Monopolstellung: BSkyB soll wichtige Programme freigeben

Zu viele Abonnenten sind auch nicht gut: Wegen der marktbeherrschenden Stellung soll BSkyB einige Kanale nun der Konkurrenz anbieten müssen.

Fast zehn Millionen Menschen sind derzeit Kunden des Pay-TV-Anbieters BSkyB, einem Schwesterunternehmen von Sky Deutschland. In Unterföhring träumt man von solchen Zahlen – durch die Bank glücklich machen diese aber auch nicht. In dieser Woche hat die britische Medienaufsicht Ofcom eine seit einiger Zeit erwartete Entscheidung gefällt: Diese besagt, dass BSkyB wegen der Marktbeherrschenden Stellung einige seiner Sender auch der Konkurrenz anbieten muss. Man verpflichtete das Unternehmen die Kanäle zum Handelspreis Kabel- und IPTV-Betreibern anzubieten.

Dies betrifft die Sender Sky Sports 1 und Sky Sports 2, die nicht nur einige Spiele der englischen Premier League zeigen, sondern auch die Champions League, Tennis, Rugby und anderes. Sky will die Entscheidung der Ofcom aber nicht akzeptieren und hat bereits wenige Minuten nach Bekanntwerden Einspruch eingelegt.

Für BSkyB unpraktisch: Der Handelspreis liegt unter dem aktuellen Preis der Kanäle. 10,63 Pfund hat die Ofcom festgelegt – der Preis liegt somit rund 23 Prozent unter dem aktuellen Einkaufspreis für Kabelnetze. Die Netzbetreiber wollen die Ersparnisse direkt an ihre Kunden weitergeben und würden die Kanäle so billiger anbieten als BSkyB im eigenen Paket. Der Pay-TV-Sender hat die Unterstützung von zahlreichen Sportverbänden und –ligen zugesichert bekommen.
01.04.2010 08:40 Uhr  •  Manuel Weis  •  Quelle: MT Kurz-URL: qmde.de/41089