Breit gefächertes Feld am Samstagabend: Melodien der Berge gegen Stock Car Challenge, Supertalente gegen die Apokalypse. Wer konnte überzeugen?
Letzte Woche trat Showtitan Dieter Bohlen mit seinem Dauerbrenner
«Das Supertalent» noch gegen Thomas Gottschalk in den Ring – und musste dabei unglaublicherweise auf nur wenige Köpfe seiner längst angestammten sieben Millionen verzichten. Am Samstagabend konnte er nun auch den direkten Kampf mit Stefan Raab für sich entscheiden und stellte dabei gleich neue Rekorde in beiden Zuschauergruppen auf: Zur besten Sendezeit entschieden sich 7,82 Millionen Deutsche für die RTL-Talentsuche und sorgten so für einen fantastischen Marktanteil von 26,2 Prozent. 4,57 Millionen davon waren im werberelevanten Alter zwischen 14 und 49 Jahren – ein satter Marktanteil von 39,4 Prozent.
«Cindy aus Marzahn & Die jungen Wilden» überzeugten im Anschluss noch mit 2,23 Millionen der jüngeren Zuschauern und daraus resultierenden 22,0 Prozent Marktanteil.
«Die große TV total Stock Car Crash Challenge 2010» wurden zum nunmehr sechsten Mal auf ProSieben ausgetragen. Das Event gehört zu den beliebteren des Sendergesichts Raab, verlor in der Vergangenheit aber mehr und mehr an Boden. 2009 konnte der Abwärtstrend dann dank mehr als 20 Prozent in der Zielgruppe gestoppt werden – man musste nämlich nicht gegen «Das Supertalent» antreten. Das war gestern nicht der Fall: Mit 2,14 Millionen Zuschauern ab drei Jahren und entsprechenden 9,5 Prozent Marktanteil war die vierstündige Sendung zwar beliebt, verlor aber ganz eindeutig gegenüber dem Vorjahr. Auch in der Zielgruppe lief es dank 1,63 Millionen Werberelevanten und 17,0 Prozent sehr gut, aber nicht überragend.
Das Erste setzte auf die
«Melodien der Berge» und lockte damit 3,59 Millionen Bundesbürger vor die Fernsehschirme – unterdurchschnittliche 12,0 Prozent Marktanteil wurden erzielt. 14- bis 49-Jährige waren nur 200.000 mit von der Partie und bescherten der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt einen katastrophalen Marktanteil von 1,7 Prozent. Mehr Sehbeteiligung gab es in Sachen Krimi: Das Zweite Deutsche Fernsehen zeigte erst
«Einsatz in Hamburg: Rot wie der Tod» und begeisterte so 5,21 Millionen Menschen (17,4% MA). Einer Episode von
«Siska» aus dem Jahre 2003 blieben anschließend noch 3,69 Millionen erhalten (13,2% MA). In der Zielgruppe fuhren die beiden Formate 7,0 Prozent (Senderschnitt) und 4,8 Prozent Marktanteil ein.
Der neu eingerichtete Serienabend von Sat.1 hatte in letzter Zeit zunehmend unter der bärenstarken Konkorrenz zu leiden und musste im Angesicht von Bohlen und Raab auch in dieser Woche wieder einstecken: Nur 1,07 Millionen Werberelevante sahen eine neue Folge von
«Navy CIS: Los Angeles», ein schwacher Marktanteil von 9,5 Prozent war die Folge. Zwei Episoden
«Criminal Minds» kamen ab 21:15 Uhr auf 1,10 Millionen bzw. 1,31 Millionen sowie 9,2 Prozent bzw. 12,5 Prozent Marktanteil der Zielgruppe. Die Gesamtreichweite der drei Sendungen belief sich auf zweimal 6,5 Prozent und einmal 9,3 Prozent Marktanteil zur späteren Stunde. Eine weitere Niederlage musste VOX hinnehmen, dessen langatmige Dokumentationen stets ein flackerndes Schlusslicht am Samstag bilden: Gerade einmal 660.000 Menschen schalteten für
«Die Porsche-Saga – Geschichte einer PS-Dynastie» ein (2,7% MA), 440.000 davon aus der Zielgruppe (4,3% MA).
Zumindest teilweise mehr Glück hatten da schon die anderen Privaten: Erst erreichte
«James Bond 007: Der Spion, der mich liebte» auf kabel eins 1,41 Millionen Deutsche und 4,9 Prozent Marktanteil. 690.000 14- bis 49-Jährige verfolgten das Action-Abenteuer und bescherten dem Sender solide 6,0 Prozent Marktanteil. Die Doku
«Undercover – Spezialeinheiten im Einsatz» unterhielt im Anschluss allerdings nur noch 340.000 der jüngeren Fraktion (630.000 insgesamt) – 3,8 Prozent Zielgruppenmarktanteil standen zu Buche. Baden ging auch RTL II mit dem ersten Teil von
«10.5 – Apokalypse»: 1,07 Millionen Personen hatten Lust auf den Katastrophen-Thriller, 620.000 davon waren für die Werbewirtschaft von illustrativer Bedeutung. Es wurden 4,1 Prozent bzw. 5,8 Prozent Markanteil erzielt.