Nicolas Cage als Magier, eine Fernbeziehung, ein Spin-Off mit Russel Brand und Jane Goodalls Journey. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.
«Duell der Magier»
Tatsache: Nicolas Cage bekommt, was er will. Sei es nun Filmrolle, Produzentenstuhl oder Comicserie. Noch bevor Teil zwei der «National Treasure»-Reihe also im Dezember 2007 die Kinos stürmen und sein Budget mehr als verdreifachen sollte, wandte sich der heute 46-Jährige im Januar desselben Jahres an den federführenden Stab und bekundete Interesse am 'Der Zauberlehrling'-Part des Animationsmythos «Disneys Fantasia». Natürlich sollte das auf Goethes gleichnamigen Gedicht basierende Filmsegment kein Remake erhalten, sondern zum losen Boden für ein übernatürliches Actionabenteuer werden. Gesagt, getan: Cage tat sich erneut mit John Turteltaub und Jerry Bruckheimer zusammen, dem Regisseur bzw. Produzent des «Das Vermächtnis...»-Franchises. Während Jay Baruchel seinen Weg an die Spitze Hollywoods fortsetzte und für die Hauptrolle des unerfahrenen Lehrlings gecastet wurde, kamen Alfred Molina und Monica Belluci an Bord, um der bösen Seite der Story ein Gesicht zu verleihen. Finanziell gesehen war das «Duell der Magier» bislang kein echter Erfolg – das Budget von etwa 150 Millionen Dollar wurde um circa 3 Millionen überschritten. Auch von den Kritikern wurde der Film mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Es sei deutlich mehr Wert auf die CGI-Arbeit als die Figuren gelegt worden sein – erstere könne sich dafür aber immerhin sehen lassen.
Cage verkörpert den Magier Balthazar Blake, der durch die Hand seiner ewigen Wiedersacher Maxim Horvath und Morgana le Fay sowohl Anführer Merlin als auch die große Liebe Veronica verloren hat. Seit Jahrhunderten ist er nun im modernen Manhattan auf der Suche nach dem Nachfolger seines ehemaligen Meisters, der dem nicht enden wollenden Krieg ein Ende setzen kann. Fündig wird er im 20-jährigen Dave, der gerade sein Chemiestudium antritt. Die beiden sind sich bereits in der Vergangenheit begegnet – Erinnerungen, die wieder an die Oberfläche finden, nachdem Blake den Jungen mit seinem Schicksal konfrontiert. Durch einen Crashkurs in Sachen Zauberei soll Dave die Chance erhalten, Maxim und Morgana, die im Körper von Veronica ihrem Verließ entkommen ist, endgültig Einhalt zu gebieten.
OT: «The Sorcerer's Apprentice» von Jon Turteltaub; mit Nicolas Cage, Jay Baruchel, Alfred Molina, Monica Belluci und Teresa Palmer.
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«Männertrip»
Wie nutzt Jason Segel seine jährliche Pause von «How I Met Your Mother»? Er schreibt. Seien es nun Songs oder Drehbücher – er schreibt. 2008 entstand so die Komödie «Forgetting Sarah Marshall», hierzulande als «Nie wieder Sex mit der Ex» vermarktet, in welcher er auch gleich die Hauptrolle übernahm. Der Film lebte von herrlichen Dialogen, tollen Figuren und Schauspielern sowie eigens geschriebener Musik. Das Rampenlicht fiel vor allem auf Russel Brand, der mit Aldous Snow, einer überspitzten Version seiner eigenen Person, eine Paraderolle fand. Nur eine Woche nachdem «Forgetting Sarah Marshall» in den Kinos gestartet war, gaben Regisseur Nicholas Stoller (Drehbuch zum ebenfalls empfehlenswerten «Der Ja-Sager» mit Jim Carrey) und Produzent Judd Apatow bekannt, ein Spin-Off mit Brand geplant zu haben. Jason Segel beteiligte sich an der Musik für Brands Band 'Infant Sorrow' und unterstützte Stoller mit dem Drehbuch, während der Skandalmusiker selbst Promis wie Christina Aguilera und Pink zu Cameo-Auftritten überredete. Auch Kristen Bell gibt sich kurz als Sarah Marshall die Ehre.
«Männertrip», im Original «Get Him to the Greek», dreht sich um Aaron Green, Angstellter einer Plattenfirma. Sein loses Mundwerk führt ihn nach London, wo er den gebrochenen Rockstar Aldous Snow abholen soll. Ziel ist das weltberühmte Greek Theatre in Los Angeles – dort soll Snow sein großes Comeback feiern. Der ist aber vornehmlich damit beschäft, über die Trennung zu seiner Freundin Jackie Q (Rose Byrne, «Damages») zu trauen und sich mit Drogen vollzupumpen. Nach einigen Knock-Outs, Diebstählen und Kokaindeals ist Aaron klar, das sein Auftrag neue Dimensionen annimt: Er muss Aldous Snow, gefeierten Stern der Musikbranche zurück auf den rechten Weg leiten. Aaron wird von Jonah Hill verkörpert, der bereits in «Forgetting Sarah Marhall» eine Nebenrolle als Ober hatte, der offenkundig in Snow verliebt ist. Für «Männertrip» entschied man sich allerdings für eine Figur mit mehr Ausbaufähigkeit. Der Film wurde von den Kritikern positiv aufgenommen und sollte wie sein Vorgänger auch in der deutschen Synchronisation für Lachsalven sorgen.
OT: «Get Him to the Greek» von Nicholas Stoller; mit Jonah Hill, Russel Brand, Rose Byrne, Elisabeth Moss, Sean Combs und Colm Meaney.
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«Verrückt nach dir»
Für Drew Barrymore und Justin Long, die Hauptdarsteller von «Verrückt nach dir», ist es nicht die erste gemeinsame romantische Komödie – jedenfalls zu einem gewissen Grad. Nüchtern gesehen ist wohl «Er steht einfach nicht auf dich» (2009) die Premiere - nur dass die beiden in dem Episodenstreifen nichts miteinander zu tun hatten und vornehmlich mit anderen Love Interest beschäftigt waren. Ironischerweise sieht das in ihrer neustesten Gemeinschaftsarbeit nicht anders aus: Nachdem sie als Erin und Garret eine herrliche Sommerromanze erlebt haben, wenden sie sich wieder ihren unterschiedlichen Single-Existenzen zu, die dank den Wohnorten San Francisco und New York City recht weit voneinander entfernt sind. Ein Glück? Wohl kaum. Entgegen aller Ratschläge seitens Familie und Freunden gehen sie eine Fernbeziehung ein, die sich von Anfang an nicht einfach gestaltet. Information am Rande: Barrymore und Long wird seit langer Zeit eine On/Off-Beziehung nachgesagt. Darauf in Jon Stewarts neuer «Daily Show» angesprochen, war sich Barrymore selbst nicht sicher, was denn der aktuelle Stand ist.
Der Film zieht hierzulande nur eine Woche nach dem US-Start in die Lichtspieltheater ein, über finanziellen Erfolg lässt sich also noch nicht viel sagen – der Trailer zeugt zwar nicht von der höchsten Gagdichte, aber durchaus liebenswerten Figuren. Regie führte Nanette Burstein, die bisher stets mit Dokumentarfilmen von sich Reden machte und eine Auszeichnung nach der anderen einheimste. Zu ihren Werken zählen unter anderem «The Kid Stays in the Picture» (1994) und «American Teen» (2008). Ob sie im Fach der Komödie ebenfalls überzeugen kann, darf das deutsche Publikum ab dem morgigen Donnerstag entscheiden.
OT: «Going the Distance» von Nanette Burstein; mit Drew Barrymore, Justin Long, Charlie Day, Christina Applegate und Ron Livingston.
«Jane's Journey – Die Lebensreise der Jane Goodall»
Jane Goodall hat eine lange Reise hinter sich: Von der Sekretärin zur Verhaltensforscherin, über die Prägung der heutigen Fakten was Primaten angeht, bis hin zu ihrer Rolle als unermüdliche Aktivistin – und doch ist noch keine Ende in Sicht. Der Dokumentarfilm «Jane 's Journey» des deutschen Regisseurs Lorenz Knauer wirft einen Blick auf das bewegte Leben der inzwischen 76-Jährigen UN-Friedensbotschafterin.
Neben Biruté Galdikas und der verstorbenen Dian Fossey, mit der sie noch immer häufig verwechselt wird, ist Goodall die bedeutenste Forscherin auf ihrem Gebiet. Ihre Langzeitbeobachtungen waren es die offenlegten, dass Schimpansen Werkzeuge fertigen und benutzen – wie es auch der Mensch tut. Die Dokumentation beleuchtet die Anfänge ihrer Karriere, unter anderem mit altem Filmmaterial, den Wandel von der Wissenschaftlerin zur Aktivistin und ganz allgemein Goodalls Gedanken zum eigenen Lebenswerk. Dabei kommen auch Angelina Jolie und Pierce Brosnan zu Wort, zu deren großen Vorbildern Goodall zählt.
OT: «Jane's Journey» von Lorenz Knauer; mit Jane Goodall, Angelina Joloe und Pierce Brosnan.
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