Leichtathletik-WM ohne TV-Vertrag

Streitpunkt sind die Kosten, da die nächste Weltmeisterschaft in Südkorea ausgetragen wird. Die europäischen Sender möchten deshalb die Kosten deutlich senken.

Zwischen 15. und 23. August 2009 übertrug Das Erste die Leichtathletik-Weltmeisterschaft aus der deutschen Hauptstadt Berlin. Die 2.013 teilnehmenden Athleten aus 201 Ländern sorgten für herausragende Einschaltquoten. Die Einschaltquoten fielen nie in den mäßigen oder schlechten Bereich ab, selbst bei den 14- bis 49-Jährigen wurden sehr gute Quoten gemessen.

Doch die Sportrechte sind teuer und die öffentlich-rechtlichen Kanäle haben bislang keinen Vertrag mit den Rechteinhabern IEC über die nächste Leichtathletik-WM unterschrieben. Wie die Frankfurter Rundschau in der Montagsausgabe schreibt, muss bis Ende 2010 ein Dokument unterschrieben sein, sonst werde die Weltmeisterschaft nicht im deutschsprachigen Fernsehen übertragen.

Die 13. Leichtathletik-Weltmeisterschaft, die zwischen 27. August und 4. September 2011 ausgerichtet wird, findet in Daegu, einer Stadt in Südkorea statt. Wie schon bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2002 gibt es einen Zeitunterschied von acht Stunden, weshalb die meisten Veranstaltungen am Vormittag stattfinden.

Nach Informationen der Frankfurter Rundschau ist erstmals seit 1990 zwischen dem Internationalen Leichtathletikverband (IAAF) und der European Broadcasting Union (EBU) kein Vier-Jahres-Vertrag unterzeichnet worden, weil die EBU deutlich weniger Geld ausgeben wollte. Der Verband wiederrum verstehe dies nicht und argumentierte mit den hervorragenden Einschaltquoten, die man im vergangenen Jahr holte. Der Leichtathletikverband hat inzwischen die Kosten um 20 Prozent gesenkt, jedoch lehnen ARD und ZDF weiterhin einen Vertrag ab. Inzwischen munkelt man, dass ein privater Sender im Gespräch sei, denn in England schnappte sich Channel 4 die Live-Rechte.
22.11.2010 14:27 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/45972