Quotencheck: «Um Himmels Willen»

Bis Dienstag war im Ersten die neunte Staffel der Familienserie «Um Himmels Willen» zu sehen. Sowohl beim Gesamtpublikum als auch bei den jüngeren Zuschauern blieben die Reichweiten relativ stabil.

Bereits acht Jahre ist es her, dass im Ersten die Familienserie «Um Himmels Willen» startete. In den ersten fünf Staffeln war es noch Jutta Speidel, die als Schwester Lotte die Hauptrolle inne hatte. Nach ihrem Ausstieg trat Janina Hartwig die Nachfolge an und ist seither als Schwester Hanna zu sehen. Aus Quotensicht ist die Serie seit jeher ein großer Erfolg. Die erste Staffel erreichte im Jahr 2002 durchschnittlich 6,98 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und war mit 11,0 Prozent auch bei den 14- bis 49-Jährigen beliebt. Mit der vierten Staffel erreichte «Um Himmels Willen» seinen Höhepunkt, im Schnitt schauten damals 7,87 Millionen Zuschauer zu. Zwischenzeitlich ging es dann auf 6,91 Millionen Zuschauer nach unten, die achte Staffel kam im letzten Jahr wieder auf 7,33 Millionen Zuschauer. Beim jungen Publikum bröckelten die Marktanteile fast kontinuierlich, die achte Staffel holte noch 7,8 Prozent. Am Dienstag ging nun die neunte Staffel zu Ende.

Bereits zum Start schnellten die Reichweiten in ungeahnte Höhen. Die erste Folge erreichte am 26. Januar 2010 im Schnitt 7,80 Millionen Zuschauer ab drei Jahren – eine höhere Reichweite erzielte die Serie zuletzt am 31. Januar 2006. Der Gesamtmarktanteil lag bei starken 22,7 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen reichte es für ebenfalls erfreuliche 8,0 Prozent. Dort schauten im Schnitt 1,07 Millionen Zuschauer zu. Bei den nächsten beiden Folgen zeichnete sich dann zunächst ein Abwärtstrend ab, nur noch 6,97 bzw. 6,82 Millionen Zuschauer waren insgesamt dabei. Beim jungen Publikum ging es auf bis zu 0,81 Millionen hinab, auch die Marktanteile fielen mit 6,5 bzw. 6,1 Prozent unter den Senderschnitt.

Anfang März wurde schließlich die vierte Folge mit dem Titel „Böses Erwachen“ ausgestrahlt. Entgegen dem Titel fielen die Quoten wieder deutlich besser aus. So schauten insgesamt 7,69 Millionen Zuschauer zu, 0,94 Millionen davon im Alter von 14 bis 49 Jahren, was wieder guten 7,2 Prozent entsprach. Beim jungen Publikum blieben die Werte auch in den folgenden Wochen relativ stabil, bei den Gesamtzuschauern ging es dagegen zwischenzeitlich auf bis zu 7,04 Millionen nach unten. Die Marktanteile pendelten dabei zwischen 21 und 23 Prozent.

Am 30. März stiegen die Werte dann wieder etwas auffälliger an. Insgesamt schalteten 7,61 Millionen Zuschauer ein, bei den 14- bis 49-Jährigen wurde mit 1,06 Millionen Zuschauern erstmals seit dem Staffelstart wieder die Eine-Million-Marke geknackt. Beim Marktanteil reichte dies für starke 8,3 Prozent und damit für einen neuen Staffelbestwert.
Die nächste Folge wurde dann zwei Wochen später ausgestrahlt und musste wieder Zuschauer abgeben. Beim jungen Publikum wurde mit 0,80 Millionen Zuschauern der vorläufige Tiefstwert der Staffel gemessen, der Marktanteil belief sich auf unterdurchschnittliche 6,4 Prozent. Bei den Zuschauern ab drei Jahren fielen die Verluste etwas geringer aus, noch 7,41 Millionen schalteten ein.

Die kommenden drei Folgen blieben reichweitentechnisch dann relativ konstant. Beim Gesamtpublikum pendelten die Werte zwischen 7,44 und 7,50 Millionen, bei den 14- bis 49-Jährigen schalteten jeweils zirka 0,89 Millionen ein. Die Marktanteile kletterten bei den Zuschauern ab drei Jahren auf bis zu 23,7 Prozent und hielten sich bei den Jüngeren ungefähr auf dem Senderschnitt, der 7,0 Prozent beträgt. Lediglich zur letzten Folge gingen die Reichweiten nochmals merklich zurück: Beim Gesamtpublikum schalteten nur noch 7,10 Millionen Zuschauer ein, bei den 14- bis 49-Jährigen sogar nur 0,76 Millionen. So wenige Zuschauer hatte die Serie beim jungen Publikum zuletzt im April 2007. Darunter hatte auch der Marktanteil zu leiden: Er ging auf unterdurchschnittliche 6,0 Prozent zurück.

Insgesamt erreichten damit elf der dreizehn neuen Folgen Reichweiten von über sieben Millionen Zuschauern, nur einmal fiel der Marktanteil unter die 20 Prozent. Beim jungen Publikum lagen vier Folgen unter dem Senderschnitt, nur zweimal wurden mehr als eine Million Zuschauer gemessen. Damit war die Serie beim jungen Publikum nicht mehr ganz so erfolgreich wie im Jahr zuvor. Damals schauten im Schnitt 0,94 Millionen 14- bis 49-Jährige bei einem Marktanteil von 7,8 Prozent zu. Bei der neunten Staffel ging es zwar nur minimal auf 0,91 Millionen Zuschauer bergab, der Marktanteil verlor allerdings deutlich auf 7,1 Prozent und lag damit nur noch knapp über dem Senderschnitt. Bei den Zuschauern ab drei Jahren ging es zwar um 30.000 auf durchschnittlich 7,36 Millionen Zuschauer nach oben, der Marktanteil verlor allerdings 1,2 Prozentpunkte und lag nun noch bei 22,5 Prozent. Für die ARD ist das nicht weiter tragisch, liegt der Wert schließlich weiterhin knapp zehn Prozent über dem derzeitigen Jahresschnitt.

Die Verantwortlichen können also weiterhin hochzufrieden mit der Serie sein. So dürfen sich die Zuschauer auch über eine zehnte Staffel freuen, deren Produktion bereits am 7. April begonnen hat. Ausgestrahlt werden die neuen Folgen dann voraussichtlich im Frühjahr 2011.
12.05.2010 14:00 Uhr  •  Andreas Markhauser Kurz-URL: qmde.de/41923