ARD-Talks: Beckmann und Maischberger nur noch mit leichten Themen

Das neue Programmschema des Ersten sorgt weiterhin für Aufruhr. Nach einem Bericht des "Spiegel" sollen sich Beckmann und Maischberger demnächst aus der aktuellen Politik raushalten.

Erst vor wenigen Tagen machte die ARD ihr neues Programmschema publik. Neben dem einheitlichen Sendeplatz der «Tagesthemen» wurden auch die neuen Sendeplätze der Talkshows vergeben, die fortan an fünf Tagen in der Woche zu sehen sein werden. Schon im Voraus war klar, dass das neue Programm nicht bei allen Beteiligten auf allzu große Gegenliebe stoßen würde. Durch die Verpflichtung Günther Jauchs hat sich die ARD nämlich einige Probleme eingehandelt: So werden viele Talkshows, insbesondere «Menschen bei Maischberger» (Foto) und «Beckmann», unter der internen Konkurrenz zu leiden haben. Wie das Nachrichtenmagazin “Spiegel“ in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, sollen die beiden Talker künftig auf die ganz großen Gäste verzichten.

Zwar dürften die beiden weiterhin Polit-Senioren wie Helmut Schmidt und Norbert Blüm einladen, Auftritte wie der von Verteidigungsminister zu Guttenberg vor wenigen Wochen bei «Beckmann» soll es demnächst aber nicht mehr geben. "Die zwei sollen nicht mehr so oft über den Zaun fressen", sagte ein ARD-Mitarbeiter gegenüber dem "Spiegel“.

Intern könnte diese Aussage für reichlich Diskussionen sorgen, schließlich sei es für die Chefredakteure der jeweiligen Sendungen nur schwer vorstellbar, sich Gäste und Themenauswahl vorschreiben zu lassen.

Ebenso unsicher ist es, wie in Zukunft mit den drei Polittalks von Günther Jauch, Frank Plasberg und Anne Will umgegangen wird. Laut "Spiegel“ habe die ARD zurzeit keinen konkreten Plan vorliegen, wie man in einem Streitfall um Gäste bzw. Themen reagieren könnte. Es wird also interessant sein zu beobachten, wer bei aktuellen Themen, wie in diesen Tagen bei Wikileaks, den Zuschlag erhält.
04.12.2010 13:31 Uhr  •  Daniel Sallhoff Kurz-URL: qmde.de/46241