Zuvor floppte bereits eine Kandidatenvorstellung zur Präsidentschaftswahl im Ersten, während die Konkurrenz mit der WM oben auf war.
Wie sehr das Lead-In manchmal auch für den Erfolg eines Spielfilms verantwortlich sein kann, zeigte sich am späten Montagabend wieder einmal bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten. Während das ZDF mit der Übertragung der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika ein hervorragendes Vorprogramm für seinen Film am späten Abend schaffte, konnte die ARD bereits um 21:00 Uhr den Abend als Quotenflop deklarieren. Hier stellte der für den Norddeutschen Rundfunk arbeitende Hans-Jürgen Börner in
«Die Kandidaten» die drei Kandidaten für das Schloss Bellevue vor und sendete hiermit sehr deutlich an der breiten Zuschauermasse vorbei. Gerade einmal 1,33 Millionen Menschen wollten etwas über die möglichen Bundespräsidenten erfahren, was 4,5 Prozent aller Fernsehenden waren. Auch beim jungen Publikum lief es mit 0,34 Millionen Zuschauern sowie 2,7 Prozent Marktanteil sehr schlecht. Nachdem im Anschluss
«Report Mainz» sowie die
«Tagesthemen» mit jeweils nur gut zwei Millionen Zuschauern sowie einstelligen Marktanteilen bei allen Bundesbürgern schon nicht in der Lage waren, den Sender wieder auf den richtigen Kurs zu bringen, hatte es der Spielfilm am späten Abend natürlich nicht leicht.
Und so ging das deutsche Drama
«Hundeleben», in dem unter anderem Ingo Naujoks mitwirkte, mit einer Sehbeteiligung von nur 1,07 Millionen und einem Marktanteil von 7,6 Prozent doch recht deutlich unter. Beim jungen Publikum hielt sich der Schaden ob der 5,9 Prozent Marktanteil zwar noch in relativ engen Grenzen, aber enttäuschend fielen die Einschaltquoten auch hier aus.
Im Zweiten Deutschen Fernsehen lief nach der Fußballübertragung der Thriller
«Karibikurlaub: Mord inbegriffen» und begeisterte auch zu späterer Sendezeit noch 1,75 Millionen Menschen. Ob der tolle Marktanteil von 16,9 Prozent bei allen Zuschauern sowie 12,1 Prozent in der Zuschauergruppe zwischen 14 und 49 Jahren für die französische Produktion auch ohne Fußball im Vorprogramm im Bereich des Möglichen gewesen wäre, darf wohl angezweifelt werden.