Pixar-Filme für Disney schwerer Verlust
Das Auslaufen des Vertrages mit Pixar ist für den Unterhaltungsriesen Disney nicht nur ein kreativer Verlust, sondern könnte auch die finanzielle Performance des Konzerns beeinträchtigen. Wie das Wall Street Journal (WSJ) heute, Montag, berichtet, schätzt der Finanzanalyst Lehman Brothers den Anteil der Pixar-Filme am operativen Gewinn von Disney in den Jahren 2000 bis 2005 auf 45 Prozent oder 1,1 Mrd. Dollar. In diesem Zeitraum werde Pixar für rund sieben Prozent der Disney-Gewinne pro Aktie verantwortlich sein. Die Zeit nach Pixar könnte für den ehemaligen Herrscher im Reich des Zeichentricks daher hart werden.
Disney hat sich inzwischen bereits vom handgezeichneten Animationsfilm verabschiedet, den es jahrzehntelang dominiert hatte. Beim computeranimierten Film ist die Konkurrenz aber weit größer. Neben Pixar, das als Nummer eins der Branche gilt, spielen auch Steven Spielbergs DreamWorks, Lucasfilm von George Lucas sowie Sony und 20th Century Fox eine Rolle im Animationsgeschäft. Disney ist hier nur einer unter vielen, wobei der Riese nur auf einen hauseigenen Erfolg verweisen kann: «Lilo und Stitch». Die anderen Erfolge der vergangenen Jahre waren "Made by Pixar" oder eher enttäuschend wie «Treasure Planet».
Das Hauptproblem von Michael Eisner, der schnelle Erfolge vorweisen muss, ist, dass die Produktion eines Animationsfilmes drei bis vier Jahre verschlingt. Eine rasche Trendwende ist also nicht möglich. Zudem hat Disney das Personal für den Animationsbereich inzwischen von 2.200 im Jahr 1999 auf nur noch knapp über 600 Mitarbeiter reduziert. Den Erfolg eines Animationsfilmes machen zudem nicht nur die perfekten Computeranimationen, sondern auch die Kreativität der Geschichte. Auch hier dürfte es bei Disney einen Braindrain gegeben haben. Die Zukunftshoffnung von Disney ist nun laut WSJ Chris Sanders, Macher von «Lilo und Stitch».