Die Experten: 26. April 2010
Heute mit überraschenden «DSDS»-Voting-Ergebnissen und was aus der internationalen Version der Show wurde.
Marcel: Bisher hat RTL nur die Zuschauervotings von den beiden Finalisten von «Deutschland sucht den Superstar» bekannt gegeben. Werden denn die anderen Ergebnisse von allen aus allen Mottoshows folgen?
Christian Richter: Wie schon in den vergangenen Jahren gab RTL die Ergebnisse des Televotings erst nach dem Ende der Staffel bekannt. Schaut man sich die Verteilung der Stimmen an, fällt auf, dass Menowin deutlich besser abschnitt als der letztendliche Gewinner Mehrzad Marashi. Abgesehen von der «Top 15-Show» am 13. Februar 2010 und dem Finale hat Menowin bei allen anderen Ausgaben stets die meisten Anrufer gehabt. Bei den beiden Folgen, bei denen er nicht gewann, hatte Mehrzad Marashi die Nase vorn.
In der ersten Mottoshow am 20. Februar 2010 erhielt Menowin 37,4 Prozent aller Anrufer, während der zweitplatzierte Mehrzad nur 14,6 Prozent bekam. Auf Platz drei folgte damals Thomas Karaoglan mit 12,7 Prozent. Steffi Landerer, die an diesem Abend ausschied, galten 3,2 Prozent der Anrufe.
Am 27. Februar gewann Menowin mit 36,2 Prozent ebenfalls mehr als deutlich und hatte mehr als drei Mal so viele Anrufer wie Thomas Karaoglan, der an diesem Abend mit 12,4 Prozent zweiter wurde. Mehrzad war mit 9,2 Prozent auf Platz fünf weit abgeschlagen. Für Marcel Pluschke riefen nur 3,6 Prozent der Wähler an, sodass er ausschied.
Am Ende der dritten Mottoshow am 06. März 2010 erhielten Menowin und Mehrzad die meisten Stimmen. Mit 26,0 Prozent (Menowin) gegenüber 18,7 Prozent (Mehrzad) war der Abstand des Erstplatzierten deutlich dünner. Dritter wurde erneut Thomas mit 15,5 Prozent. Nelson Sangaré musste mit nur 6,8 Prozent nach Hause fahren.
Die vierte Mottoshow sollte zum absoluten Triumph für Menowin werden. Er erhielt am 13. März 2010 rund 43 Prozent aller Stimmen und überragte damit Mehrzad, der mit 14,0 Prozent auf Platz zwei landete. Thomas wurde einmal mehr dritter. Für ihn riefen 11,8 Prozent an. Mit 6,1 Prozent erhielt Ines Redjeb die wenigsten Anrufer und flog aus der Show.
Mottoshow fünf und sechs gewann Menowin mit je 27 Prozent, während Mehrzad mit 21,9 Prozent am 20. März noch zweiter wurde. Eine Woche später, also am 27. März, musste er die Silbermedaille an Manuel Hoffmann abgeben, der 25,4 Prozent erreichte. Mehrzad kam derweil mit 18,4 Prozent nur auf Platz drei.
Am 03. April 2010 hatte Menowin seine alte Form mit einem Stimmergebnis von 35,9 Prozent zurück. Doch in der siebten Mottoshow war ihm Mehrzad mit 24,2 Prozent wieder dichter auf den Fersen, was jedoch nicht zuletzt am schrumpfenden Teilnehmerfeld lag. Interessanterweise erhielt Manuel an diesem Abend ebenfalls 24,2 Prozent der Anrufer. Den kürzeren zog mit 15,7 Prozent hingegen Kim Debkowski.
Zwischen den späteren Finalisten war der Abstand am 10. April zur letzten Mottoshow vor dem Finale so dünn wie nie zuvor. Menowin vereinigte 38,6 Prozent der Votes. Mehrzad kam derweil auf 37,7 Prozent. Manuel schied mit 23,7 Prozent aus.
Das große Finale gewann am 17. April entgegen den Trends der Mottoshows überraschend Mehrzad mit 56,4 Prozent. Menowin unterlag mit 43,6 Prozent aller Stimmen.
Nico: Gibt es eigentlich noch die Show «World Idol», an der alle «Superstar»-Gewinner teilnehmen? Wenn ja, warum nimmt Deutschland nicht mehr teil?
Christian Richter: Bei diesem Format handelte es sich um einen einmaligen Versuch, der auf dem Höhepunkt der Popularität der Show am 25. Dezember 2003 ausgetragen wurde. Eine Fortsetzung scheiterte unter anderem an der großen Kritik der Teilnehmerländer, denn so wurden eigentliche Gewinner (wie Alexander Klaws) am Ende doch zu Verlierern. Zudem stellte Großbritannien seine Version anschließend ein, womit nicht nur ein wichtiger Teilnehmer wegbrach, sondern auch das Studio und die Moderatoren von «World Idol». Unser «Superstar» Alexander erreichte mit seinem Song „Maniac“ nur Platz neun. Er wurde vor allem für sein hektisches Tanzen kritisiert. Gewonnen hat damals der norwegische Kandidat Kurt Nielsen vor Kelly Clarkson aus den USA.
Die nächste Seite: Mehr zu «Two and a Half Men» und «My Name is Earl».
Heute mit überraschenden «DSDS»-Voting-Ergebnissen und was aus der internationalen Version der Show wurde.
Marvin: Zu «Two and a Half Men»: Ist Charlie Scheen jetzt ausgestiegen oder wird noch verhandelt? Was wäre wenn er ausgestiegen ist? Wird ohne ihn weitergedreht?
Christian Richter: Die letzte Folge der aktuell in den USA laufenden Staffel wurde kürzlich gedreht. Das Team macht derzeit Urlaub. Normalerweise beginnen die Arbeiten für eine neue Staffel meist im Juni – bis dahin gehen die Macher und Darsteller getrennte Wege. Deshalb ist zur Zeit auch recht wenig über Charlie Sheen und seine Figur Charlie Harper zu hören. Nach wie vor steht nicht fest, ob und wie es mit der erfolgreichen Sitcom weitergeht – Sheen erwartet derzeit noch, dass Produktionsstudio und Sender seine Forderung annehmen. Unklar ist, ob CBS die Serie auch ohne den Hauptdarsteller fortsetzt.
Moritz: Warum zeigt RTL keine «My Name Is Earl»-Folgen am Freitagabend mehr?
Christian Richter: Nach langem Zögern hat sich der Sender entschieden die Ausstrahlung der Comedyserie zu verlegen. Die Quoten waren zu schlecht. Bereits im August 2008 brach RTL die Serie am Freitagabend um 23.30 Uhr wegen mangelnder Resonanz nach wenigen Folgen ab. Rund ein Jahr später versuchte man nach Mitternacht einen Neuanfang, der jedoch auch nicht zufriedenstellende Ergebnisse lieferte. Kurz vor dem Ende der zweiten Staffel läuft die Serie ab sofort nur noch auf dem ehemaligen Wiederholungssendeplatz im Nachtprogramm von Samstag auf Sonntag. Los geht es meist erst nach 3.00 Uhr. Ab 09. Mai 2010 wird zu dieser späten Stunde auch die dritte Staffel ihre Deutschlandpremiere feiern. Am Freitagabend werden stattdessen alte Folgen von «Frei Schnauze» recycelt.
David: «Big Brother» wird auch oft als Hartz IV-TV bezeichnet. Mich würde mal interessieren wer konkret die 10te Staffel anschaut? - Stimmt dieses Vorurteil?
Christian Richter: Nein, es stimmt nicht. Eigentlich ist das genaue Gegenteil der Fall. Überdurchschnittlich viele Abiturienten verfolgen den Großen Bruder bei RTL II. Die Sendung ist zudem auch sehr stark bei den Haushaltsführenden Frauen mit Kind, was die Werbeindustrie eigentlich mit Freude erkennen sollte, es bis heute aber in manchen Fällen nicht tut. Dies lässt sich in jeder Quote erkennen. Den Start der zehnten Staffel sahen beispielsweise 7,5 Prozent der Abiturienten, die zu dieser Zeit vor den Geräten saßen. Nur 6,2 Prozent der Hauptschüler waren dabei.
Felix: Kann es sein, dass die neue Sat.1-Serie «Der letzte Bulle» auch in Köln gedreht wird, obwohl sie in Essen spielt?
Christian Richter: Das ist richtig. Die Serie wurde zu großen Teil nicht nur in Essen, sondern auch in Köln und Umgebung gedreht. Der Grund liegt neben geeigneten Motiven auch in der Tatsache, dass die beiden verantwortlichen Produktionsfirmen Granada und greenskyfilms GmbH ihren Sitz in Köln haben.
Tobi: Wann wird das «Wer wird Millionär»-Prominentenspezial im Mai ausgestrahlt? Ist das die letzte Sendung vor der Sommerpause?
Christian Richter: Die Spezialausgabe wird am Montag, den 31. Mai 2010, um 20.15 Uhr ausgestrahlt und die aktuelle Saison beschließen. Am Freitag, den 04. Juni, folgt auf dem Sendeplatz beispielsweise eine weitere Ausgabe der «Ultimativen Chartshow».
Senden Sie uns Ihre Fragen und Anregungen:
Per Mail an ‚experten'ÄT'quotenmeter.de’ oder unter "Home" beim Unterpunkt "Experten-Fragen einsenden".
Aufgrund der vielen Einsendungen können jedoch nicht alle Fragen beantwortet werden. Zum Teil ist für Klärung eine langwierige Recherche nötig, wodurch es zu einer zeitlichen Verzögerung bei der Beantwortung kommen kann.
Die nächste Experten-Ausgabe erscheint am Montag, den 03. Mai 2010.