Die neue Castingshow ausgerechnet gegen den Bundesliga-Auftakt zu starten erwies sich als problematisch. Die Quoten lagen unter dem Senderschnitt.
«Deutschland sucht den Superstar», «Das Supertalent», «Popstars», «Germany's Next Topmodel» - das sind die vier großen Casting-Shows auf dem deutschen Markt, die ihren Sendern RTL und ProSieben Jahr um Jahr hervorragende Einschaltquoten bescheren. Künftig soll eine weitere hinzukommen: Das aus Großbritannien importierte
«X Factor» startete am Freitagabend auf RTL, um mit der dritten Folge zu VOX zu wechseln und dort das Programm am Dienstag zu stärken. Der Auftakt auf RTL ging allerdings gründlich daneben.
Die erste Folge von «X Factor» kam nämlich nicht über 16,4 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe hinaus und lief somit für RTL-Verhältnisse knapp unterdurchschnittlich. Lediglich 1,49 Millionen Zuschauer zwischen 14 bis 49 Jahren hatten eingeschaltet. Damit lag man nicht nur sehr deutlich unter den Quoten von «DSDS» und «Das Supertalent», die meist deutlich jenseits der 20-Prozent-Marke liegen, sondern unterbot zu allem Übel sogar die Quoten, mit denen einen Tag zuvor die neunte Staffel von «Popstars» gestartet war. Diese hatte 1,78 Millionen junge Zuschauer und einen Zielgruppenmarktanteil von 16,9 Prozent.
Besonders übel sah es in den Ergebnissen für alle Zuschauer ab drei Jahren aus. Hier verzeichnete der Auftakt gerade einmal 2,19 Millionen Zuschauer und hatte damit sogar ein deutlich kleineres Publikum als die beiden Soaps und «RTL Aktuell» im eigenen Vorabendprogramm. Wenn «X Factor» beim Wechsel zu VOX diese Zahlen hält, würde die Show dort zwar ein Erfolg, die Idee, «X Factor» gegen die Live-Übertragung des Auftakts der Fußball-Bundesliga zu programmieren, kann man angesichts der Zahlen aber auf jeden Fall als verunglückt betrachten. Immerhin: Heute abend erhält «X Factor» gegen wesentlich schwächere Konkurrenz seine zweite Chance in der RTL-Primetime.
Gegen das eigene Nachprogramm sah «X Factor» auch plötzlich gar nicht mehr so schlecht aus.
«Rüdiger Hoffmann live aus dem Circus Roncalli» konnte gerade einmal 830.000 Zuschauer aus der Zielgruppe halten und einen Marktanteil von sehr schlechten 10,4 Prozent erzielen. Bei allen Zuschauern fielen die Werte gar auf 1,33 Millionen und 7,1 Prozent.