Der meistgehörte Einzelsender kommt erneut aus Bayern: Nun ist es das Oldie-Programm Bayern 1.
Zwei Mal im Jahr werden die Einschaltquoten der Radiosender bekannt gegeben. Sie werden ermittelt durch Telefonumfragen – sind also repräsentativ, aber nicht so genau, wie die Erhebungen der Fernseheinschaltquoten. Es gibt dabei zwei Befragungszeiträume: Grob gesagt ist dies die Zeit nach den Sommerferien bis Weihnachten und nach Weihnachten bis Ostern. Für die Ermittlung einer MA werden immer die letzten beiden Zeiträume zusammengefasst. Für die MA Radio II 2010 zählen also sowohl die Ergebnisse der Frühjahresbefragung 2010 als auch noch die Werte der Herbstumfrage 2009, die bereits bei der MA 2010 I gewichtet wurden.
Die Hörerzahlen im Überblick
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Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachen, Bremen
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Nordrhein-Westfalen
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Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland
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Bayern
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Berlin, Brandenburg
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Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
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Nationale Sender
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Gute Werte, schlechte Werte: Das sagen die Sender
Der meistgehörte Einzelsender kommt erneut aus Bayern: Nun ist es das Oldie-Programm Bayern 1.
Nielsen I: Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachen, Bremen
Reichweitenstärkster Sender in Norddeutschland ist weiterhin radio ffn, die niedersächsische Station konnte sich sogar im Vergleich zur letzten Messung um 3,3 Prozent auf durchschnittlich 472.000 Zuhörer steigern. An zweiter Stelle folgt in Niedersachsen weiterhin Hit Raido Antenne, welches jedoch einen dramatischen Sturz um über zwölf Prozent auf nur noch 386.000 Zuhörern hinnehmen musste und somit deutlich gegenüber der Konkurrenz abgeben.
In Schleswig-Holstein bleibt nach wie vor das R.SH-Radio deutlicher Marktführer, verlor allerdings im Verleich zur letzten Messung rund 70.000 Zuhörer. Der Oldiesender Radio NORA verzeichnete hingegen ein deutliches Reichweitenplus und steigerte sich um über zehn Prozent auf eine Hörergemeinschaft von 76.000.
Die beiden ENERGY-Sender in Hamburg und Bremen haben diesmal kleinere Verluste in ihrer Zuhörerschaft zu verkraften, denn während man in Bremen von 35.000 auf 32.000 herabfiel, konnte man immerhin die 30.000 Zuhörer in Hamburg halten. Seine Marktführerschaft in Hamburg erneut ausbauen konnte Radio Hamburg, das 201.000 Radio-Konsumenten anzulocken wusste und somit 4,7 Prozent im Vergleich zur letzten Messung gewann. Das NEUE alster radio hingegen ließ deutlich federn und kam dieses Mal nur noch auf 76.000 Zuhörer.
In der Hansestadt Bremen findet sich der größte Gewinner der letzten Monate, nämlich Bremen Vier, das von 107.000 Zuhörer auf 125.000 wuchs und somit 16,8 Prozent hinzugewann. Aber auch Bremen Total konnte feiern, denn der Marktführer in diesem Bundesland gewann erneut 16.000 Zuhörer und kommt nun auf insgesamt 244.000.
Der meistgehörte Einzelsender kommt erneut aus Bayern: Nun ist es das Oldie-Programm Bayern 1.
Nielsen II: Nordrhein-Westfalen
Weitgehend strahlende Gesichter gab es in Nordrhein-Westfalen, wo sich die deutliche Mehrheit der Radiosender im Vergleich zur Vormessung steigern konnte. Klarer Marktführer bleibt weiterhin radio NRW, welches auch dieses Mal einen Zugewinn von 69.000 Zuhörern bzw. 4,5 Prozent verzeichnen kann und nun bei 1,613 Millionen liegt. Die Sektkorken knallen dürften auch bei WDR 2, denn nachdem man bereits beim letzten Mal hohe Zugewinne generierte, knackt man nun tatsächlich die Millionenmarke und kann nochmal um 3,5 Prozent zulegen. Größter Gewinner ist jedoch diesmal das Schlagerradio WDR 4, das über 100.000 Zuhörer gewinnen konnte und nun 893.000 Menschen misst.
Aber auch der öffentlich-rechtliche Jugendsender 1LIVE kann sich nach seinen grandiosen Zugewinnen bei der letzten Analyse auch diesmal wieder steigern und baut mit nun 985.000 Zuhörern sowie einem Gewinn von weiteren vier Prozent weiter Druck auf WDR 2 aus, denn erneut verringerte sich der Abstand um einige Tausend.
Klarer Verlierer in den letzten Monaten ist das eher unbekannte Hitradio 100,5, welches von 45.000 auf 37.000 Zuhörer absackte und somit fast ein Fünftel seiner Zuhörerschaft verlor. Radio Essen leistete diesem Sender jedoch Gesellschaft in der Reihe der Verlierer und fiel auf ca. 44.000 Zuhörer, was 17,0 Prozent weniger waren als bei der letzten Messung vor einigen Monaten
Der meistgehörte Einzelsender kommt erneut aus Bayern: Nun ist es das Oldie-Programm Bayern 1.
Nielsen III: Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland
In Hessen ergibt sich ein ähnliches Bild wie bisher: Der große Privatsender verliert, die öffentlich-rechtliche Konkurrenz gewinnt hinzu: Hit Radio FFH hat nun 14,7 Prozent Hörer weniger als bisher, kommt im Schnitt noch auf 480.000. hr3 hingegen legt um über acht Prozent zu und verbesserte eine Zahl auf 364.000 in der Durchschnittsstunde. Somit liegen beide Kanäle noch immer um über 100.000 Hörer auseinander. Längere Gesichter dürfte es auch bei Radio Bob! geben: Der Kanal, der zuletzt teilweise exorbitant hinzugewann, hat nun ein Minus von rund 15 Prozent auf dem Papier stehen. 7.000 Menschen weniger hören in einer durchschnittlichen Sendestunde zu – im Schnitt liegt man nun bei 38.000.
Zwei Gewinner gibt es im Saarland – dort trifft man also erfreute Radiomacher an: Radio Salü verbesserte sein Ergebnis um 13 Prozent auf 78.000 – die Saarlandwelle SR3 machte ebenfalls Boden gut: Hier gingen die Zahlen um 10,1 Prozent nach oben. 87.000 Menschen schalteten in der durchschnittlichen Sendestunde ein.
Kaum Veränderungen sind bei SWR 3 festzustellen. Die Popwelle hielt das Ergebnis der vorherigen Analyse nahezu, muss lediglich geringe Abschläge hinnehmen. Von 1,074 Millionen Hörern ging es auf 1,057 Millionen, was einem Minus von 1,4 Prozent entspricht. Das liegt wohl vor allem an der stärker werdenden Konkurrenz im Ländle: Anders als in Hessen und Bayern gewinnen in Baden-Württemberg die privaten Stationen hinzu – teilweise sogar deutlich: Hit-Radio Antenne 1 verbesserte sein Ergebnis um 17,2 Prozent auf nun genau 300.000 Hörer. Die neue 107.7 machte sogar knapp 20 Prozent gut und liegt aktuell bei 115.000 Hörern in einer durchschnittlichen Stunde. Ein Plus von 19,4 Prozent wird bei Radio 7 gemeldet – der Sender ist somit so erfolgreich wie lange nicht mehr. 209.000 Menschen hören ihn nun im Schnitt. Der Gewinner in Baden-Württemberg heißt aber Donau3Fm: Hier hat man seine Hörerzahlen um ein Drittel gesteigert: Aus 21.000 pro Stunde machte man 28.000.
Der meistgehörte Einzelsender kommt erneut aus Bayern: Nun ist es das Oldie-Programm Bayern 1.
Nielsen IV: Bayern
In Bayern ist der große Siegeszug von Antenne Bayern zunächst einmal ein bisschen gestoppt. Der private Sender von Valerie Weber gewann nicht erneut hinzu, sondern muss sich diesmal mit Verlusten zufrieden geben. Trotz eines Minus von knapp sechs Prozent ist die Antenne aber weiterhin der erfolgreichste deutsche private Radiosender. 1,139 Millionen Menschen hören ihn in der Durchschnittsstunde. Verluste bei Antenne Bayern und gleichzeitig Hinzugewinne beim öffentlich-rechtlichen Mitbewerber Bayern 3: Der Kanal von Programmchef Walter Schmich legt kräftig zu: 12,8 Prozent Hörer mehr – der Kanal kommt somit auf das beste Ergebnis seit Jahren.
751.000 Menschen hören nun im Schnitt zu. Auch Oldie-Sender Bayern 1 gewinnt im zweistelligen Bereich. Der Sender, der kürzlich seine Musikfarbe änderte und nun vermehrt Oldies spielt, legte um 10,8 Prozent zu und ist nun der meistgehörte Kanal Deutschlands mit 1,269 Millionen Zuhörern. Bayern 1 übernahm die Spitzenposition von Antenne Bayern, der sie bisher inne hatte.
Große Freude dürfte bei den Machern der Rock Antenne herrschen: Das Rockradio aus dem Hause Antenne Bayern legte auch bei der MA Radio II 2010 deutlich zu: Um 12.000 Hörer auf 80.000 steigerte man das Ergebnis. Dafür, dass den Kanal nicht flächendeckend via UKW zu empfangen ist, ist dieses Ergebnis richtig gut. Bei den lokalen Sendern fährt vor allem Charivari in München ein beachtliches Resultat ein: 51,5 Prozent mehr Hörer wurden ausgewiesen. In der Durchschnittsstunde kommen die Moderatoren des Senders nun auf 50.000 Hörer.
Der meistgehörte Einzelsender kommt erneut aus Bayern: Nun ist es das Oldie-Programm Bayern 1.
Nielsen V: Berlin & Brandenburg
Gut ergeht es den Radiosendern in und um die Hauptstadt. In Berlin und Brandenburg freuen sich viele Funker über wachsenden Zuspruch: Eine Welle verdoppelte ihre Zahlen sogar: Jazz FM, ein ganz kleiner Sender, machte aus 7.000 Hörern bei der ersten Ausweisung des Jahres nun 14.000 Zuhörende. Was machen die größeren Stationen? Um 24,7 Prozent legte das Spreeradio zu – dort kommt man nun im Schnitt auf 111.000 Zuhörer. Kiss FM steigerte sich von 40.000 auf 51.000 Zuhörer in der durchschnittlichen Stunde.
Der Energy-Sender in Berlin legte gar um etwas mehr als 27 Prozent zu und versammelt nun eine Radiogemeinde von 69.000 Menschen um sich (MA I 2010: 54.000). Minimale Verluste wurden beim privaten Sender radioeins ausgewiesen: Hier verlor man 1.000 Hörer auf nun 130.000 pro durchschnittlicher Stunde.
Größere Verluste muss rs2 hinnehmen: Hier sank die Reichweite von 130.000 auf nur noch 110.000: Mit dem Minus von 15,4 Prozent können die Verantwortlichen Senders nicht zufrieden sein. Somit hat man die Gewinne, die man bei der letzten Befragung erzielte, fast wieder eliminiert. Leichte Verluste gab es auch bei RTL, hier steht ein Minus von 1,6 Prozent zu Buche. Der Sender auf der Frequenz 104.6 kommt nun auf 161.000 Zuhörer.
Der meistgehörte Einzelsender kommt erneut aus Bayern: Nun ist es das Oldie-Programm Bayern 1.
Nielsen VI/VII: Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
Zunächst ein Blick nach Sachsen: Hier sendet die Energy-Station, die bei dieser MA am meisten hinzugewinnen konnte: Energy Sachsen freut sich in diesen Stunden über einen Zuwachs in Höhe von 85,3 Prozent. Geschuldet ist dieser starke Gewinn aber auch der eigentlich sehr niedrigen Reichweite: Zuvor kam der Kanal nur auf 34.000 Hörer in der Durchschnittsstunde, nun sind es 63.000. Bei Energy Sachsen hat man offenbar einige Fehler minimiert: Bei der ersten Ausweisung des Jahres stand noch ein Minus von etwas mehr als 22 Prozent zu Buche.
Ebenfalls eine starke MA legte Hitradio RTL Sachsen hin, das 28 Prozent hinzugewann. Im Schnitt hören nun 105.000 (zuvor 82.000) pro Durchschnittsstunde das Programm des Privatsenders. Verluste gibt es dafür bei RSA und Radio PSR: Minus 8 und Minus 7,1 Prozent wurden hier ausgewiesen.
Kaum Veränderungen wurden in Thüringen ermittelt. Antenne Thüringen muss sich mit einem Minus von 2,6 Prozent zufrieden geben. MDR Radio 1 Thüringen verliert 6,8 Prozent auf nun mehr 177.000 Hörer. An der Küste, in Mecklemburg-Vorpommern, gibt es bei beiden Stationen nur Verlierer: Antenne MV muss mit einem Minus von 14,4 Prozent klarkommen (nun 95.000 Hörer), die Ostseewelle Hit-Radio MV verabschiedet sich gezwungenermaßen von 7,6 Prozent seiner Hörer. Man liegt mit 170.000 Menschen in der durchschnittlichen Stunde aber immer noch vorne.
Nur geringe Unterschiede wurden im Radiomarkt in Sachsen-Anhalt bekannt. Das Privatradio Radio Brocken gibt 4,5 Prozent ab, radio SAW bekommt ein Minus von 4,9 Prozent ausgewiesen. Mit 291.000 Hörnern ist der Kanal weiterhin Marktführer. 89.0 RTL kommt auf 148.000 Hörer und gewinnt als einzige Sender im Bundesland hinzu. Ein Plus von 2,1 Prozent kann vermeldet werden.
Der meistgehörte Einzelsender kommt erneut aus Bayern: Nun ist es das Oldie-Programm Bayern 1.
Nationale Sender
Ein kurzer Blick auf den Zusammenschluss aller Energy-Sender, die im nationalen Bereich unter Energy City auftauchen: Die Radiokette gewinnt bei der MA II 2010 4,1 Prozent hinzu. Ein starkes Ergebnis liefert auch Jam FM ab: Hier stehen Gewinne von 9,5 Prozent geschrieben – der Kanal kommt nun auf 46.000 Hörer in der durchschnittlichen Stunde.
Ein schwerer Tag ist dies für RTL Radio: National verliert der Sender 18,3 Prozent seiner Hörer. Aus vormals noch 213.000 pro durchschnittlicher Stunde wurden nun nur noch 174.000.