Die Kritiker – spezial: «Alarm für Cobra 11: Der Anschlag»

Quotenmeter.de-Redakteur Jürgen Kirsch hat den Pilotfilm zur neuen Staffel bei der offiziellen Filmpremiere im Coloneum in Köln-Ossendorf vorab gesehen.

Story
Der Pilotfilm «Der Anschlag» ist eine Fortsetzung des letzten 90-minütigen Actionstreifens, so knüpft man inhaltlich an «Alarm für Cobra 11: Das Ende der Welt» an. Den beiden Autobahnpolizisten Ben Jäger und Semir Gerkan blüht dabei eine völlig neue Aufgabe, die für die zerstörerischen Ermittler eine der schwersten ist. Sie sollen sich an einer Grundschule der Verkehrserziehung von Schulkindern widmen. Auch wenn diese Rolle Ben und Semir überhaupt nicht passt und schon gar nicht liegt, stolpern sich doch in einen Kriminalfall, der es in sich hat. Die Spur führt sie zu einer Gang von Schwerverbrechern, die einen gewaltigen Anschlag planen. Auch spionieren sie an der Grundschule, haben Referendarin Silke und den Schuljungen Lutz im Visier. Ben Jäger hat sich in zwischen mit Silke mehr oder weniger angefreundet und findet mehr Gefallen an ihr, als ihm in mancher Situation vielleicht lieb ist.

Doch als dann ihre gesamte Klasse in einem Schulbus entführt wird, erfassen Ben und Semir erst die ganze Dimension des geplanten Verbrechens. Die Autobahnpolizisten müssen Kopf und Kragen riskieren, um eine schreckliche Katastrophe, die Ruben Frost und seine Mannen anrichten wollen, zu verhindern. Zur „Hilfe“ schreitet auch noch ein alter Bekannter aus dem letzten Pilotfilm: Verschwörungstheoretiker Sturmi nervt erst mit Aufklärungsbüchern, trägt dann aber maßgeblich zur Rätsels Lösung bei. Zudem wird klar, dass Ruben Frost den Schulbus nur zu Erpressungszwecken entführt hat, um an eine tödliche Massenvernichtungswaffe aus einem Forschungslabor zu kommen. Ihr Ziel ist der große Profit durch fallende Aktienkurse – dafür gehen sie über Leichen. Und ehe sie sich versehen, geraten die beiden Autobahnpolizisten Ben und Semir zwischen den Fronten.

Hintergrund
Die Produktionsfirma action concept lud zur Premierenveranstaltung ins Kölner Coloneum, nicht nur Medienvertreter waren der Einladung gefolgt. Die Liste der Stars, die den roten Teppich überschritten, war lang. Unter den fast 700 Gästen wurden beispielsweise Birte Klang («Unter Uns»), Thomas Maximilian Held («Sechserpack»), Daniel Aichinger, Juliette Menke, Sam Eisenstein (alle «Alles was zählt»), Yvonne Burbach («Das Haus Anubis»,) Actionmodel Miriam Höller, Sängerin Maite Kelly, Model Lisa Loch oder die Schauspieler Klaus Nierhoff und Heinrich Schafmeister gesehen. Henning Baum («Der letzte Bulle») und Annette Frier («Danni Lowinski») waren auch da. Letztere spielt zudem zusammen mit den «Alarm für Cobra 11»-Hauptdarstellern in dem neuen RTL-Film «Geister: All inklusive» mit, ein exklusiver Ausschnitt war in Köln zu begutachten. Und natürlich waren die Helden Erdogan Atalay und Tom Beck dabei sowie der Hauptcast der Serie mit Katja Woywood, Gottfried Vollmer, Niels Kurvin, Daniela Wutte und Regisseur Heinz Dietz. Insgeamt also eine genre- und branchenübergreifende Gästeliste.

Gastrollen gab es im Film auch: Die bekleideten neben Comedian Oliver Pocher auch Schauspielerin Wolke Hegenbarth und MTV-Moderator Patrice Bouédibéla. Pocher fuhr zur Premiere sogar im Panzer auf und präsentierte sich im neuen Frisur-Look samt Porno-Sonnenbrille und Che-Guevara-T-Shirt. Wolke Hegenbarth machte es dezenter und kam wie viele andere Prominente mit der Limousine angefahren. Patrice Bouédibéla übernahm die Moderation des Abends und sprach durchweg von „seinem Film“. Der jüngste Darsteller war Carlos Richter am Set, der zum heimlichen Star im Cast avancierte und den Pilotfilm bei der Premiere in Köln-Ossendorf auch ansagen durfte. Nach dem Film wurde bei kühlen Getränken teilweise noch bis in die Morgenstunden gefeiert. Besonders gefreut haben sich die Zuschauer über den Überraschungsauftritt von Tom Beck mit seiner Band, die dem Partyvolk gehörig eingeheizt haben.

Fakten
Nach dem Pilotfilm zeigt RTL noch sechs weitere frische Episoden der 17. Staffel von «Alarm für Cobra 11» am Donnerstagabend. Weitere Gastrollen werden dabei Axel Stein («Hausmeister Krause») und Stephan Bieker «Lasko – Die Faust Gottes» bekommen. «Alarm für Cobra 11» ist ein Exportschlager: Action made in Germany ist international die meistverkaufte Serie von RTL, sie läuft in rund 140 Ländern. In der letzten TV-Saison sahen im Schnitt 4,45 Millionen Bundesbürger die Erstausstrahlungen der Actionserie. Der Marktanteil beim jungen Publikum lag im Schnitt bei sehr guten 20,3 Prozent Marktanteil, was «Alarm für Cobra 11» auch zum Quotengaranten macht. Die Produktionsfirma action concept erhielt bereits fünf Mal den begehrten „Taurus World Stunt Award“, die höchste Auszeichnung im internationalen Actiongenre. Das Team von Produzent und Stunt-Spezialist Hermann Joha bereitet die Actionszenen stets bis ins kleinste Detail vor. 80 Mitarbeiter am Set und 16 Kameras sind jeweils im Einsatz. Bei der Premierenveranstaltung nannte Joha weitere interessante Fakten speziell zu «Alarm für Cobra 11: Der Anschlag»: Der gezeigte Pilotfilm wurde innerhalb nur 20 (!) Drehtagen zusammengestellt. „Eine Rekordzeit“, freute sich Joha. Für den umfangreichen Stunt zu Beginn des Films wurden zwei Drehtage benötigt. Unterstützung kam von der Stadt Köln, die für eine Verfolgungsjagdszene die Kölner Ringe für die Dreharbeiten sperrte, auch hier war Eile in der Produktion angesagt.

Lesen Sie auf der nächsten Seite die Filmkritik zu «Alarm für Cobra 11: Der Anschlag».

Quotenmeter.de-Redakteur Jürgen Kirsch hat den von action concept hergestellten Pilotfilm zur neuen Staffel bei der offiziellen Filmpremiere im Coloneum in Köln-Ossendorf vorab gesehen.

Darsteller
Erdogan Atalay («Maximum Speed») ist Semir Gerkhan
Tom Beck («ProSieben Filmklassiker: Dörte’s Dancing») ist Ben Jäger
Oliver Pocher («Vollidiot») ist Sturmi
Wolke Hegenbarth («Im Brautkleid durch Afrika») ist Silke Pfeffer
Dietmar Huhn («SOKO Leipzig») ist Horst Herzberger
Charlotte Schwab («Das Duo») ist Anna Engelhardt
Gottfried Vollmer («Mein Leben & ich») ist Dieter Bonrath
Katja Woywood («Der Bergdoktor») ist Kim Krüger
Daniela Wutte («Countdown – Die Jagd beginnt») ist Susanne König
Aleksandar Jovanovic («Résiste – Aufstand der Praktikanten») ist Ruben Frost
Patrice Bouédibéla («Der Clown») ist Ruland
Stefan Kaminksy («SOKO Leipzig») ist Wagner
Carlos Richter ist Lutz

Kritik
Mit «Alarm für Cobra 11: Das Ende der Welt» feierte die Actionserie ihre 200. Folge und gleichzeitig einen Erfolg. Auch diesmal gibt es Grund zum Feiern, denn das Gesamtwerk von «Alarm für Cobra 11: Der Anschlag» kann sich abermals sehen lassen und verspricht neben viel Action und Unterhaltung auch eine gesunde Portion Witz. Inhaltlich haben die Drehbuchautoren dabei auf den letzten 90-minütigen Streifen aufgebaut, was nicht die schlechteste Idee war, kam der Film doch gut an. So sind die Parallelen für die Action-Fans schnell zu erkennen. Die Geschichte wurde etwas modifiziert, ist insgesamt durch die Beteiligung der Schulkinder auch etwas spannender geworden, doch im Endeffekt geht es erneut darum, dass die beiden Autobahnpolizisten die Welt retten sollen. Bei der Umsetzung hat Regisseur Heinz Dietz, der sich erstmals an ein 90-Minuten-Werk von «Alarm für Cobra 11» wagte, die richtige Mischung gefunden. Die Geschichte wird etwas außergewöhnlicher gestaltet und auch überzeugender erzählt. Die Action- und Stuntszenen sind wie in der Serie üblich eine Augenweide. Spektakulär, aufbrausend und mit jeder Menge explosivem Material im Spiel. Nicht anders ist man es von «Alarm für Cobra 11» gewohnt. Die „Schrottgarantie“ hält, was sie verspricht. Denn schon zu Beginn des Films rasseln Streifenwagen, Lastwagen oder Helikopter ineinander, die Autobahn liegt in Schutt und Asche – sehr zur Freude des Action-Fans. Das eingespielte Team hat in seiner Produktion ordentliche Kamerafahrten der Stunts zu bieten sowie hervorragende Aufnahmen aus der Luft. Für das Auge ist wie immer sehr viel dabei.

Das betrifft natürlich auch die folgenden Szenen rund um die Grundschule. In dieser Phase des Actionfilms setzt man vermehrt auf das gute Zusammenspiel der Hauptdarsteller, vor allem Tom Beck mit Wolke Hegenbarth, die die schlagfertige Referendarin der Schule mimt. Das macht sie so überzeugend und authentisch, dass die kleinen Kabbeleien zwischen ihrem Charakter und dem Autobahnpolizisten Ben Jäger Spaß machen. Den richtigen Humor hat man zwischendurch ebenso gefunden und schreckt auch vor zeitgenössischen Witzen („Es gibt für alles ein App“) nicht zurück. Humor kommt auch durch die Kinder um den heimlichen Filmheld Carlos Richter auf („Willst du dir jetzt doch unsere Lehrerin auf den Bauch binden?“), die noch für die größten Lacher im Film sorgen. Witzigkeit ist auch der Job von Oliver Pocher, der erneut den Verschwörungstheoretiker Sturmi spielt. Seine Auftritte sind jeweils gut getimed und bringen eine Abwechslung zu der Action-Überdosis im Film. Besser noch als in dem vorherigen Pilotfilm passt der Pocher-Humor des naiven Sturmi umso besser in die Story und erntete nicht zu Unrecht phasenweise Sonderapplaus. Der Spaß kommt also keinesfalls zu kurz.

Ein kleines Manko ist vielleicht die am Ende doch zu durchsichtige Story, so dass der Schluss bereits früh absehbar wird und einige Details vorweg genommen werden. Vielleicht hat man sich mit einem weiteren Weltuntergangsszenario doch zuviel zugemutet. Da aber die Spannung nicht flöten geht, wird der Zuschauer stets bei Laune gehalten. An Actionmaterial wurde keinesfalls gespart und so kommen Fans von großen Explosionen und atemberaubenden Stunts auf ihre Kosten. «Alarm für Cobra 11» lässt es krachen. Die humoristische Auflockerung zwischen den Trümmern der zerlegten Autobahnen wird verstärkt beobachtet. Sie ist ein großes Plus. Am Ende gab es viel Applaus von den Premierengästen für das gesamte Team. Dem können wir uns nur anschließen: Der Film ist absolut sehenswert. Als Fortsetzungsfilm übertrifft er jedenfalls seinen Vorgänger.

RTL startet die neue Staffel von «Alarm für Cobra 11» mit der Episode «Der Anschlag» in Spielfilmlänge am Donnerstag, 02. September 2010 um 20.15 Uhr.
02.09.2010 08:00 Uhr  •  Jürgen Kirsch Kurz-URL: qmde.de/44270