Privatsender sollen extra kosten

Der größte deutsche Kabelnetzbetreiber Deutschlands, die Kabel Deutschland GmbH, hat offenbar vor, mehr Geld für das Fernsehen zu verlangen. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung (SZ) will das Unternehmen für die Einspeisung kommerzieller Kanäle entweder eine einmalige Freischaltgebühr von 60 Euro oder einen monatlichen Preis von sieben Euro verlangen, da die Privaten nicht wie ARD und ZDF zur Grundversorgung des Fernsehzuschauers gehören würden.

Ab April 2004 will Kabel Deutschland laut SZ das Digital-Fernsehen als Massenmedium etablieren. Bis Ende des Jahrzehnts rechnet das Unternehmen mit 4,4 bis 5,2 Mio. eigenen Digital-Kunden. Bislang nutzen jedoch erst 80.000 Kunden das Digital-Angebot von Kabel Deutschland. Der Abo-Sender Premiere besitzt zusätzlich 2,9 Mio. Abonnenten.

Die Privatkanäle sollen nach Wunsch von Kabel Deutschland Bestandteil digitaler Zugangspakete sein, zu denen dann auch Premiere gehört. Mit Premiere hatte der Kabelnetzbetreiber erst vergangene Woche einen Vermarktungsvertrag unterschrieben, der dem Abo-Sender mehr Kunden einbringen soll. Nach Angaben der SZ wird innerhalb der ARD bereits erwogen, die Wettbewerbshüter einzuschalten. (pte)
16.02.2004 18:45 Uhr Kurz-URL: qmde.de/4604