Mal wieder: Politiker will Werbung von ARD/ZDF verbannen

Über 300 Millionen Euro will Kurt Beck durch Werbung bei ARD/ZDF einsparen. Der TV-Zuschauer soll diesen Beitrag fortan aufwenden.

Der Ministerpräsident von Rheinland-Pflanz und frühere Bundesvorsitzende der SPD, Kurt Beck, könnte seine Partei erneut ein paar Wählerstimmen kosten. Der Politiker, der zugleich Vorsitzender des ZDF-Verwaltungsrates ist, möchte die Werbung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen verbannen, allerdings sollen zeitgleich die Gebühren erhöht werden.

Der Branchendienst „Der Kontakter“ berichtete nun, dass Beck einen genauen Fahrplan vorgelegt hat. Die Minister der Bundesländer sollen schon bald darüber abstimmen, ob Sponsoring nach 20.00 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen ab dem Jahr 2013 grundsätzlich verboten ist. Doch wirklich konsequent ist Kurt Beck nicht, denn es sollen große Sportveranstaltungen ausgenommen sein.

Bis zum Jahr 2015 soll die Werbung aus dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen halbiert werden, ehe 2017 kein einziger regulärer Spot mehr laufen wird. Mit diesem Schritt fallen den Anstalten der ARD sowie dem Zweiten Deutschen Fernsehen mehrere Millionen Euro weg, ausgeglichen soll dies über eine Gebührenanpassung – über 20 Euro im Monat sollen die Bundesbürger allerdings nicht bezahlen.

ARD und ZDF haben im vergangenen Jahr über 376 Millionen Euro mit Werbung erwirtschaftet. Rechnet man dies auf die 33,47 Millionen gemeldeten Fernsehgeräte um, müsste man die Gebühren nur minimal anheben, um den selben Jahresetat zu erwirtschaften.
15.03.2010 10:48 Uhr  •  Fabian Riedner  •  Quelle: Kontakter Kurz-URL: qmde.de/40759