Primetime-Report: «Lie To Me» mit neuem Höhenflug

Auch die «TV total Autoball-WM» konnte genauso wie die VOX-Serie die RTL-Formate in den Schatten stellen.


Ganz im Zeichen von Eurovision Song Contest-Siegerin Lena Meyer-Landrut stand die «TV total»-Ausgabe vom Montagabend, die bereits um 20.15 Uhr lief. 2,64 Millionen Menschen interessierten sich für exklusive Bilder von den Erlebnissen der jungen Hannoveranerin in der norwegischen Hauptstadt. Darunter waren 2,18 Millionen Werberelevante, die ProSieben sehr gute 17,4 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe bescherten. Besser schnitt nur das Prominenten-Spezial von «Wer wird Millionär?» ab. 8,51 Millionen Zuschauer konnte Günther Jauch für seine Sendung gewinnen. 29,0 Prozent Marktanteil bedeutete dies im Gesamtpublikum, 28,5 Prozent Marktanteil waren es bei den Werberelevanten. Der Tagessieg war RTL somit sicher. 3,42 Millionen Junge hatten die Quizshow mit Jauch und anderen Prominenten geschaut. Die vorletzten Folgen der deutschen Serien auf Sat.1 «Der letzte Bulle«» und «Danni Lowinski» schnitten trotzdem gut ab: 13,0 und 14,0 Prozent Marktanteil wurden in der Zielgruppe erzielt. Insgesamt schauten 3,03 und 2,88 Millionen Bundesbürger die Serien des Bällchensenders. Eine hohe Reichweite hatte auch der ZDF-Film «Auftrag in Afrika», der 5,20 Millionen Zuschauer erreichte. 16,2 Prozent Marktanteil aller Zuschauer bedeuteten Rang Zwei.

Der Dienstag gehörte «CSI: Miami» und RTL, zumindest was das werberelevante Publikum betrifft. Denn hier war die US-Serie in Doppelfolge mit 21,4 und 21,9 Prozent Marktanteil das Maß aller Dinge. 4,30 und Millionen Zuschauer zählte der Kölner Sender, der Quotenhit «Dr. House» offensichtlich nicht vermisst. Ein starkes Gegenprogramm hat ProSieben aber weiterhin und macht so RTL-Werte nahe der 30-Prozent-Marke wie in der Vergangenheit schwer möglich. Denn gleich vier Folgen von «Two and a half Men» überzeugten auf ganzer Linie. Von 16,4 bis 22,5 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen konnte ProSieben hochzufrieden mit seiner US-Sitcom sein. Zwischen 2,27 und 2,45 Millionen Menschen begeisterten sich für die Scherze des Charlie Sheen & Co. Auch die Simpsons liefen gut: 15,1 und 13,7 Prozent Marktanteil der Werberelevanten konnten sich sehen lassen. 2,17 und 1,89 Millionen Bundesbürger hatten der gelben Familie zugeschaut. Den Tagessieg im Gesamtpublikum verzeichneten aber die ARD-Serien «In aller Freundschaft» und «Mord mit Aussicht», die 5,99 und 5,75 Millionen Bundesbürger angelockt hatten. 19,6 und 19,3 Prozent Marktanteil der Zuschauer ab 3 Jahren wurden gemessen.

Am Mittwoch hatte die ARD abermals beim Gesamtpublikum die Nase vorn: «Ein Schnitzel für drei» führte die Rangliste mit 4,95 Millionen Zuschauern insgesamt an, 17,3 Prozent Marktanteil wurden hier verbucht. Einen gewaltigen Quotensprung im positiven Sinne machte abermals «Lie To Me» auf VOX. Die Serie überzeugte mich sagenhaften 15,5 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe und stellte sogar die RTL-Formate in den Schatten. 2,95 Millionen Zuschauer hatte die VOX-Serie gefunden, darunter 1,79 Millionen Junge. «Helfer mit Herz» hatte bei RTL insgesamt eine Reichweite von 3,00 Millionen Zuschauer, doch schauten weniger Werberelevante zu: Die 1,64 Millionen 14- bis 49-Jährigen brachte dem Kölner Sender nur 15,4 Prozent Marktanteil ein. «Die Ausreißer» um 21.15 Uhr enttäuschte mit nur 11,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe völlig – nur 2,23 Millionen Menschen schauten insgesamt zu. RTL hat hier noch kein Heilkraut für den kränkelnden Sendeplatz am Mittwoch gefunden. Möglicherweise lag es aber auch an der Live-Show «Deutschland gegen Holland», die Johannes B. Kerner aus Berlin moderierte. Sie schnitt bei Sat.1 mit 14,7 Prozent Marktanteil ordentlich ab und konnte 1,54 Millionen junge Zuschauer für sich gewinnen. Insgesamt lag die Reichweite mit 2,95 Millionen Zuschauer auf dem gleichen Niveau wie «Lie To Me». Beide Formate machten RTL also das Leben schwer.

Dem Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und Bosnien-Herzegowina, das die ARD live übertragen hatte, musste am Donnerstag nicht nur RTL, sondern auch die ProSieben-Castingshow «Germany’s next Topmodel» Tribut zollen. Die «Sportschau live» hatten 10,89 Millionen Deutsche insgesamt geschaut und dem Ersten somit einen fantastischen Marktanteil von 35,7 Prozent aller Zuschauer beschert. Auch 4,07 Millionen der 14- bis 49-Jährigen interessiert das Länderspiel. Hier wurden unschlagbare 31,8 Prozent Marktanteil der Werberelevanten gemessen. Das bedeutete Einbußen für Heidi Klum und «Germany’s next Topmodel», das auf nur 15,7 Prozent Marktanteil des jungen Publikums kam. Einer der schwächeren Werte der aktuellen Staffel. 2,75 Millionen schauten insgesamt zu, aus der Gruppe der für die Werbewirtschaft interessanten Menschen waren es 1,95 Millionen. Bei RTL gingen «Alarm für Cobra 11» und «CSI» mit 13,0 und 11,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe eher unter, da auch insgesamt nur 2,65 und 2,52 Millionen Menschen zuschauen wollten. Auch Sat.1 konnte mit «Das wilde Leben» nicht punkten: Nur 7,5 Prozent Marktanteil standen zu Buche, 1,63 Millionen Zuschauer waren es insgesamt beim Bällchensender.

Stefan Raab hatte bei der «TV total Autoball Weltmeisterschaft 2010» am Freitagabend im Elfmeterschießen gegen den Italiener Giovanni Zarrella wenig Glück, doch in der Gunst des jungen Publikums stand seine Event-Show aus der Lanxess-Arena in Köln weit oben. Mit guten 25,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe brachte der Entertainer ProSieben den Tagessieg und verabschiedete sich so gebührend in die Sommerpause. 2,71 Millionen Zuschauer verfolgten das fünfstündige Autoball-Spektakel, darunter 1,97 Millionen Junge. RTL kam dagegen mit «Die ultimative Chartshow: Holiday-Hits» nicht an. Das vierstündige Mammut-Programm mit Oliver Geißen erreichte nur 2,46 Millionen Zuschauer insgesamt und 1,44 Millionen Werberelevante, so dass am Ende in der wichtigen Zielgruppe nur 16,2 Prozent standen.

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Auch die «TV total Autoball-WM» konnte genauso wie die VOX-Serie die RTL-Formate in den Schatten stellen.

Am Samstagabend hatte «Das Sommerfest der Volksmusik» mit 4,94 Millionen Zuschauern das größte Publikum. 23,0 Prozent Marktanteil verbuchte die ARD mit der Live-Sendung. In der wichtigen Zielgruppe gewann der Film «Asterix und die Wikinger» auf RTL, der 2,42 Millionen Zuschauer insgesamt zählte. 1,31 Millionen junge Zuschauer brachten dem Kölner Sender gute 19,2 Prozent Marktanteil ein. Im Anschluss überzeugte auch «Willkommen bei Mario Barth» mit 16,0 Prozent Marktanteil der Begehrten. Insgesamt hatten hier noch 1,98 Millionen Menschen zugeschaut. Im Gegenprogramm lief der Film «Collateral Damage» mit Arnold Schwarzenegger auf ProSieben, der ebenfalls 16,0 Prozent Markanteil der Jungen einfahren konnte. Hier hatten allerdings nur 1,16 Millionen davon zugeschaut.

Am Sonntag war der «Tatort: Heimwärts» schließlich unschlagbar. 8,07 Millionen Zuschauer und 25,4 Prozent Marktanteil im Gesamtpublikum bedeuteten die Spitzenposition am Sonntagabend. Auch beim jungen Publikum kam man auf 19,7 Prozent Marktanteil, weil 2,65 Millionen der 14- bis 49-Jährigen zuschauten. Besser lief hier jedoch «Das Vermächtnis der Tempelritter» auf ProSieben, das 2,63 Millionen Junge interessierte und auf 20,5 Prozent Marktanteil der Werberelevanten kam. «Dirty Dancing» konnte auf RTL da nicht mithalten: 13,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren zu wenig. 1,75 Millionen Junge hatten zugeschaut.


… ist «TV total». Nach dem furiosen Sieg beim Eurovision Song Contest konnte der Lena-Hype genutzt werden und zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr am Montagabend eine sehr gute Einschaltquote erzielt werden.


«Die ultimative Chartshow» Die Programmierung der vierstündigen Sendung gegen die Autoball-WM auf ProSieben hat sich nicht ausgezahlt. Mit nur 16,2 Prozent Marktanteil musste man sich geschlagen geben.


… ist «Lie To Me», konnte am Mittwochabend die RTL-Formate in seinen Schatten stellen und setzte mit 15,5 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe zu einem neuen Höhenflug an.


… ist 10,89 Millionen Zuschauer, so viele Menschen sahen das Länderspiel der deutschen Nationalelf gegen Bosnien-Herzegowina. An solche Zahlen können wir uns gewöhnen: Die WM steht vor der Tür.


Gerade am Mittwoch und Donnerstag musste die RTL-Formate kräftig Federn lassen. Aber auch «Germany’s next Topmodel» musste aufgrund vom Fußball zurückstecken. Vor allem aber die Raab-Sendungen am Montag, Dienstag und schließlich die Autoball-WM am Freitag punkteten im Gegenzug.
08.06.2010 17:56 Uhr  •  Jürgen Kirsch Kurz-URL: qmde.de/42476