Medienwächter behalten VOX im Auge

Die Sendelizenz von VOX wurde nun zwar verlängert, hinsichtlich des Informations- und Nachrichtenanteils wollen die Medienwächter den Sender allerdings genau beobachten.

Dass Nachrichten bei der ProSiebenSat.1-Gruppe keinen allzu hohen Stellenwert haben, haben die Verantwortlichen in der Vergangenheit bereits mehr oder weniger zugegeben. Mit dem Verkauf von N24 geriet das Thema nun erneut in die Schlagzeilen, insbesondere die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) beobachtet die Entwicklung kritisch. Doch nicht nur ProSiebenSat.1, sondern auch die RTL-Gruppe bereitet der ZAK mittlerweile Sorgen. Insbesondere VOX geriet nun ins Visier der Medienwächter.

Die beantragte Sendelizenzverlängerung von VOX hat die ZAK nun zwar genehmigt, allerdings müssen die im Zulassungsantrag beschriebenen Programmteile bis zum Ende der Lizenzperiode erhalten bleiben. "Die Kommission für Zulassung und Aufsicht wird auch bei VOX sehr genau beobachten, ob der Informations- und Nachrichtenanteil stabil bleibt und damit die Anforderungen an ein Vollprogramm erfüllt", erklärte Thomas Langheinrich, Vorsitzender der ZAK. Tatsächlich ist der Nachrichtenanteil bei VOX schon jetzt äußerst gering. So versteckt der Kölner Sender seine Hauptnachrichten mittlerweile im tiefen Nachtprogramm zwischen 23 und 1 Uhr, vormittags wird lediglich ein fünfminütiger Überblick gezeigt. Am Wochenende entfallen die Nachrichten sogar komplett.

Um dem Nachrichtenschwund im Privatfernsehen entgegenzuwirken, will die ZAK nun durch ein Gutachten neue Anreize schaffen. "Das Gutachten soll konkretisieren, wie die gesetzlichen Anforderungen an die reichweitenstarken Vollprogramme klarer und operationalisierbarer gemacht werden können. Gleichzeitig soll geklärt werden, inwieweit zusätzliche Anreizstrukturen für Vollprogramme notwendig und praktikabel sind", so Thomas Fuchs, ZAK-Beauftragter für Programm und Werbung.
21.06.2010 10:18 Uhr  •  Andreas Markhauser Kurz-URL: qmde.de/42742