Das «The Crazies»-Remake, Carries Rückkehr mit «Sex and the City 2» und Fantasie-«Gentlemen Broncos».
«The Crazies»
'Why Are The Good People Dying?'. Um diese einprägsame Tagline konnte man beim Besuch des Filmtheaters seines Vertrauens im Jahre 1973 nicht herum kommen - sollte man zumindest meinen. Laut Regisseur George A. Romero sei allerdings die mangelhafte Vermarktung für den finanziellen Misserfolg seines Filmes «The Crazies» verantwortlich. An anderer Stelle stand sich der so genannte Großvater des Zombie-Genres hingegen ein, das politische Thema des Werkes zu sehr bemüht zu haben. Hierzulande wurde der Kultstreifen um seinen Artikel erleichtert und erst sechs Jahre später veröffentlicht, zu einer Zeit, in der «Dawn of the Dead» das Publikum restlos begeisterte. Das gleichnamige Remake wird zwar von Romero unterstützt und produziert, untersteht aber nicht seiner geübten Hand. Stattdessen nahm Breck Eisner Platz auf dem Stuhl der Regie. Der 39-Jährige begann seine Karriere mit der vielfach prämierten Iszenierung von Werbespots und gab mit «The Invisible Man» sein Spielfilmdebut. Es folgten eine Episode der Steven Spielberg-Serie «Taken», der Thriller «Tought Crimes» sowie der Abenteuerfilm «Sahara», der kommerziell auf ganzer Linie versagte. Für «The Crazies», dessen Einspielergebnis das Budget von etwa 20 Millionen Dollar bereits verdoppelt hat, wurde ihm jedoch bisher stets Lob ausgesprochen. Für das genutzte Make-Up, das laut eigenen Angaben sogar Hauptdarsteller Timothy Olyphant erschütterte, zeichnet sich im Übrigen Robert Green Hall verantwortlich, dem auch diverse Kreaturen der Serien «Buffy» und «Angel» zuzuschreiben sind.
Das Original drehte sich einerseits um den Kampf einer Gruppe Überlebender innerhalb einer amerikanischen Kleinstadt, die sich mit ihren neuerdings psychopatischen Nachbarn konfrontiert sehen und andererseits um die Reaktionen des Militärs und Weißen Hauses, die die Katastrophe zu vertuschen versuchen. Weniger ambitioniert in dieser Hinsicht gibt sich da das Remake, das schlicht ein wirklich gelungener Horrorschocker ist. Auch hier spielt der Großteil der Bürger Ogden Marschs verrückt und beginnt, sich gegenseitig hinzurichten. Olyphant, der drei Jahre lang als Sheriff Seht Bullock in «Deadwood» für Ordnung sorgte, mimt auch in «The Crazies» den knallharten Gesetzeshüter. Ihm zur Seite steht unter anderem Radha Mitchell, die zuletzt in «Surrogates» zu sehen war. Ob sich das Duo gegen die Verrückten zu behaupten weiß, lesen Sie am Samstag in der Quotenmeter.de-Kinokritik.
OT: «The Crazies» von Breck Eisner; mit Timothy Olyphant, Radha Mitchell, Joe Anderson, Danielle Panabaker und Preston Bailey.
«Sex and the City 2»
Nachdem die Filmfortsetzung der altbekannten und beliebten Home Box Office-Serie «Sex and the City» aus finanzieller Sicht zum Kassenschlager erster Güte avancierte, standen Spekulationen zwar über Monate hinweg auf der Tagesordnung, waren aber eigentlich gegenstandlos. Nach einem derartigen Erfolg sind die Dollarzeichen aus den Augen des persofinizierten Hollywoods nicht mehr wegzudenken: «Sex and the City 2» würde kommen und das keineswegs zum Leidwesen der zahlreichen Anhänger. Mit den Worten 'Carrie on', vielen Darstellergerüchten und einem Trailer, der so gut wie nichts über einen Plot erahnen ließ, machte man dem Publikum die Fortsetzung schmackhaft. Ohnehin hielt man sich bis quasi zu letzten Minute mit Inhaltsbeschreibungen zurück und machte aus dem Grund des Abstechers der vier Freundinnen nach Abu Dhabi ein großes Geheimnis. Ob sich die unterschiedlich weitreichenden Deutungen diverser Fans über Dialogzeilen in veröffentlichten Szenen bewahrheiten, darf bezweifelt werden. Der Film verspricht typische «Sex and the City»-Stimmung, ein kleines Drama in Carries und Mr. Bigs jungen Ehejahren sowie eine deutlich geringere Laufzeit – Teil eins beanspruchte allein in der Kinofassung etwa 145 Minuten.
Neben dem wiedervereinten Cast aus dem Frauen-Quartett, Evan Handler, John Corbett, David Eigenberg, Willie Garson und Mario Cantone, gibt es auch viele andere bekannte Gesichter zu sehen, meist in kurzen Cameo-Auftritten: Unter anderem Liza Minnelli, Mariah Carey, Heidi Klum und Miley Cyrus werden zu sehen sein. Penélope Cruz übernahm die kleine Rolle einer Bänkerin, die Mr. Big schöne Augen macht. Auf Victoria Beckham, die bereits unbedingt in Part eins mit von der Partie sein wollte, muss man allerdings verzichten. Regie führte ein weiteres Mal Michael Patrick King, der reichlich Erfahrung mit der anzüglichen Materie genießt. Insgesamt verfasste er für 31 der 94 Episoden von «Sex and the City» das Drehbuch, zehn setzte er zudem in Szene. Auch die Vorlagen der beiden Verfilmungen stammen vom 55-Jährigen.
OT: «Sex and the City 2» von Michael Patrick King; mit Sarah Jessica Parker, Kim Catrall, Kristin Davis, Cynthia Nixon, Chris Noth und John Corbett.
«Gentleman Broncos»
Benjamin Purvis wurde Zuhause unterrichtet und ist nicht gerade ein Siegertyp, was nicht zuletzt an seiner Hingabe an Geschichten liegt, die im Fantasy-Bereich angesiedelt sind. Als er sich entschließt, sein Buch 'Yeast Lords – The Bronco Years' der breiten Öffentlichkeit auf einem Fantasy Festival vorzustellen, muss er festzustellen, dass der Autor Ronald Chevalier seine Arbeit gestohlen und als die seinige verbucht hat. So weit, so dürftig. Geschrieben wurde das Drehbuch von Jared und Jerusha Hess – ersterer führte, wie gewöhnlich bei den Werken des Ehepaares, auch Regie. Die Karriere der beiden begann mit «Napoleon Dynamite» (2004) recht vielversprechend. Der Low-Budget-Film war ein voller Erfolg und soll auch in absehbarer Zeit als adaptierte Animated-Comedy-Serie auf dem amerikanischen Network FOX zu sehen sein. «Nacho Libre» (2006) mit Jack Black in der Hauptrolle, enttäuschte nach der charmanten Außenseitergeschichte deutlich. Mike White, der gemeinsam mit Team Hess an «Nacho Libre» arbeitete, übernahm durch den unterzeichneten Fox Searchlight Pictures Vertrag bei «Gentleman Broncos» den Posten des Producers ein. Sonderlich viel Potential bietet die Story nicht – überzeugen können die deutschen Zuschauer sich ab dem morgigen Donnerstag.
In die Hauptrolle schlüpft Michael Angarano, der Serienkennern als Jack McFarlands Sohn aus «Will & Grace» bekannt ist und unter anderem auch neben Jackie Chan und Jet Li in «The Forbidden Kingdom» zu sehen war. Sam Rockwell porträtiert den Titelhelden der von Benjamin verfassten Geschichte, die in speziellen Sequenzen innerhalb des Filmes zu eigenständigen Segmenten verarbeitet werden. Während Suzanne May («The Scenesters») als dessen weiblicher Gegenpart agiert, übernimmt Jemaine Clement die Rolle von Chevalier. Clement ist Teil des Duos der Serie «Flight of the Conchors», die nach zwei Staffel aus eigenem Antrieb abgesetzt wurde.
OT: «Gentleman Broncos» von Jared Hess; mit Michael Angarano, Jemaine Clement, Sam Rockwell, Jennifer Coolidge und Suzanne May.