US-Quotencheck: «Cold Case»

Wie schlug sich die letzte Staffel der Krimiserie mit Kathryn Morris in den USA?

In «Cold Case» löste Detective Lilly Rush die „kalten“, also eigentlich zu den Akten gelegene, Kriminalfälle. Nun wird «Cold Case» selbst im Aktenschrank eingemottet: Das US-Crimeformat wurde nach sieben Staffeln eingestellt und kehrt in der kommenden Season nicht auf den Bildschirm zurück. Quotenmeter.de blickt auf die Zuschauerzahlen der letzten Staffel in den USA und analysiert, ob die Einstellung gerechtfertigt war. Das Format wurde in 22 Folgen sonntags um 22.00 Uhr, zwischen November 2009 und Januar 2010 um 21.00 Uhr, bei CBS ausgestrahlt – eigentlich. Zehn der 22 Episoden hatten aufgrund von verschiedenen Vorprogrammen andere Sendezeiten.

Den Staffelauftakt verfolgten am 27. September 2009 9,19 Millionen Zuschauer sowie 2,72 Millionen Zuschauer aus der Altersgruppe der 18- bis 49-Jährigen. Eine Enttäuschung angesichts der Durchschnittszahlen, die in der vorherigen Season erreicht wurden: Dort schalteten im Mittel 12,00 Millionen die Fälle ein. Eine zweistellige Millionen-Reichweite gab es immerhin mit der zweiten Folge: 10,05 Millionen waren insgesamt dabei, aus der Zielgruppe schalteten 2,93 Millionen ein. Einen Tiefpunkt musste das Format am 11. Oktober hinnehmen: Desolate 7,87 Millionen Zuschauer brachten der Serie einen neuen Negativ-Rekord. Dies war jedoch schon der schwächste Wert der Staffel – danach wurde die Acht-Millionen-Marke nicht mehr unterschritten. Bei den Werberelevanten sollte es mit 2,48 Millionen ebenfalls schlecht aussehen.

In der Zielgruppe ging es mit den folgenden Ausgaben weiter abwärts: Während sich die Gesamtreichweiten zwischen acht und zehn Millionen bewegten, mussten bei den 18- bis 49-Jährigen neue Negativrekorde von zunächst 2,34 Millionen und schließlich jeweils 2,19 Millionen jungen Zuschauern bei den Folgen fünf und sechs hingenommen werden. Dies sollten die schlechtesten Werte der Staffel bleiben.

Bis Weihnachten pendelte sich «Cold Case» auf einem besseren Reichweiten-Niveau ein, was auch dem früheren Sendeplatz geschuldet war – das Format begann nun um 21.00 Uhr und damit eine Stunde früher. So holten alle Folgen ab Mitte November mindestens 9,5 Millionen US-Bürger an die Bildschirme. In der Zielgruppe bewegten sich die Reichweiten ziemlich konstant um 2,8 Millionen. Stark sollte die Crime-Serie dann aus der kurzen Winterpause kommen: 10,38 Millionen schalteten am 10. Januar 2010 ein – bei den Jüngeren gab es mit nur 2,53 Millionen Zusehern aber wieder einen Rückschlag.

Dies änderte sich abrupt eine Woche später: Die zwölfte Episode der Staffel brachte es auf insgesamt 10,62 Millionen Zuschauer und war damit auch die erfolgreichste der gesamten Staffel. Bei den Werberelevanten brachte man es auf 3,16 Millionen Zuschauer und damit auf erstmals mehr als drei Millionen überhaupt. Nach einem Monat Pause meldete sich «Cold Case» am 14. Februar wieder auf dem angestammten Sendeplatz um 22.00 Uhr zurück. Doch der Aufwärtstrend wurde unterbrochen, denn die drei nächsten Episoden mussten wieder Reichweiten von deutlich unter zehn Millionen Zuschauern hinnehmen. Bei den 18- bis 49-Jährigen hielt der positive Trend aber immerhin an: Die Folgen 14 und 15 brachten es erneut auf mehr als drei Millionen junge Zuschauer.

Am 14. März erzielte die Serie mit 10,23 Millionen Zusehern zum fünften Mal eine zweistellige Millionen-Reichweite. Auch in der Zielgruppe wurde mit 3,21 Millionen ein vorläufiger Bestwert aufgestellt. In den beiden kommenden Wochen steigerte sich dieser Wert aber noch weiter: Nach 3,37 Millionen schauten am 28. März 3,48 Millionen junge Amerikaner zu – diese Zahl war gleichzeitig der Bestwert der gesamten Staffel. Beim Gesamtpublikum pendelten die Reichweiten um die Zehn-Millionen-Marke

Zum Abschluss gab das Format besonders bei den Werberelevanten noch einmal leicht nach – unverständlich angesichts des bevorstehenden Endes. Am 02. Mai schalteten 9,64 Millionen US-Bürger die vorletzte Episode von «Cold Case» ein; 2,60 Millionen Werberelevante bedeuteten den schlechtesten Wert seit November 2009. Das Serienfinale, das direkt im Anschluss ebenfalls am 02. Mai gesendet wurde, interessierte 10,02 Millionen Menschen. 2,90 Millionen junge Zuschauer verabschiedeten sich von Detective Rush.

Im Schnitt kam die siebte und letzte Staffel von «Cold Case» auf 9,58 Millionen Zuschauer beim Gesamtpublikum ab zwei Jahren. Die letzte Season war damit gleichzeitig auch die am wenigsten erfolgreiche – nie zuvor musste eine Staffel mit weniger als zehn Millionen Zuschauern auskommen. Auch im Vergleich zur Staffel 08/09 fällt das Fazit ernüchternd aus: Die Durchschnittswerte der damaligen Staffel von 12,00 Millionen wurden bei keiner einzigen Folge erreicht. Bei den Werberelevanten zeigte sich im Laufe der Season immerhin ein positiver Trend. Im Schnitt waren 2,83 Millionen 18- bis 49-Jährige dabei. Das siebenjährige Kapitel «Cold Case» ist also aus Sicht der Einschaltquoten zu Recht von CBS nach dieser Staffel abgeschlossen worden.
26.06.2010 14:00 Uhr  •  Jan Schlüter Kurz-URL: qmde.de/42844