MGM soll mit Lionsgate fusionieren

Das US-Studio Metro-Goldwyn-Mayer möchte künftig mit Spyglass Entertainment zusammen arbeiten, aber es gibt noch andere potenzielle Bewerber.

Binnen 15 Jahren wuchs das kanadische Filmstudio Lionsgate zu einem der größten US-Verleiher heran. Inzwischen hat man eine Tochterfirma in England, zudem wurden Anteile an Alliance Films und Marple Pictures erworben. Nun berichtet das Wall Street Journal, dass der Investor Carl Icahn die Metro-Goldwyn-Mayer-Studios (MGM) übernehmen möchte, aber diese soll mit Lionsgate fusionieren.

Der Hintergrund: Icahn ist ein milliardenschwerer Investor, der bereits Anfang des Jahres das Studio Lionsgate kaufen wollte – jedoch lehnte das Unternehmen ab. Derzeit ist er der größte Anteilseigner an MGM, er hält zwischen 400 – 500 Millionen US-Dollar, dies entspricht rund zehn Prozent der Verbindlichkeiten. Inzwischen wird die Schuldenlast von MGM auf vier Milliarden US-Dollar geschätzt.

Unterdessen sprechen derzeit Metro-Goldwyn-Mayer und Spyglass Entertainment über einen möglichen Deal. Ebenso möchte auch Sahara India Pariwar bei MGM einsteigen. Wie Financial Times berichtet, wolle man die Hälfte der Beteiligung, bezahle zudem alle Schulden. Insider berichten inzwischen davon, dass Spyglass Entetainment der Favorit ist.

Obwohl MGM rund vier Milliarden US-Dollar an Schulden hat, sind nicht alle Schritte der Banken nachvollziehbar. Einerseits werden teure Produktionen wie «Der Hobbit» auf Eis gelegt, auf der anderen Seite muss auch der neueste «James Bond 007» mit Daniel Craig pausieren. Allerdings sind die neuen «Bond»-Filme ein finanzieller Hit: So wurden rund 200 Millionen US-Dollar investiert, das Unternehmen bekam allerdings jeweils 600 Millionen US-Dollar an Kinotickets.
01.10.2010 12:45 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/44928