Fans interessiert an Frankreich-Debakel

Drittes Spiel, zweite Niederlage. Frankreich fährt mit nur einem Punkt und einem Haufen Skandale zurück in die Heimat und über 6 Millionen sahen zu.

Obszöne Beleidigungen in der Halbzeitpause, Rauswurf aus der Mannschaft, Streik im Training, Rücktritt des Team-Managers - die französische Nationalmannschaft hat keinen Skandal ausgelassen in den letzten Tagen und es verwunderte wohl niemanden, dass auch das dritte Spiel der Gruppe A nicht gewonnen wurde und das Team nach dem 1:2 gegen Gastgeber Südafrika ohne einen Sieg die Heimreise antreten muss. Dem französischen Volk, das sich zuletzt größtenteils beschämt ein Ausscheiden des eigenen Teams wünschte, dürfte es recht sein. Für Schaulustige war es dagegen die letzte Gelegenheit, den französischen Trümmerhaufen im TV zu bewundern.

In Deutschland fanden sich 6,21 Millionen Menschen vor dem Fernseher ein, um die Live-Übertragung aus Bloemfountein zu verfolgen, der Marktaneil lag bei guten 46,6 Prozent und damit auf dem höchsten Wert seit dem Spiel der Slowenen gegen die USA am vergangenen Freitag. Das erste Spiel des entscheidenden Gruppenspieltags um 16 Uhr lag bei der WM 2006 bei ähnlichen Werten, sieht man vom Deutschland-Spiel ab. 6,31 Millionen schalteten damals Portugal gegen Mexiko ein.

Aus der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schauten 2,45 Millionen den letzten Auftritt auch des Gastgebers Südafrika an. Hier fiel der Marktanteil mit 44,9 Prozent insbesondere im Hinblick auf die letzte WM ebenfalls gut aus. Damals wurde am dritten Spieltag eine solche Einschaltquote nur von der deutschen Partie gegen Ecuador und dem daran anschließenden Spiel Schwedens gegen England erreicht.

Die Partie Mexiko gegen Uruguay, zu der während der Frankreich-Partie nur ganz kurz herübergeschaltet wurde, zeigte das ZDF im Anschluss in einer kurzen Zusammenfassung, die ebenfalls auf hohes Interesse stieß. 6,47 Millionen verfolgten die Übersicht über den 1:0-Sieg Uruguays, der Marktanteil belief sich auf 48,1 Prozent. In der werberelevanten Zielgruppe waren 2,58 Millionen dabei, die dem ZDF einen Marktanteil von 46,7 Prozent bescherten. Einzig enttäuschend verlief der "Countdown" vor dem Spiel, der mit 11,3 Prozent bei allen Zuschauern und 8,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen der schlecht abschnitt.
23.06.2010 09:13 Uhr  •  Stefan Tewes Kurz-URL: qmde.de/42783