Super Nanny soll sich selbst helfen

RTL hat am Mittwochabend zur besten Sendezeit ein neues Format mit Katia Saalfrank getestet.

Um die RTL-Sendung «Die Super Nanny» sieht es derzeit nicht wirklich gut aus. Stetig sinkende Quoten machen dem Format zu schaffen und so ist es inzwischen eines der schwächsten Programme im gesamten Primetime-Line-Up des Kölner Privatsenders. Klar, dass der Sender hier eingreifen will und das Profil von «Super Nanny» Katia Saalfrank stärken will. Oder eben auch neue Formate mit ihr testen will, um vielleicht später eine Alternative zur «Super Nanny» zu haben. Doch am Mittwoch zeigte sich, dass in der Test-Sendung eigentlich gar nichts neu war.

In den regulären Folgen besucht Katia Saalfrank eine Familie und unterstützt diese bei der Erziehung der Kinder. In der Spezial-Sendung «Katia Saalfrank hilft» war die Diplom-Pädagogin gleich bei drei Familien zu Gast. Diese hatten keine generellen Probleme mit ihren Kindern, vielmehr haperte es nur an einzelnen Stellen. Etwa beim Schlafengehen, Aufstehen oder Aufräumen.

Saalfrank beriet die Mütter und Väter in gewohnter Form. Erst ein bisschen zusehen, dann gemeinsam hinsetzen und sich die Szenen noch einmal anschauen. Anschließend eine ausführliche Fehleranalyse, wieso das Kind so reagiert wie es reagiert. So wirklich neu schien eigentlich nichts, in der Spezial-Sendung. Es war eben nur die Tatsache, dass es speziell um einen Bereich ging.

Nach der Diskussion mit den Eltern ging es für die Eltern wieder darum, die verschiedenen Situationen zu meistern. Diesmal allerdings mit In-Ear-Kopfhörern und Tipps von der Diplom-Pädagogin aus dem Hintergrund. Und siehe da, schon war es für den kleinen Collin kein Problem mehr am frühen Morgen aufzustehen und sich anzuziehen. Eine weitere Mutter brachte mit Saalfranks Unterstützung ihr Kind spielerisch dazu, mit ihr zusammen aufzuräumen.

Es war eigentlich sowas wie eine komprimierte «Super Nanny»-Folge mit drei Familien auf einmal. Eltern haben Probleme mit ihren Kindern, Katia Saalfrank kommt, hilft und am Ende ist meistens alles viel besser. Etwas Neues gab es aber nicht zu sehen. Damit wird RTL die sinkenden Quoten der «Super Nanny» nicht stoppen können. Und wenn der Sender ein neues Format mit Saalfrank etablieren will, sollte man sich ein paar neue Ideen einfallen lassen.
08.12.2010 22:07 Uhr  •  Timo Niemeier Kurz-URL: qmde.de/46337