Whedon begegnet «Buffy»-Remake sarkastisch

Nachdem das Reboot der Filmversion von «Buffy» nun endgültig grünes Licht erhielt, sah sich Joss Whedon, der kreative Kopf hinter der Erfolgsserie, zum ironischen Konter gezwungen.

"Überlasst mich meinem Schmerz!" - ganz im Gegensatz zu Millionen von «Buffy»-Fans, die in amerikanischen Internetforen toben und Hollywood verfluchen, hat sich Joss Whedon mit dem Schicksal der von ihm geschaffenen Kultfigur scheinbar abgefunden. Grund für die Revolte ist die offizielle Bestätigung seitens Atlas Entertainment, in Zusammenarbeit mit Warner Bros. ein Reboot des «Buffy»-Spielfilmes aus dem Jahr 1992 zu starten. Laut Whedon, der es mit der damals nachfolgenden Serie «Buffy The Vampire Slayer» zu Weltruhm brachte, eine "traurige Spiegelung unserer Zeit, in der Leute sich an den Kadavern von geliebten Geschichten ihrer Jugend weiden".

Allerdings bliebe dem 46-Jährigen nichts weiter übrig, als "hörbar zu seufzen". Er habe immer gehofft, das sogenannte Buffyverse würde auch nach seinem Tod noch weite Kreise ziehen – nur eben danach. Dabei handelt es sich im engen Sinne gar nicht um Whedons Fantasy-Opus, sondern eine Verwässerung des Ganzen; quasi ein Dorn im Auge vieler Anhänger. Warner Bros. besitzt nämlich nur die Rechte am Spielfilm «Buffy» selbst, nicht der Serie, die sieben Jahre lang über die Bildschirme flimmerte. Diese wurden ihnen vom Ehepaar Kuzui verkauft, die sie Anfang der 90er von Whedon erwarben. Von den Charakteren und Einflüssen der Serie, seien es Willow, Xander oder der Tatsache, dass Buffy mit ihrer Rolle als Vampirjägerin nicht die einzige ist, können die Produzenten nicht profitieren.

"Ich bin keineswegs davon begeistert, dass meine Schöpfung nun in anderen Händen liegt, aber darüberhinaus bin ich mir ebenfalls bewusst, dass ich nicht alleine daran beteiligt war, diese Serie zu dem zu machen, was sie ist", so Whedon weiter. Mit einem Seitenhieb auf Charles Roven («The Dark Knight»), der nun als Produzent für den «Buffy»-Film fungiert, kündigt Whedon außerdem eine «Batman»-Verfilmung an – immerhin wird hier dringend ein Reboot benötigt. Die neue «Buffy»-Version soll im Übrigen 2012 in die Kinos kommen.
25.11.2010 17:20 Uhr  •  Marco Croner Kurz-URL: qmde.de/46058