Das Erste und ZDF mit «Tatort» und Fußball an der Spitze

Die öffentlich-rechtlichen Sender hatten in der vergangenen Woche gut reden: Die Übertragung des DFB-Pokalspiels am Samstagabend brachte vor allem viele junge Zuschauer ins ZDF, während das Erste am Sonntagabend die beste «Tatort»-Quote seit fünf Jahren einfuhr.


Wie üblich konnte RTL am Montagabend die Marktführung sowohl bei den Zuschauern ab drei Jahren als auch in der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen für sich beanspruchen. Zur besten Sendezeit schauten durchschnittlich 7,33 Millionen Zuschauer und damit 23,0 Prozent aller fernsehenden Deutschen «Wer wird Millionär?»; in der werberelevanten Bevölkerung verbesserte sich die in den Vorwochen nur mit ordentlichen Zielgruppenquoten versehene Rateshow auf gute 20,0 Prozent Marktanteil. «Vermisst» sahen im Anschluss zwar noch 5,70 Millionen Zuschauer und 18,1 Prozent aller Fernsehenden, bei den Jungen schnitt das Format mit nur 16,5 Prozent Marktanteil allerdings nur mäßig ab. Besser lief es da bei Sat.1, denn die Serien «Der letzte Bulle» und «Danni Lowinski» halten auch in der mittlerweile fünften Woche die Quotenflaggen hoch. Im Schnitt ließen sich 3,07 Millionen bzw. 3,20 Millionen Zuschauer sowie 12,6 bzw. 15,6 Prozent des jungen Publikums von den Eigenproduktionen unterhalten. Der Montagabend auf ProSieben wurde unterdessen von positiven wie auch negativen Quoten regiert: «Fringe - Grenzfälle des FBI» lockte im Schnitt 2,25 Millionen Zuschauer zum Münchner Sender und erreichte gute 14,3 Prozent der werberelevanten Zielgruppe; «FlashForward» konnte im Anschluss allerdings nur noch 1,65 Millionen Zuschauer halten und erzielte nur unterdurchschnittliche zehn Prozent Marktanteil bei den Jungen.

Wenig überraschend durfte RTL auch den Dienstagabend mit der Marktführerschaft in der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen abschließen. Zur besten Sendezeit erreichte «CSI: Miami» durchschnittlich 5,08 Millionen Zuschauer und tolle 25,6 Prozent der werberelevanten Zielgruppe; im Anschluss interessierten sich im Schnitt fünf Millionen Zuschauer und 26,1 Prozent der jungen Bevölkerung für die Serie «Dr. House». ProSieben besetzte hinter dem Kölner Sender den zweiten Platz auf dem Quotenthron, wenngleich die programmierten Serien teils herbe Verluste einfuhren. Zwei Folgen der «Simpsons» unterhielten zur besten Sendezeit im Schnitt 2,06 Millionen bzw. 2,18 Millionen Zuschauer und gute 14,0 bzw. 14,2 Prozent des werberelevanten Publikums. Im Anschluss stagnierten allerdings zwei Folgen «Two and a half Men»: Im Schnitt verfolgten zwar 2,24 Millionen bzw. 2,18 Millionen Zuschauer die Abenteuer von Charlie Harper und Co., in der Zielgruppe wurden allerdings nur Marktanteile von 14,5 bzw. 14,6 Prozent gemessen. Schlecht lief auch die neue kabel eins-Serie «Das 100.000 Euro Haus». Durchschnittlich sahen nur 0,98 Millionen Bundesbürger und 5,3 Prozent der werberelevanten Zielgruppe das aufgewärmte Format.

Wirklich gut lief es am Mittwochabend nur für VOX: «Criminal Intent» startete mit 2,30 Millionen Zuschauern und 10,3 Prozent Zielgruppenmarktanteil in den Abend, bevor der Quotengarant «Lie to Me» 2,91 Millionen Zuschauer und 13,6 Prozent der jungen Bevölkerung fesselte. Auf RTL war der positive Trend der Vorwoche zwar nicht ganz verflogen, doch die Tendenz ist ein erneuter Zuschauerrückgang: «Die Super Nanny» und «Raus aus den Schulden» hatten im Schnitt 3,17 Millionen bzw. 4,02 Millionen Zuschauer und erreichten akzeptable Marktanteile von 17,4 bzw. 18,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. ProSieben unterhielt mit «Grey's Anatomy» indes 1,76 Millionen Zuschauer und 13,3 Prozent der jungen Zuschauer, bevor «Private Practice» mit 1,61 Millionen Zuschauern und 11,6 Prozent Zielgruppenmarktanteil unter den Senderschnitt fiel.

Fußball bestimmte am Donnerstagabend das deutsche Fernsehen. Das Erste zeigte das Relegationsspiel des 1. FC Nürnberg gegen den FC Augsburg, das im Schnitt 5,56 Millionen Zuschauer fand, die 17,5 Prozent aller fernsehenden Deutschen ausmachten. In der werberelevanten Zielgruppe wurden zwar keine Höchstwerte erzielt, doch mit guten 14,0 Prozent Marktanteil darf man zufrieden sein. Vor dem Spiel verfolgten schon durchschnittlich 4,37 Millionen Zuschauer und elf Prozent der jungen Bevölkerung die «Sportschau live». In der Zielgruppe holte sich Sat.1 den Tagessieg mit dem Spielfilm «Das Parfum», der neben 3,39 Millionen Zuschauern auch tolle 17,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen interessierte. ProSieben musste unterdessen arge Einbußen hinnehmen: «Germany's Next Topmodel» unterhielt am Donnerstag nur durchschnittlich 2,66 Millionen Zuschauer und kam in der wichtigen Zielgruppe nicht über 14,6 Prozent Marktanteil hinaus. Unter dem Senderschnitt beendete RTL den Abend, denn zu «Die Unglaublichen» schalteten nur 2,94 Millionen Zuschauer und 15,8 Prozent der Werberelevanten ein.

Die öffentlich-rechtlichen Sender hatten in der vergangenen Woche gut reden: Die Übertragung des DFB-Pokalspiels am Samstagabend brachte vor allem viele junge Zuschauer ins ZDF, während das Erste am Sonntagabend die beste «Tatort»-Quote seit fünf Jahren einfuhr.

Spannend war der Freitagabend für Sat.1, denn die neue Quizshow «Die perfekte Minute» ging in die dritte Runde. Das Format bewährte sich jedoch wie in den Vorwochen ohne Schwierigkeiten und erreichte durchschnittlich 2,67 Millionen Zuschauer und 13,7 Prozent der wichtigen Zielgruppe. RTL übernahm wie gewohnt die Marktführerschaft, denn gegen «Wer wird Millionär?» und «Let's Dance» kam kein anderes Programm an: Im Schnitt sahen 5,54 Millionen Zuschauer und 17,1 Prozent der jungen Deutschen Günther Jauchs Rateshow, bevor Nazan Eckes und Daniel Hartwich im Anschluss zum Promitanz riefen. Durchschnittlich 4,43 Millionen Zuschauer folgten dem Ruf; in der werberelevanten Bevölkerung wurden 18,9 Prozent Marktanteil generiert. Auch ProSieben war am Freitagabend nicht erfolglos, denn der Thriller «Die purpurnen Flüsse 2 - Die Engel der Apokalypse» lockte durchschnittlich 2,47 Millionen Zuschauer und 15,7 Prozent der Zielgruppe zum Münchner Sender.

Am Samstagabend war das DFB-Pokal-Finalspiel Höhepunkt vieler Zuschauer und Quotengarant für das das Zweite. Im Rahmen von «ZDF SPORTextra» sahen durchschnittlich 10,09 Millionen Zuschauer und 33,2 Prozent aller fernsehenden Deutschen die Übertragung des Spiels zwischen dem FC Bayern München und Werder Bremen. Die wichtige Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen war mit tollen 32,8 Prozent Marktanteil im öffentlich-rechtlichen Programm vertreten. Dennoch waren die Quoten der privaten Sendeanstalten keineswegs schlecht: RTL holte mit «Die 25 aufregendsten Lovestories» und «Willkommen bei Mario Barth» zwar verhältnismäßig dürftige Werte, doch immerhin schalteten 2,50 Millionen bzw. 2,47 Millionen Zuschauer sowie 11,7 bzw. 16,9 Prozent der Jungen ein. Der Spielfilm «Wasabi - Ein Bulle in Japan» versammelte durchschnittlich 1,89 Millionen Zuschauer und 14,3 Prozent der werberelevanten Bevölkerung bei ProSieben; «Sister Act 2» sorgte für 2,71 Millionen Zuschauer und 12,7 Prozent Zielgruppenmarktanteil bei Sat.1.

Am Sonntagabend war das öffentlich-rechtliche Programm erneut quotenstark: Eine neue Folge «Tatort» interessierte durchschnittlich 10,24 Millionen Zuschauer, 28,6 Prozent aller fernsehenden Bundesbürger und starke 23,8 Prozent des werberelevanten Publikums. Im privaten Machtkampf um die beste Sonntagsquote siegte ProSieben über RTL: Der Thriller «Disturbia» fesselte im Schnitt 3,03 Millionen Zuschauer und 15,9 Prozent der jungen Deutschen, während «Rocky Balboa» nur 2,91 Millionen Zuschauer und 14,9 Prozent der Zielgruppe begeistern konnte. Gut lief der Abend auch für Sat.1, denn «Navy CIS» und «The Mentalist» konnten durchschnittlich 3,80 Millionen bzw. 3,81 Millionen Zuschauer und 16,2 bzw. 15,6 Prozent der Werberelevanten erreichen.


…ist der «Tatort». Mit durchschnittlich 10,24 Millionen Zuschauern, 28,6 Prozent Gesamtmarktanteil und starken 23,8 Prozent Marktanteil beim werberelevanten Publikum erzielte «Der Fluch der Mumie» die beste «Tatort»-Quote der letzten fünf Jahre.


…ist «Germany's Next Topmodel». Die in den Vorwochen überraschend quotenstarke fünfte Staffel der Modelshow interessierte am Donnerstag nur durchschnittlich 2,66 Millionen Zuschauer und kam in der wichtigen Zielgruppe nicht über 14,6 Prozent Marktanteil hinaus.


…ist 32,8 Prozent. Soviel Zielgruppenmarktanteil holte am Samstagabend die Übertragung des Finalspiels um dem DFB-Pokal.


…ist «Die perfekte Minute». Sat.1 scheint in letzter Zeit alles richtig zu machen, denn auch in der mittlerweile dritten Woche zeigte die neue Spielshow keine Ermüdungserscheinungen - und das in einem Genre, das in den letzten Jahren kaum bedient wurde und oftmals schlechte Quoten einbüßen musste.


Das Erste und das ZDF haben in der vergangenen Woche bewiesen, dass Events und gute Eigenproduktionen Leben in das öffentlich-rechtliche Programm bringen können. Auch Sat.1 ist bestens aufgestellt und überzeugt mit neuen Konzepten und Formaten. ProSieben vollführt vor allem unter der Woche teils eine Gratwanderung zwischen Senderschnitt und guten Quoten. RTL ist noch immer ein starker Fels im deutschen Fernsehen, sollte sich aber nicht auf den Erfolgen ausruhen - Zuschauereinbußen waren in den Vorwochen keine Seltenheit.
18.05.2010 15:59 Uhr  •  Jakob Bokelmann Kurz-URL: qmde.de/42046