Nachmittagsformate auf Sat.1 unter Senderschnitt

Sowohl die gefakten Gerichts- und Kriminalformate am Nachmittag, als auch die Soaps am Vorabend konnten am Montag nicht wirklich überzeugen.

Es gab Zeiten, in denen das Nachmittagsprogramm von Sat.1 den Sender auf einigermaßen zufriedenstellende Quoten retten musste. Mittlerweile hat sich der Privatsender zur Primetime wieder deutlich verbessern können, dafür scheinen die Zuschauer von gescripteten Gerichtsshows und Kriminaldokus allmählich übersättigt zu sein. Insbesondere gegen die Fußball-Weltmeisterschaft im Gegenprogramm tun sich nämlich vor allem «Richterin Barbara Salesch» und ihr Kollege «Alexander Hold» sehr schwer. Beim Gesamtpublikum kam die 60-jährige Juristin ab 15:00 Uhr zwar auf gute 13,1 Prozent bei 1,59 Millionen Zuschauern, schnitt jedoch mit nur 0,41 Millionen sowie 8,8 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe sehr unbefriedigend ab. Ihr 48 Jahre alter Kollege steigerte sich danach zwar auf 1,97 Millionen sowie bei allen Zuschauern sogar sehr guten 16,0 Prozent, konnte aber ebenso nur mittelprächtige 10,8 Prozent des jungen Publikums für sich gewinnen.

Besser schnitten zuvor «Britt» und «Zwei bei Kallwass» ab, die von 1,49 Millionen bzw. 1,51 Millionen Bundesbürgern verfolgt wurden. Britt Hagedorn überzeugte dabei auch bei den Jüngeren und erzielte gute 14,9 Prozent der Zuschauer, während Angelika Kallwass an Interesse einbüßte und sich mit 11,3 Prozent der Umworbenen zufriedengeben musste. Das Format «Niedrig und Kuhnt» ging ab 17:00 Uhr an den Start, lieferte jedoch auch ein ähnliches Bild ab wie zuvor die Richtershows: Mit 2,07 Millionen und 14,6 Prozent lief es beim Gesamtpublikum gut, während bei den Jüngeren eher enttäuschende 10,6 Prozent zusahen.

Nicht mehr gegen die Fußball-WM anzutreten hatte die Telenovela «Eine wie keine», die dennoch mit insgesamt nur 1,28 Millionen Interessierten auch diesmal wieder unterirdische 7,9 Prozent bei allen sowie 7,7 Prozent in der Zielgruppe einfuhr. Die bessere Alternative in diesem Genre ist für die Mehrzahl der Menschen offensichtlich das anschließende «Anna und die Liebe», das sich mit 1,85 Millionen Zuschauer auf genau 10 Prozent steigern konnte. Hier überzeugte man dann auch endlich einmal wieder mehr junge als alte Menschen, denn 0,82 Millionen Menschen zwischen 14 und 49 Jahren führten die Sendeanstalt zu soliden 11,5 Prozent. Das «Sat.1 Magazin» schlug daraus aber nur wenig Profit und fiel auf 7,8 Prozent sowie 8,7 Prozent bei den jungen Zuschauern ab 19:00 zurück. Insgesamt sahen dieses Format 1,69 Millionen Menschen.
22.06.2010 10:02 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/42761