Sat.1 korrigiert Box-Quote nach oben

Eine falsche Zeitausweisung führte dazu, dass die AGF falsche Quoten für «ran Boxen» ermittelte. Der Kretschmann-Kampf war beliebter als gedacht.

Einen kuriosen Ausgang hatte der Boxkampf von Steffen Kretschmann am Samstagabend: Der Boxer, den sein Promoter als besten Schwergewichtler Deutschlands präsentieren wollte, gab einfach auf – er drehte sich um und signalisierte, dass er keine Lust mehr hatte gegen den Russen Denis Bakhtov zu kämpfen. Nicht nur Kommentator Wolff Fuß sahen das Ende der Profi-Karriere, sondern auch zahlreiche Promis, die nach Hamburg gekommen waren.

Bei der Quotenermittlung gab es in den darauffolgenden Stunden eine Panne: Am Sonntagmorgen wiesen AGF und Media Control 15,7 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern aus. In der Zielgruppe wurde ein Marktanteil von 11,8 Prozent genannt. Diese Werte stimmten allerdings nicht, denn es lagen falsche Sendezeiten zu Grunde. Laut Sendeprotokoll begann der Kampf Kretschmann gegen Bakhtov bereits um 23.20 Uhr.

Zu dieser Zeit ging allerdings der Vorkampf gerade einmal zu Ende: Steffen Kretschmann begann seinen Kampf erst um kurz vor Mitternacht – die entscheidenden Minuten, nämlich die der Aufgabe, umfasste die erste Quotenausweisung am Sonntagmorgen dann gar nicht. Inzwischen liegen die genauen Daten, die ein etwas freundlicheres Bild bieten, vor: In der Spitze waren 3,73 Millionen Boxfans dabei – durchschnittlich kam «ran Boxen» auf 2,78 Millionen Zuseher. 18,4 Prozent Marktanteil wurden bei allen gemessen, genau 14 Prozent in der wichtigen Zielgruppe. Die Highlights im Anschluss verfolgten 18,3 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe und 21,8 Prozent der Gesamtzuschauer.

Sat.1 zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden. Diana Schardt sprach gegenüber Quotenmeter.de von einem spektakulären Kampfabend. Ob es weitere Boxübertragungen in Sat.1 geben wird, steht aktuell noch nicht fest. Kretschmann, den man mit einer vierteiligen Doku bekannt machte, wird wohl nicht wieder als Profi in den Ring steigen. Sat.1 hat demnach schlicht das Problem, keinen bekannten Boxer an der Hand zu haben. Dazu Sprecherin Diana Schardt: „Wenn es eine Beteiligung internationaler Top-Boxer gibt oder ein deutsches Nachwuchstalent, dann denken wir darüber nach.“
30.03.2010 10:10 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/41037