Erneuter Ärger um «Song Contest»-Investitionen

Ein FDP-Politiker findet die Ausgaben in Höhe von 25 Millionen Euro zu hoch, vor einem Jahr wurde fast das Doppelte ausgegeben.

Im kommenden Mai darf Das Erste beziehungsweise einige Rundfunkanstalten unter der Federführung des Norddeutschen Rundfunks den 56. «Eurovision Song Contest» ausrichten. Sollte an der Tradition der vergangenen Jahre festgehalten werden, müsste die zwei Halbfinales und das Finale in der Hauptstadt Berlin ausgetragen werden. Seit 1999 werden die Entscheidungsshows in den Hauptstädten der Gewinner-Länder ausgerichtet. Doch die Rundfunkanstalten sowie einige Journalisten schlugen Köln, Hamburg und Lena Meyer-Landruts Heimat, Hannover, vor.

Im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hat sich FDP-Politiker Hans-Joachim Otto zu Wort gemeldet und verlangt vom Norddeutschen Rundfunk Sparsamkeit. Er fordere die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf, dass sie die Show „aufs Wesentliche“ reduzieren sollen. Es soll eine bescheidene Veranstaltung werden, die sich an Lenas Auftritt orientiere, sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium.

Der «Eurovision Song Contest» in Oslo hat 25 Millionen Euro gekostet und den staatlichen Fernsehsender NRK finanziell stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Anstalt ließ daraufhin einige Fernsehserien pausieren und verkaufte die Rechte an der FIFA Fußballweltmeisterschaft 2010. Channel One Russia (C1R) richtete 2009 die Veranstaltung aus, damals musste man deutlich tiefer in die Tasche greifen: Laut „Welt Online“ und „Stern“ fielen Kosten in Höhe von 42 Millionen Euro an.
15.06.2010 14:14 Uhr  •  Fabian Riedner  •  Quelle: Der Spiegel Kurz-URL: qmde.de/42626