Seltsames Schauspiel: Trotz deutlich besserer Quoten im Vorprogramm muss die Miniserie plötzlich gravierende Zuschauereinbußen hinnehmen.
Auf den Jubel dürfte bei kabel eins ganz schnell wieder Ernüchterung eingekehrt sein. Die Quoten des Donnerstagsprogramms machen einfach was sie wollen. Bereits «Jericho» erwies sich in den vergangenen Monaten als echte Wundertüte, nun zeigt sich dasselbe Spiel auch bei
«The Pacific». Die Miniserie von Steven Spielberg und Tom Hanks, die in der vergangenen Woche mit ihrer zweiten Folge in respektable Quotenhöhen aufstieg, stürzte dieses Mal dramatisch ab und fiel sogar erstmals unter den Senderschnitt.
Nur noch 530.000 junge Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren fanden dieses Mal den Weg zur aufwändig produzierten Kriegsserie. Zum Vergleich: In der Vorwoche war noch 810.000 dabei, das entspricht einem Verlust von rund 35 Prozent der Zuschauer binnen einer Woche. Die Folge waren ebenso gravierende EInbußen beim Marktanteil der werberelevanten Zuschauer. Nach tollen 9,2 Prozent in der Vorwoche konnten nun nur noch 5,7 Prozent erzielt werden, der Durchschnitt des kabel-eins-Programms liegt aber bei rund 6,1 Prozent.
Auch bei allen Zuschauern ab drei Jahren sah es keinen Deut besser aus. Von den 1,13 Millionen Zuschauern der Vorwoche blieben gerade einmal 790.000 übrig, um die dritte Episode zu verfolgen. Der Marktanteil fiel auf 3,7 Prozent. Bei den beiden ersten Ausgaben hatte er jeweils bei mindestens fünf Prozent gelegen. Was diese seltsamen Quotenschwankungen aber umso unerklärlicher macht ist der Blick auf das Vorprogramm. Während sich «The Pacific» in der letzten Woche trotz ungewöhnlich schlechter Werte von
«Numb3rs» zu solchen Höhen aufschwang, lief es für die zwei Folgen der Krimiserie dieses Mal mit 6,7 Prozent und 6,2 Prozent in der Zielgruppe sogar ungewöhnlich gut. Der kabel-eins-Donnerstag folgt wohl einfach seinen eigenen Gesetzen.