum bestbezahltesten Serienstar seiner Zeit. Legendär waren die Animationsfolge sowie die «Akte X»-Parodie. Die deutsche Premiere erlebte das Format übrigens im Jahr 1993 in der ARD unter dem Titel «Der Dünnbrettbohrer».
«King Of Queens»
Das Auf und Ab der Ehe der Heffernans, die Erlebnisse ihrer wundersamen Freunde sowie die Eskapaden des verschrobenen Rentners Arthur begeisterten zwischen 1998 und 2007 die amerikanischen Fans und brachte Hauptdarsteller Kevin James weltweiten Ruhm. Die originellen und perfekt konstruierten Drehbücher strotzten vor Situationskomik, spielten die Eigenschaften der Figuren bis ins äußerste aus und zeigten welche Turbulenzen ein kleines Weihnachtsgeschenk oder das Absagen einer Hochzeit verursachen können. Nicht umsonst laufen die 207 Folgen bei uns seit Frühjahr 2001 nahezu lückenlos in einer Endlosschleife und sorgen noch immer für hervorragende Quoten. Highlights der Serie waren der Auftritt von «Malcolm mittendrin»-Darsteller Bryan Cranston sowie die Gastrolle von Ben Stiller als Arthurs Vater, der im wahren Leben sein Sohn ist.
«Malcolm mittendrin»
Die irrwitzigen Geschichten um den hochintelligenten Schüler Malcolm und seine chaotische Familie überzeugten nicht nur durch die herausregend pointierten und überraschenden Drehbücher, sondern auch durch die zwar überzeichneten, aber charmanten Figuren. Auch wenn die einzelnen Folgen oft mit mehreren Handlungssträngen bis zum Rand voll gepackt waren, blieben sie trotz sieben Staffeln und 151 Episoden erstaunlich erfrischend und weitesgehend wiederholungsfrei. Die gelungene deutsche Synchronisation (allein voran Bodo Wolf als die Stimme von Hal) trug zusätzlich zur Qualität einer jeden Folge bei.
Wer es noch unter die zehn besten US-Comedyserien geschafft hat, lesen Sie auf der kommenden Seite.
Von jungen Ärzten und ausgestorbenen Puppen: Quotenmeter.de listet die witzigsten, nicht gezeichneten Sitcoms und Comedyserien der vergangenen 20 Jahre auf.
«My Name Is Earl»
Was ist eigentlich Karma? Diese vielschichtige Frage stand von 2005 bis 2009 im Zentrum der Comedyserie mit Jason Lee. Doch ging es bei ihr nicht spirituell und konspirativ zu. Im Gegenteil, schließlich war die Hauptfigur Earl ein arbeitsloser Kleinganove, der nachdem er dem Tod von der Schippe gesprungen war, seine früheren Gaunereien wieder gerade biegen wollte. Den Autoren gelang es aus dieser simplen Grundidee und den einfach gestrickten, aber liebevollen Charakteren die skurrilsten Geschichten zu entwickeln.
«Roseanne»
Die Serie um die toughe Familienmutter Roseanne Connor zeichnet sich nicht nur ihren schlagfertigen Humor aus. Sie war während ihrer Entstehung zwischen 1988 und 1997 oft ihrer Zeit voraus und traute sich schon Anfang der 90er Jahre brisante Themen wie Homosexualität, ungewollte Schwangerschaften oder Misshandlungen in der Ehe aufzugreifen. Dabei gelang ihr das Kunststück den moralischen Zeigefinger nie zu stark zu heben und sich ihre Leichtigkeit zu bewahren. Obendrein ging sie stets selbstironisch mit ihren eigenen Unzulänglichkeiten um. Dass Tochter Becky beispielsweise mehrfach umbesetzt wurde und Roseanne ihr Aussehen dank kosmetischer Operationen stark veränderte, griffen die Figuren selbst mehrfach auf. Da verzeiht man der Produktion sogar die thematisch fehlgeleitete letzte Staffel.
«Scrubs - Die Anfänger»
Mit «Scrubs» kreierte «Chaos City»-Miterfinder Bill Lawrence im Jahre 2001 eine etwas andere Krankenhausserie, in deren Mittelpunkt der frisch gebackene Arzt John Dorian (Zach Braff) stand. Begleitet von dessen inneren Monologen und skurrilen Tagträumen, schaffte es die von allerlei schrulligen Figuren bevölkerte Serie auf beispiellose Weise die Balance zwischen komischen und tragischen Momenten zu halten. Dennoch ließ das Zuschauerinteresse mit steigender Folgenanzahl deutlich nach, sodass die Serie mit Staffel acht ursprünglich ihr Ende finden sollte. Nach grundlegenden Konzeptänderungen wurde mit der neunten Staffel in den USA jedoch inzwischen ein Quasi-Spin-Off eingeleitet. Zentraler Schauplatz ist nun die medizinische Fakultät, an der Dr. Cox und Dr. Turk junge Ärzte unterrichten. Von der ursprünglichen Stammbesetzung sind folglich nur noch John C. McGinley (Cox) und Donald Faison (Turk) fest mit dabei. Die restlichen Darsteller, inklusive Zach Braff, tauchen nur noch in Gastrollen auf. Bis sich die Fernsehzuschauer in Deutschland aber ihr eigenes Urteil über diese neue Richtung bilden können, erwartet sie im März zunächst einmal die deutsche Erstausstrahlung der achten Staffel.
«Two And A Half Men»
Charlie Sheen gelang das, was unter anderem schon Kollege Kiefer Sutherland vorgemacht hatte: ein fulminantes Comeback im Seriengeschäft. Nach dem von Fans eher negativ aufgenommenen, aber dennoch golden-globe-prämierten Auftritt in der Serie «Chaos City», war es insbesondere der enorme internationale Erfolg der Sitcom «Two and a Half Men», der den einstigen «Hot Shots»-Star in die Liga der bestbezahlten Seriendarsteller katapultierte. Die kuriosen Geschichten um den erfolgreichen Jinglekomponisten und selbstverliebten Womanizer Charlie Harper, der seinen Bruder nach dessen Scheidung bei sich zu Hause aufnimmt, laufen in den USA bereits in der siebten Staffel. Mindestens zwei weitere sollen folgen. In Deutschland, wo die erste Season noch unter dem Titel «Mein cooler Onkel Charlie» ausgestrahlt wurde, setzt ProSieben nach der derzeitigen Pause im März immerhin schon die Ausstrahlung der sechsten Staffel fort.
«Die Dinos»
Mit «Die Dinos» hat es auch ein Genrevertreter ohne menschliche Protagonisten in die Liste der besten Comedyserien geschafft. Einst von «Muppets»-Schöpfer Jim Henson erdacht, wurde die Serie aufgrund dessen vorzeitigen Todes schließlich unter anderem von seinem Sohn Brian realisiert. Im Zentrum des Geschehens standen die vermenschlichte Dinosaurierfamilie Sinclair und mit ihr eine Unmenge an ausgeklügelten Anspielungen auf heutige Begebenheiten, die verschiedenste Themen von Homosexualität über Massenmedienkonsum bis hin zu skrupelloser Unternehmenspolitik und Umweltzerstörung abdeckten. Die damit einhergehende bissige Gesellschaftskritik sucht hinsichtlich der Originalität noch immer ihresgleichen im Seriengeschäft. Der zunehmend zynische Humor, von dem auch die Produktionsstudios und Fernsehanstalten nicht verschont blieben, war letztendlich auch einer der Gründe, der die Verantwortlichen bei Disney und ABC zu einer Absetzung der Serie nach vier Staffeln mit insgesamt 65 Folgen bewogen hatte.