Inhaltlich spannend, von den Quoten her aber doch etwas enttäuschend: «Grey’s Anatomy». Der Neustart «Good Wife» fiel um 22.10 Uhr gar unter den Senderschnitt.
Da hat sich ProSieben vielleicht ein Ei gelegt: Gegen den starken ARD-Film «Bis nichts mehr bleibt», der mehr als achteinhalb Millionen Menschen zum Einschalten bewegte und auch beim jungen Publikum der Primetime-Primus war, hatte der Staffelauftakt von
«Grey’s Anatomy» wenig zu melden. Dabei ging es darin um die spannende Frage, wer überleben wird: George oder Izzie? ProSieben machte in etlichen Trailern auf den Auftakt aufmerksam, weshalb die niedrigen Quoten doch durchaus verwunderlich sind. So entscheiden sich nur 13,6 Prozent der Werberelevanten für den zweistündigen Auftakt. Zum Vergleich: Die «Desperate Housewives», die vergangene Woche noch zu sehen waren, kamen trotz starker Fußball-Konkurrenz auf 17,6 Prozent.
Mit 13,6 Prozent liegen die jungen Ärzte auch deutlich unterhalb der Ergebnisse der fünften Runde. Diese holte im Schnitt 14,3 Prozent Marktanteil, legte zum Ende hin aber deutlich zu. Die letzten vier Folgen der fünften Staffel begeisterten beispielsweise 17,0 Prozent der Umworbenen, beim Staffelfinale, das Anfang September 2009 gezeigt wurde, waren gar 19 Prozent der 14- bis 49-Jährigen dabei. Dass am Mittwoch im Schnitt nur 2,06 Millionen Bundesbürger ab 20.15 Uhr zusahen, ist durchaus ungewöhnlich, aber bei Weitem kein Weltuntergang – auch RTL hatte am Abend massiv mit dem harten Gegenprogramm zu kämpfen. Dieses wird aber in den kommenden Wochen, in denen bei einem Weiterkommen des FC Bayern König Fußball noch das ein oder andere Mal regieren wird, nicht einfacher.
Einen Fehlstart legte die US-Serie
«The Good Wife» hin, die in den USA der zweiterfolgreichste Neustart der aktuellen Saison ist. Das Format mit Julianna Margulies wird es hierzulande nach «Grey’s Anatomy» nicht einfach haben, da die Serie ein reiferes Publikum anspricht als die jungen Ärzte. Die Reichweite brach auf nur noch 1,27 Millionen Zuseher ab drei Jahren ein, 1,07 Millionen waren davon zwischen 14 und 49 Jahren. Mit 10,7 Prozent fiel die in den Vereinigten Staaten bei CBS laufende Serie aber deutlich unter den Senderschnitt. Luft nach unten besteht kaum mehr, in der kommenden Woche muss das Format auf eine Quotenbesserung bei «Grey’s Anatomy» hoffen und so im Sog vielleicht über die 11-Prozent-Marke kommen.