Quotencheck: «Schillerstraße»

Am 30. Oktober 2009 begann Sat.1 mit der Ausstrahlung neuer Folgen der «Schillerstraße». Überzeugen konnten diese allerdings nicht mehr: Der durchschnittliche Marktanteil lag unter dem Senderschnitt.

Knapp sechs Jahre hat die «Schillerstraße» nun schon auf dem Buckel. Im Jahr 2004 war das Format mit Georg Uecker als Spielleiter gestartet und holte auf dem Sendeplatz am Freitag um 22:15 Uhr Spitzenwerte von bis zu 22,6 Prozent in der Zielgruppe. Bereits nach wenigen Monaten verlegte Sat.1 die Sendung auf den Donnerstagabend und erweiterte die Sendezeit auf eine volle Stunde. Auch dort wusste die Sendung zu überzeugen und holte im Schnitt 17,8 Prozent bei den Jüngeren. Zwischen Herbst 2006 und Frühjahr 2007 gingen die Quoten dann allerdings auf 12,1 Prozent zurück. Daraufhin gab Cordula Stratmann, die bis dahin als Hauptmieterin zu sehen war, ihren Ausstieg bekannt. Dies führte zu einer anderthalbjährigen Pause, erst im Januar 2009 ging es mit neuen Folgen weiter. Im Schnitt wurden damals noch 12,0 Prozent erreicht, inzwischen war das Format am Freitag um 20:15 Uhr zu sehen. Dort ging es nach einer längeren Sommerpause auch im Herbst 2009 weiter, bis zum 26. März 2010 zeigte Sat.1 wieder neue Folgen.

Bereits zum Start sahen die Werte jedoch mau aus. Am 30. Oktober 2009 schalteten im Schnitt nur 1,76 Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 5,8 Prozent ein. In der Zielgruppe erreichte die Sendung 1,25 Millionen Zuschauer bei mäßigen 11,4 Prozent. Eine Woche später ging es minimal auf 1,30 Millionen Zuschauer sowie 11,7 Prozent nach oben. Besser wurde es für die «Schillerstraße» allerdings nicht mehr. Die kommenden zwei Folgen erreichten im Schnitt knapp 1,70 Millionen Zuschauer beim Gesamtpublikum, in der Zielgruppe wurden 9,9 bzw. 10,4 Prozent verzeichnet.

Am 27. November ging es dann deutlich bergab: Insgesamt fanden sich nur noch 1,25 Millionen Zuschauer – so viele, wie die erste Folge allein in der Zielgruppe hatte. Dort ging es nun ebenfalls auf schwache 8,1 Prozent herunter. Im Dezember schickte Sat.1 das Format in eine kleine Winterpause, ehe es Anfang Januar mit neuen Folgen weiterging. Auch im neuen Jahr sah es zunächst jedoch düster aus. Nur 7,2 Prozent holte die «Schillerstraße» bei den 14- bis 49-Jährigen am 8. Januar, beim Gesamtpublikum schalteten 1,39 Millionen Zuschauer ein. Bis Mitte Februar erholten sich die Quoten wieder etwas und pendelten zwischen 8,0 und 8,6 Prozent in der Zielgruppe.

Nochmal auffälliger nach oben ging es am 19. Februar, als immerhin wieder 1,53 Millionen Zuschauer einschalteten, 1,12 Millionen davon aus der Zielgruppe. Dort steigerte sich der Marktanteil auf 9,2 Prozent – der beste Wert seit mehr als zwei Monaten. Schon eine Woche später ging es jedoch wieder auf 7,6 Prozent herab. Damit war die Sendung allerdings noch nicht am Boden angelangt: Weitere sieben Tage wurden nur noch 6,9 Prozent, am 12. März gar nur noch 5,8 Prozent erzielt. Die Gesamtreichweite belief sich auf 1,07 Millionen Zuschauer. Die letzten beiden Folgen liefen mit ungefähr 1,40 Millionen Zuschauern ab drei Jahren sowie 8,3 bzw. 8,5 Prozent in der Zielgruppe wieder etwas besser.
Die Bilanz fällt dennoch ernüchternd aus. Im Schnitt erreichten die 17 neuen Folgen nur 1,43 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sowie magere 4,5 Prozent Marktanteil. Zum Vergleich: Im Frühjahr 2009 erreichte die Sendung noch durchschnittlich 1,95 Millionen Zuschauer und 6,4 Prozent. Auch bei den Werberelevanten fiel die «Schillerstraße» nun unter den Senderschnitt – und das deutlich. Nur noch 8,6 Prozent wurden hier erzielt, die durchschnittliche Reichweite lag bei 1,01 Millionen Zuschauern.

Ein Erfolg war die Comedy-Serie damit nicht mehr. Dennoch scheint eine Absetzung unwahrscheinlich: Eigentlich sollten nur bis zum 19. Februar 2010 neue Folgen der «Schillerstraße» gezeigt werden, erst kurzfristig verlängerte Sat.1 die Sendung um fünf weitere Folgen. Für die «Schillerstraße» war dies ein gutes Zeichen. Wann und ob es tatsächlich mit neuen Folgen weitergeht, ist bis dato allerdings noch nicht geklärt.
08.04.2010 14:00 Uhr  •  Andreas Markhauser Kurz-URL: qmde.de/41207