Primetime-Check: Samstag, 01. Mai 2010

Konnte Hansi Hinterseer den Tagessieg bei allen Zuschauern erringen? Interessierten die Jüngeren eher Promigeheimnisse, historische Bilder oder ein amerikanischer Animationsfilm?

Tagessieger auf sehr hohem Quotenniveau wurde das ZDF, welches eine neue Ausgabe der Krimireihe «Kommissarin Lucas» ausstrahlte. Mit einer Reichweite von 6,87 Millionen Zuschauern war Ulrike Kriener der Tagessieg nicht mehr zu nehmen, 22,9 Prozent aller Fernsehenden ließen sich den TV-Film nicht entgehen. Und sogar bei den jungen Zusehern konnte man mit 1,49 Millionen und den daraus resultierenden 13,3 Prozent überaus zufrieden sein, denn obschon man sich hier zur besten Sendezeit gleich drei Sendern geschlagen geben musste, konnte man mit einem derartigen Wert den Senderschnitt fast verdoppeln. Ganz anders sah es da für die ARD-Show «Hansi Hinterseer» aus, die im Ersten gerade einmal 380.000 Menschen im Alter von 14 bis 49 Jahren für sich begeistern konnte. Während hier der Marktanteil mit 3,3 Prozent selbst für die Verhältnisse dieses Senders schwach war, ließen insgesamt 4,55 Millionen den ehemaligen Wintersportler nicht im Stich. Mit 15,1 Prozent war die Sendung immerhin beim älteren Publikum ein Hit.

Das Interesse an «Die 25 pikantesten Promi-Geheimnisse» auf RTL ließ im Vergleich zur Vorwoche, wo die Zuschauer spektakuläre Auftritte aus «Deutschland sucht den Superstar» zu Gesicht bekamen, merklich nach: Gerade einmal noch 3,45 Millionen Menschen interessierten sich für geheime Liebschaften und Skandale der mehr oder minder prominenten Menschen, sodass man beim Gesamtpublikum angesichts von nur noch 11,7 Prozent arg mit dem Senderschnitt zu kämpfen hatte. Richtig überzeugend lief es für RTL-Verhältnisse jedoch auch nicht bei den Jungen, denn mit 2,02 Millionen wurden hier ebenfalls nur solide 17,8 Prozent generiert. Seine Sache etwas besser machte im Anschluss «Willkommen bei Mario Barth», der zwar aufgrund der deutlich weniger lukrativen Sendezeit nur noch auf 2,95 Millionen Bundesbürger kam, dabei jedoch einen Marktanteil von 13,3 Prozent zu erzielen wusste. Beim jungen Publikum schauten gar nur 70.000 weniger Menschen zu als zuvor, sodass auch dort gute 19,1 Prozent zu Buche standen.

Beinahe auf Augenhöhe konkurrierten die beiden großen Sender der ProSiebenSat.1-Senderfamilie miteinander. ProSieben strahlte eine weitere Ausgabe von «Galileo Big Pictures» mit einem History-Special aus und konnte damit insbesondere beim jungen Publikum punkten. Insgesamt lief es nämlich mit 2,11 Millionen Zusehern und 7,4 Prozent nur solide, während 1,54 Millionen und die daraus resultierenden 13,6 Prozent eindeutig als Erfolg zu bewerten sind. Noch überzeugender lief jedoch nach 23 Uhr das thematisch sehr gut passende «Galileo History», das mit insgesamt 1,86 Millionen seine Anteile an der Gesamtzuschauerschaft auf 9,4 Prozent bzw. 14,8 Prozent ausbauen konnte. Ganz anders lief es für den Schwestersender Sat.1, der mit der «Monster AG» einen amerikanischen Animationsfilm sendete und damit zunächst bei 2,52 Millionen Zuschauern punkten konnte. Da davon immerhin 1,57 Millionen Menschen zwischen 14 und 49 Jahre alt waren, konnte man zunächst mit 13,9 Prozent sogar ganz knapp vor ProSieben landen. Der Actionthriller «Deep Blue Sea» war hingegen ein thematisch sehr deutlich vom Vorprogramm abweichender Film, was sich auch an den erzielten Quoten niederschlug: Nur noch 1,44 Millionen Zuschauer wollten den Film mit Samuel L. Jackson sehen, was zu enttäuschenden 6,5 Prozent beim Gesamtpublikum und 8,7 Prozent bei den besonders stark Umworbenen führte.

Ein kleiner Überraschungserfolg war die kanadische TV-Produktion «Der Todes-Twister», die auf RTL II erstaunlich gute 1,62 Millionen Menschen interessierte. Mit 5,4 Prozent bei allen konnte man genauso zufrieden sein wie mit den 7,3 Prozent Zielgruppenmarktanteil, die aus 0,82 Millionen resultierten. Überhaupt nicht gut lief es hingegen für kabel eins und VOX. Ersteres versuchte mit uralten «Star Trek»-Ausstrahlungen beim Publikum zu punkten und sendete um 20:15 Uhr den zweiten Teil der Filmreihe. Gedankt wurde dieser Schritt gerade einmal von 0,85 Millionen Zuschauern, womit miese 2,9 Prozent bei allen und 4,8 Prozent bei den Jüngeren vorprogrammiert waren. Kurioserweise lief sowohl der im Vorlauf gezeigte erste, als auch der im Anschluss gezeigte dritte Teil mit 0,93 Millionen bzw. 0,88 Millionen Interessierten etwas besser, was sich aufgrund der geringeren Zahl an Gesamtzuschauern noch deutlicher auf die Marktanteile ausschlug: Mit 4,4 Prozent bei allen und 7,3 Prozent beim jungen Publikum war Teil 1 zunächst durchaus ein kleiner Quotenerfolg und auch Teil drei lief zu späterer Stunde mit immerhin 4,2 Prozent beim Gesamtpublikum und 6,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ordentlich. Nicht zu relativieren sind jedoch die Quoten der «Großen Samstags-Dokumentation» auf VOX, die sich mit dem Thema "Jugend zwischen Protest und Randale" beschäftigte, aber auch am 1. Mai damit nicht zu überzeugen wusste. Mit gerade einmal 0,69 Millionen bei allen Zuschauern und 0,52 Millionen bei den Jüngeren bekam man in beiden Zuschauergruppen über vier Stunden gesehen die rote Laterne, die Marktanteile fielen mit 2,6 Prozent bzw. 4,8 Prozent ebenso desaströs aus.
02.05.2010 09:30 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/41702