Primetime-Check: Freitag, 19. November 2010

Wurde Jauch erneut Tagessieger? Konnte auch die letzte «Schlag den Star»-Ausgabe überzeugen? Konnten die Spielfilme auf RTL II und Sat.1 auch in dieser Woche eine Konkurrenz darstellen?

Mit einem weiteren Prominentenspecial konnte «Wer wird Millionär?» noch am Donnerstagabend fast neun Millionen Zuschauer begeistern, einen Tag später fiel das Interesse doch deutlich geringer aus. Mit durchschnittlich 5,82 Millionen Zuschauern und den damit verbundenen 18,8 Prozent Marktanteil schnitt das Kultquiz insgesamt trotzdem wieder einmal besser ab als jedes Konkurrenzformat. Auch in der jungen Zielgruppe war man diesmal wieder oben auf, 1,91 Millionen Zuschauer hatten allerdings nur mäßige 17,0 Prozent zur Folge. Im Anschluss präsentierte Oliver Geissen Coverhits der 80er, seine «Ultimative Chart Show» verfolgten in dieser Woche 3,35 Millionen Menschen, was 13,8 Prozent aller Fernsehenden und 19,0 Prozent der 14- bis 49-Jährigen waren.

Erstmals ins Hintertreffen kam die letzte Folge der neuen «Schlag den Star»-Staffel, in der sich Boxweltmeister Felix Sturm eine deutliche Klatsche abholte. Nur 2,70 Millionen Bundesbürger trauten ihm ein spannendes Duell zu, mit 8,8 Prozent bei allen sowie 15,9 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe war man in allen Belangen schwächer als der Kölner Marktführer. Zu allem Überfluss ging es danach noch richtig in die rote Zahlen, «Galileo X.perience» wurde nur noch von 1,34 Millionen Zuschauern gesehen. Erstmals in der noch jungen Geschichte des Formats fiel man bei den Jungen in den einstelligen Bereich, im Schnitt sahen 9,2 Prozent zu. Jubeln kann hingegen auch in dieser Woche wieder RTL II, denn die Spielfilmprogrammierung «2 Fast 2 Furious» beförderte den kleinen Sender geradewegs in die Top 3 der werberelevanten Zielgruppe. Im Schnitt wollten immerhin 1,24 Millionen junge Menschen den Actionkracher sehen, was sogar für Sat.1 oder ProSieben akzeptablen 10,8 Prozent entsprach. Insgesamt sahen 1,67 Millionen zu, was zu 5,5 Prozent langte. Im weiteren Verlauf verbesserte man sich sogar noch, der Horrorreißer «Blade 2» wusste 7,5 Prozent des Gesamtpublikums sowie 13,4 Prozent der Werberelevanten zu begeistern, wenngleich die Reichweite aufgrund der späteren Sendezeit auf 1,33 Millionen zurückfiel.

Auch Sat.1 versuchte sich einmal mehr an einem Spielfilm zur besten Sendezeit, konnte damit aber nicht ganz so zufrieden sein. Die Liebeskomödie «Was das Herz begehrt» setzte sich insgesamt mit 2,13 Millionen Zuschauer und 7,3 Prozent zwar gegen den Film auf RTL II durch, war aber aufgrund der Quotenerwartungen dennoch schwächer. In der jungen Zielgruppe fuhr man aber solide, hier führten 1,25 Millionen auf 11,0 Prozent. Nach dem Spielfilm ging es aber auch hier deutlich bergab: «Die dreisten Drei» fielen auf 7,8 Prozent, bevor Oliver Pocher 7,1 Prozent generierte. Mit US-Serien lässt sich offenbar momentan auch kein Blumentopf gewinnen, zumindest kabel eins kann mit «Castle» nach wie vor nicht zufrieden sein. In dieser Woche sahen nur 0,94 Millionen Menschen zu, mit 3,0 Prozent bei allen und 5,2 Prozent bei den jüngeren Fernsehenden war man ganz weit unten anzusiedeln. Bei VOX und «CSI: New York» wird hingegen wohl eher die Übersättigung zum Problem, mit der gefühlt tausendsten Wiederholung konnte man diesmal nur noch sehr durchschnittliche 8,1 Prozent Zielgruppenmarktanteil holen. Die Sehbeteiligung lag insgesamt bei 1,76 Millionen, immerhin 5,7 Prozent aller Erreichbaren zu dieser Sendezeit.

Im Duell der beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten schlug in dieser Woche das Liebesdrama «Die Hüttenwirtin» den Krimiabend des Zweiten Deutschen Fernsehens. 4,94 Millionen Menschen verfolgten die TV-Premiere, was sehr gute 15,9 Prozent beim Gesamtpublikum zur Folge hatte. In der jungen Zuschauerschaft lief es mit 7,2 Prozent zwar deutlich gemäßigter, aber auch hier blieb man mindestens auf Höhe des Senderschnitts. «Kommissar Stolberg» hatte damit deutlich mehr Probleme, er kam bei 0,62 Millionen jungen Kriminologen gerade einmal auf 5,5 Prozent. Insgesamt sah es zwar besser aus, Anlass zu exzessivem Jubel gaben aber auch die 4,21 Millionen Zuschauer nicht, welche immerhin überdurchschnittlichen 13,5 Prozent entsprachen. Im weiteren Verlauf des Abends schlug das Zweite aber zu, denn «SOKO Leipzig» steigerte sich auf 15,9 Prozent bzw. 8,0 Prozent bei 4,89 Millionen Interessierte, während die ARD mit den letzten Folgen von «Im Angesicht des Verbrechens» unterging. Die erste Folge wollten nur 1,80 Millionen Deutsche sehen, danach ging es auf 1,57 Millionen und später sogar auf 1,33 Millionen Menschen zurück. Die Marktanteile variierten zwischen 6,4 und 8,4 Prozent, bei den Menschen zwischen 14 und 49 Jahren sahen zwischen 3,6 und 3,9 Prozent zu.
20.11.2010 09:35 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/45936