Am Montag feierte die Seifenoper ihre 1000. Folge. Die Macher können sich die freuen, die Quoten stimmten zuletzt wieder.
So mancher Macher, der bei «Alles was zählt» beschäftigt ist, kann es sicherlich schon nicht mehr hören. Anlässlich der 1000. Folge der Serie, die am Montag über die Bildschirme flimmerte, kann man die Geschichte aber schon noch einmal kurz erzählen: Am 4. September 2006 ging die erste Folge des Formats on Air – übrigens zeitgleich mit der zweiten Staffel von «Verliebt in Berlin». Während die Sat.1-Telenovela damals knapp 20 Prozent erreichte, startete «AWZ» mit nur 12,6 Prozent, am zweiten Tag kam die Eislaufsoap gar nur noch auf zwölf Prozent. Die Quoten stiegen jedoch rasant an: 2006 schloss man mit 13,6 Prozent ab, 2007 kam das Format schon auf genau 16 Prozent in der Zielgruppe.
2008 war dann das erfolgreichste Jahr der um 19.05 Uhr gezeigten Serie – hier holte die Produktion von Grundy Ufa im Schnitt 17,6 Prozent Marktanteil. Man blickte damals sehr zufrieden auf die vergangene Zeit zurück: Selbst der Ausstieg von Tanja Szewczenko wurde also bestens überstanden – möglicherweise war es aber genau diese Zufriedenheit, die die Soap in eine mittelschwere Krise stürzte. Das dritte Traumpaar, Stella und Lars, kam beim Publikum überhaupt nicht gut an.
2009 bröckelten die Quoten, im Jahresvergleich gab man mehr als einen Prozentpunkt ab und beendete das Jahr in der Zielgruppe mit gerade einmal 16,4 Prozent. RTL entwickelte sich in dieser Zeit jedoch prächtig und so musste man feststellen, dass man 2009 deutlich unterdurchschnittlich abschloss.
Auch 2010 startete nicht gut – inzwischen war man in der Serie dabei größere Veränderungen herbeizuführen, die sich aber natürlich nicht von einer Woche auf die andere Woche umsetzen ließen. Im Januar holte die Eislaufsoap dann plötzlich nur noch 15,4 Prozent Marktanteil und auch im Februar sah es nicht besser aus: Im Schnitt wurden hier 15,3 Prozent in der Zielgruppe gemessen. Vereinzelte Ausschläge auf mehr als 17 Prozent machten aber Mut, dass die Serie durchaus noch Potential hat.
Anfang März erreichte man dann sogar 18,7 Prozent und kam im Monatsschnitt mit 16,2 Prozent wieder auf ein etwas besseres Ergebnis. Im April war auch inhaltlich spürbar, dass die Serie wieder andere Wege gehen möchte – mit 19,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen holte das Format am 26. April den besten Wert seit langer Zeit. Der Monatsschnitt besserte sich auf 16,6 Prozent. Im Monat vor der Fußball-WM war die Quotenkrise dann endgültig überstanden. Die Folgen 929 bis 933 lagen mit 18,1 Prozent endlich wieder deutlich oberhalb des Schnitts, den Monat über holte «Alles was zählt» 17,5 Prozent.
Auch wenn Soaps in den Sommermonaten gerne mal etwas stärker laufen; dass man innerhalb von fünf Monaten mehr als zwei Prozentpunkte in der Zielgruppe gut macht ist schon außergewöhnlich. Im WM-Monat Juni folgte natürlich ein Einbruch auf nur noch etwas mehr als 15 Prozent, der jedoch im Juli mit 15,9 Prozent wieder deutlich ausgebügelt wurde.
Zuletzt gab es dann sogar einige Quotenrekorde: Am 13. August holte «Alles was zählt» im Schnitt 19,9 Prozent Marktanteil – so viel wie seit dem 26. August 2009 nicht mehr. Die Folgen 998 und 999 kamen nun auf 19,4 und 19,0 Prozent – und lagen somit wieder da, wo die Macher der Serie schon die ganze Zeit hinwollten. Folge 1000 kam auf 18,3 Prozent.
Das Format ist also auf dem richtigen Weg, wenngleich sich das noch nicht wirklich in der Jahresbilanz 2010 zeigt: Hier stehen wegen des schweren Starts und der WM 16,2 Prozent Marktanteil auf dem Papier. 2,64 Millionen Menschen ab drei Jahren schalten die Serie im Schnitt ein (2,71 Millionen in 2009), die Quote bei allen liegt derzeit bei 11,5 Prozent.