Primetime-Report: Konkurrenz gegen «DSDS»-Finale chancenlos

Am Samstagabend programmierte RTL das Finale von «Deutschland sucht den Superstar» und ließ die private Konkurrenz damit alt aussehen.


Auch wenn RTL in der vergangenen Woche den Montagabend als Marktführer verlassen konnte, wurde die Monopolstellung des Kölner Senders deutlich angegriffen: Sat.1 programmierte gleich zwei Debüts neuer Eigenproduktionen und war damit äußerst erfolgreich. Die erste Folge der Serie «Der letzte Bulle» startete mit durchschnittlich 2,99 Millionen Zuschauern und 13,2 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe in den Abend; die Premiere der Anwaltsserie «Danni Lowinski» überzeugte im Anschluss sogar noch mehr Menschen: Im Schnitt schalteten 3,38 Millionen Zuschauer ein, die tolle 15,8 Prozent Marktanteil in der jungen Bevölkerung generierten. Auf RTL unterhielt mit «Wer wird Millionär» durchschnittlich 6,44 Millionen Zuschauer und 16,3 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe; «Vermisst» war im Anschluss mit durchschnittlich 5,38 Millionen Zuschauern und 13,9 Prozent Marktanteil bei den Jungen ähnlich erfolgreich.

Am Dienstagabend konnte RTL die Marktführerschaft ohne Zweifel für sich beanspruchen. «CSI: Miami» startete mit 5,37 Millionen Zuschauern und 25,2 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe, bevor die zweite Folge der sechsten Staffel von «Dr. House» im Anschluss mit durchschnittlich 4,58 Millionen Zuschauer und 24,7 Prozent Marktanteil das Niveau der Vorwoche halten konnte. Auch bei ProSieben lief der Abend gut, denn neue Folgen der «Simpsons» interessierten 2,35 bzw. 2,51 Millionen Zuschauer sowie starke 16,3 bzw. 16,6 Prozent der jungen Bevölkerung. Anschließend lockten «Two and a Half Men» rund 2,36 bzw. 2,52 Millionen Zuschauer zum Münchner Sender, in der Zielgruppe waren gute 15,3 bzw. 16,8 Prozent des werberelevanten Publikums bei ProSieben vertreten.

Das reichweitenstärkste Programm am Mittwochabend war die Liebeskomödie «Schlaflos in Oldenburg», die dem Ersten neben 6,34 Millionen Zuschauern auch 19,9 Prozent Gesamtmarktanteil und ordentliche 9,6 Prozent Zielgruppenmarktanteil sicherten. Auf RTL debütierte die neue Staffel der «Super Nanny», die im Schnitt 3,12 Millionen interessierte Zuschauer und 16,3 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Bevölkerung verzeichnen konnte. Peter Zwegat war im Anschluss mit «Raus aus den Schulden» erfolgreicher, sahen ihm doch durchschnittlich 4,01 Millionen Zuschauer und 18,1 Prozent des jungen Publikums zu. Auch VOX zeigte sich wieder einmal stark: «Criminal Intent» startete zwar mit 2,34 Millionen Zuschauern und neun Prozent Marktanteil bei den Jungen eher schwach in den Abend, doch «Lie to Me» erweist sich weiterhin als Quotenbringer und unterhielt neben 2,96 Millionen Zuschauern auch gute 12,8 Prozent der werberelevanten Zielgruppe.

Der Donnerstagabend stand ganz im Zeichen des 60-jährigen Jubiläums der ARD. «Die große Geburtstagsshow» im Ersten war dann mit 6,09 Millionen Zuschauern und 20,3 Prozent Gesamtmarktanteil auch die meistgesehene Sendung des Abends. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen stieß der öffentlich-rechtliche Geburtstag auf Interesse und lockte zehn Prozent der Bevölkerung zum Sender. Marktführer bei den Jungen wurde allerdings abermals RTL mit «Alarm für Cobra 11» und «CSI» - die Krimiserien unterhielten 4,27 Millionen bzw. 4,0 Millionen Zuschauer und sorgten für Zielgruppenmarktanteile von 19,3 bzw. 17,1 Prozent. ProSieben kam mit seiner Castingshow «Germany's Next Topmodel» beinahe an diese Werte heran: Im Schnitt sahen 2,94 Millionen Zuschauer und 18,1 Prozent der jungen Bevölkerung Heidi Klums Modelsuche.

Am Samstagabend programmierte RTL das Finale von «Deutschland sucht den Superstar» und ließ die private Konkurrenz damit alt aussehen.

Auch der Freitagabend stand ganz im Zeichen von RTL. «Wer wird Millionär?» war mit 6,22 Millionen Zuschauern und 20,9 Prozent Gesamtmarktanteil die meistgesehene Sendung des Abends bei Jung und Alt. In der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen konnte keine andere Sendung den Marktanteil von 20,3 Prozent übertreffen. Auch «Let's Dance» profitierte im Anschluss von den guten Werten und unterhielt durchschnittlich 4,54 Millionen Zuschauer und 20,1 Prozent der Jungen. Ebenfalls ordentlich präsentierte sich kabel eins, denn «Ghost Whisperer» und «Cold Case» erreichten im Schnitt 1,24 Millionen bzw. 1,38 Millionen Zuschauer und ordentliche 7,9 bzw. 7,8 Prozent Marktanteil beim werberelevanten Publikum.

Am Samstagabend programmierte RTL die Finalshow der siebten Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» und durfte sich wie erwartet über einen großen Erfolg freuen: Im Schnitt sahen 7,58 Millionen Zuschauer und 24,4 Prozent aller Fernsehenden den gesanglichen Kampf zwischen Menowin und Mehrzad um den Titel «Superstar»; das junge Publikum war mit fantastischen 39,2 Prozent Marktanteil vertreten. Nur annähernd an diese Werte heran kam das Erste. Ein zehnminütiger «ARD-Brennpunkt» zur Aschewolke über Europa erreichte 6,59 Millionen Zuschauer, 23,2 Prozent Gesamtmarktanteil und 14,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Die anschließend gezeigte Geburtstagsshow zum 60-jährigen Jubiläum der ARD interessierte dann noch 6,58 Millionen Zuschauer und 9,5 Prozent der Jungen. Die private Konkurrenz kam mit ihren Spielfilmen hingegen nicht über die Zehn-Prozent-Hürde hinaus und wird sich auf die kommenden Wochen ohne Talentsuche bei RTL freuen.

Richtig stark waren am Sonntagabend die Krimiserien auf Sat.1: «Navy CIS» und «The Mentalist» wurde von 4,32 Millionen bzw. 4,06 Millionen Zuschauern gesehen und holte 19,5 bzw. 17,5 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe. Die meisten jungen Zuschauer konnte RTL mit der Komödie «Chuck und Larry» ködern, denn neben 3,68 Millionen Bundesbürgern erreichte der Spielfilm auch 21,2 Prozent Marktanteil bei den Jungen. ProSieben reihte sich mit «Fantastic Four» und 18,4 Prozent Zielgruppenmarktanteil hinter RTL und Sat.1 ein, während das Erste mit neuen Folgen von «Polizeiruf 110» die meistgesehene Sendung des Abends zeigte: Im Schnitt interessierten sich 8,32 Millionen Zuschauer und damit 24,0 Prozent aller fernsehenden Bundesbürger für das neue Ermittlerteam; die Werberelevanten waren mit guten 15,6 Prozent Marktanteil vertreten.


... ist «Deutschland sucht den Superstar». Die Finalshow von «Deutschland sucht den Superstar» holte am Samstagabend Topwerte für RTL: Im Schnitt unterhielt die Sendung 7,58 Millionen Zuschauer und 24,4 Prozent aller fernsehenden Deutschen; in der werberelevanten Zielgruppe war ein fantastischer Marktanteil von 39,2 Prozent möglich.


... ist «FlashForward». Die Mysteryserie auf ProSieben fiel in der vergangenen Woche unter den Senderschnitt und konnte nur noch 1,90 Millionen Zuschauer und 11,3 Prozent des jungen Publikums an sich binden.


... ist 8,41 Millionen. Soviel Zuschauer holte der «ARD-Brennpunkt» zum Vulkanchaos in Europa am Sonntagabend - mit 25,5 Prozent Gesamtmarktanteil und 17,3 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe war die Infosendung damit erfolgreicher als das Folgeprogramm im Ersten.


... sind die neuen Sat.1-Serien. Die Eigenproduktionen «Der letzte Bulle» und «Danni Lowinski» sollten in der vergangenen Woche die Zukunft deutscher Serien einläuten und konnten qualitativ sowie quotentechnisch voll überzeugen.


Sat.1 ist der Start seiner neuen Serien geglückt und muss nun abwarten, wie sich die beiden Formate in den kommenden Wochen entwickeln werden. RTL ist noch immer eine feste Quotenbastion sowohl unter der Woche als auch am Wochenende, wenngleich mit der Finalshow von «Deutschland sucht den Superstar» am Samstag ein Quotenrenner ausgelaufen ist. Bei ProSieben zeigt der Mystery-Montag leichte Ermüdungserscheinungen, das donnerstägliche Castingprogramm ist aber weiterhin ein zuverlässiger Garant für relativ hohe Quoten.
20.04.2010 17:33 Uhr  •  Jakob Bokelmann Kurz-URL: qmde.de/41464