Forenecho: Geht das Konzept von sixx auf?

Im Mai geht der neue Frauensender sixx auf Sendung, setzt dabei auf US-Serien und will keine Werbung während der Serien zeigen. Die Forumsteilnehmer diskutierten darüber.

Der Termin steht: Am 7. Mai 2010 geht der neue Frauensender sixx der ProSiebenSat.1 Media AG an den Start. Dort werden unter anderem auch einige US-Serien für die weibliche Zielgruppe zu sehen sein. Darunter sind auch Erstausstrahlungen. Ausschließlich auf digitalem Wege wird sixx vorerst verbreitet, dabei will man sein Programm ohne Werbeunterbrechungen zeigen. Was denken nun die Quotenmeter.de-Forumsteilnehmer über den neuen Frauensender in der ProSiebenSat.1-Gruppe? Würde sie sich Serien auf sixx anschauen?

„Warum Frauensender, wenn man Serien wie «Damages» und «Nip/Tuck» zeigt?“, fragt sich der User Scarface. „Der Name ‚Frauensender’ wurde doch nur geschaffen, um ein bestimmtes Profil darzustellen und so in den Köpfen der Zuschauer zu bleiben. Welcher Zuschauer erinnert sich schon an einen Sender mit irgendwelchen Serien aus verschiedenen Bereichen? Niemand. Viele Sendungen auf dem ‚Männersender’ DMAX sind ebenfalls nicht primär für die männliche Zielgruppe konzipiert worden“, erklärt Happosai-Fan. „Mich interessiert dabei eher, ob «Nip/Tuck» dann auch weiter auf Tele 5 läuft“, wundert sich vicaddict. „Tele 5 hat sicherlich die Ausstrahlungsrechte von ProSiebenSat.1 bekommen und wird «Nip/Tuck» weiter senden“, antwortet timi-tomi.

„Das ist natürlich ein Traum dass Top-Serien wie «Brothers&Sisters» oder «Damages» tatsächlich ohne Werbeunterbrechung laufen sollen und nur zwischen den Sendungen Werbung kommt“, freut sich CouchPotato. „Allerdings frage ich mich, was an Serien wie «Rescue Me», «Damages» oder «Nip/Tuck» denn bittschön für Frauen sein soll?“, wundert sich auch dieser Forumsuser. „Nehmen wir also massig Wiederholungen von ‚Schrottsendungen’, packen sie zusammen und nennen es Frauensender“, hat Pogopuschel seine Meinung auf eine einfache Formel gebracht. „Dass man an so einem Unsinn auch nicht mal merkt, dass weiblich und männlich eine rein biologische Kategorie ist und mit Geschmack absolut nichts zu tun hat“, gibt er etwas ironisch zu Bedenken. „Was will man mehr. Ist ja schon perfekt. Ich hoffe, sixx zeigt in Zukunft auch mehr Serien anstatt Fake-Dokus“, ist Belthazor überzeugt von dem Konzept des neuen ProSiebenSat.1-Senders.

sixx wird seine Serien jedenfalls nicht mit Werbung unterbrechen, sondern nur auf Scharnierwerbung zurückgreifen. So genannte Scharnierwerbung bezeichnet die Werbeblocks zwischen den Sendungen. „Viel dieser Scharnierwerbung kann der Sender allerdings kaum unterbringen, wenn abends für jede Serie nur 45 Minuten eingeplant sind. Denn in der Regel laufen die Serien ja schon zwischen 42 und 45 Minuten. Trailer fürs eigene Programm wollen sicher ebenfalls noch untergebracht werden, da bleiben dann nur null bis zwei Minuten Zeit für Scharnierwerbung“, hat Lars ausgerechnet. „Mag sein, dass vieles sendefertig in den Archiven liegt und nur ohne Kosten abgespielt werden muss. Aber es ist ja auch von Erstausstrahlungen neuer Serien die Rede oder von neuen Staffeln ehemals gefloppter Serien, die noch nicht alle synchronisiert vorliegen dürften, was dann doch Kosten verursachen wird. Von daher bin ich gespannt, ob dieses Konzept aufgeht“, ist der Forumsteilnehmer noch etwas skeptisch.

„Die meisten dieser Erstausstrahlungen dürften mit Sicherheit schon synchronisiert sein, weshalb dort keine Kosten mehr auftauchen sollten. Zudem dürften die ‚kleineren’ Serien, die auf sixx zur Ausstrahlung kommen, alle nur Output-Deals sein, weshalb diese recht ‚billig’ erworben wurden“, erklärt Tangaträger daraufhin. „Ohne Kosten wird das auch nicht gehen. Es gibt bei jeder Sendung ein Wiederholungshonorar, das der Sender bei Ausstrahlung zahlen muss. Das ist aber geringer als das einer Erstausstrahlung, das stimmt“, weiß mario_mendel34. „Der Sender wird bei mir auf dem Programmplatz 23 landen. Ob er dann oft eingeschaltet wird, bleibt abzuwarten. Ich bin gespannt, was er so an ‚nicht nur für Frauen’-Sachen hat“, verkündet TIMBO abschließend.
21.03.2010 12:47 Uhr  •  Jürgen Kirsch Kurz-URL: qmde.de/40882