Liebe Eishockeyfans,

am Dienstag und Mittwoch, als in der höchsten deutschen Eishockeyliga DEL der 58. Spieltag ausgetragen wurde, habt ihr symbolisch den Eishockeysport in diesem Lande beerdigt. Dabei ging es Euch vor allem um die teils sehr harte Regelauslegung, die deutsche Spiele im internationalen Wettbewerb chancenlos macht. Es ging aber auch um Punkte wie stark zurückgehende Zuschauerzahlen und die fehlende Free-TV-Präsenz, die ZDF-Kommentator Günther Peter Ploog monierte. Nun kann man sich über die Leistung Ploogs während der Spiele durchaus streiten – Fakt ist aber, dass Eishockey hierzulande einfach kein massenkompatibler Sport ist.

Da täuschen einige Leserbriefe in der Eishockeynews durchaus – es gibt nur wenige Regionen, die wirklich für das Eishockey leben. Dazu zählen neben dem Allgäu vielleicht noch die Städte, Mannheim und Düsseldorf – ansonsten leben Eishockeyfans vereinzelt, verstreut in der ganzen Republik – nur es sind insgesamt zu wenige. Zu lesen war, dass DEL-Liveübertragungen beim Bezahlsender Sky nur rund 30.000 Menschen interessieren würde, weshalb ganz klar sei, dass das Interesse am deutschen Eishockey so gering bleiben muss. Hier wird von den Verantwortlichen der Liga aber der falsche zum Schuldigen gemacht.

Es ist schon der Sport selbst, der sich die Misere zuzuschieben hat – es sind die Verantwortlichen vom DEB und der DEL, die ihren Teil dazu beigetragen haben. Fünf Spiele pro Saison könnte die Liga im Free-TV zeigen – es finden sich dafür aber schlicht keine Abnehmer. Eurosport erbarmt sich in der Regel zwei Spiele zu zeigen – ohne Vor- und Nachberichte, weil schon die eigentlichen Partien deutlich unterhalb des Senderschnitts laufen. So ist es durchaus verständlich, dass die ARD-Anstalten lieber den Finger vom Quotenkiller Eishockey lassen. Bevor also Sky oder die ARD zum Buhmann ausgerufen wird: Das Spiel muss besser werden – nur so kann es mehr von Euch geben, ihr Eishockeyfans.

Ich würde es nicht nur Euch, sondern auch dieser Sportart,

Manuel Weis
20.03.2010 00:00 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/40833