Quotencheck: «Raus aus den Schulden»

Nicht immer konnte das Doku-Format in den vergangenen Monaten überzeugen. Immerhin konnte man sich gegenüber dem Vorprogramm stets steigern.

Seit über vier Jahren hilft Schuldnerberater Peter Zwegat mittlerweile bereits Menschen in finanziellen Notständen. Damit hat sich der kauzige Berliner längst zum festen Inventar des RTL-Programms am Mittwochabend entwickelt. In früheren Zeiten wurden in Kombination mit der «Super Nanny» jede Woche Topquoten erzielt, in den letzten Monaten jedoch entwickelte sich die Primetime am Mittwoch zunehmend zum größten Sorgenkind des Kölner Senders. Schuld an der Misere ist in erster Linie Katharina Saalfrank, welche nur noch in den seltensten Fällen auf einen grünen Zweig kommen kann. Unter der Schwäche des Vorprogramms leidet aber auch «Raus aus den Schulden» zunehmend, wie die Werte der achten Staffel zeigen.

Pünktlich zum Start des neuen Fernsehjahres am 1. September strahlte RTL mit der neuen Staffel, mit 3,25 Millionen Zuschauern und den damit verbundenen 11,4 Prozent konnte jedoch nicht von einem Auftakt nach Maß die Rede sein. Auch in der wichtigen werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schrieb man leicht rötliche Zahlen, mit 1,94 Millionen und den damit verbundenen 17,5 Prozent Marktanteil konnte man jedoch noch gut leben.

Einen richtig starken Tag erwischte Zwegat nur eine Woche später, als man die Reichweite um exakt eine Million Bundesbürger im Vergleich zur Vorwoche erhöhen konnte und somit sehr gute 14,8 Prozent bei allen Zuschauern erzielte. Auch bei den Jüngeren sah es deutlich besser aus, hier resultierten gute 19,5 Prozent aus durchschnittlich 2,39 Millionen Interessierten. Die Euphorie hielt jedoch nicht lange, denn bereits eine Woche später erreichte das Format ein Zuschauerinteresse, das mit 3,59 Millionen Menschen und 11,4 Prozent Marktanteil in dem Bereich lag, in dem man sich über weite Teile des Septembers und Oktobers einpendelte.

Auch beim jungen Publikum reihte man sich in dieser Zeit auf einem relativ konstanten Niveau ein, meist erlangte man eine Sehbeteiligung von 2,00 bis 2,20 Millionen Menschen, während der Marktanteil von 15,5 bis bestenfalls 17,9 Prozent variierte. Problematisch war diese Konstanz jedoch insofern, dass man hier sechs Wochen in Folge mehr oder weniger deutlich den Senderschnitt verfehlte.]
Dieser wurde erst wieder in der letzten Oktoberausgabe am 27. Oktober überschritten, mit 2,55 Millionen und 19,5 Prozent konnte man an diesem Tag überzeugen. Noch deutlich mehr Begeisterung rief dieser Tag bei der Gesamtzuschauerzahl hervor, welche mit 4,43 Millionen Zuschauern so hoch war wie nie im achten Durchlauf. Der Marktanteil betrug 14,5 Prozent. Vom einen Extrem zum anderen ging es zu dieser Zeit, denn nur eine Woche später versagte man zum ersten und auch einzigen Male in jeglicher Hinsicht. Bereits die Gesamtzuschauerzahl von 3,22 Millionen bedeutete einen neuen Negativrekord, ebenso die 10,2 Prozent Markanteil. Besonders tragisch waren jedoch die Werte in der jungen Zielgruppe, hier führten 1,73 Millionen nur zu miserablen 13,1 Prozent.

Die letzten fünf Ausgaben hielten dann jedoch beinahe konstant ein hohes Quotenniveau, nur einmal begeisterte man weniger als vier Millionen Deutsche. Beim jungen Publikum wussten vor allem die Ausgaben am 10. November und 1. Dezember zu begeistern, hier sorgten 2,67 Millionen zunächst für tolle 20,5 Prozent, bevor 2,71 Millionen 20,2 Prozent des umworbenen Publikums im Alter zwischen 14 und 49 Jahren bedeuteten. Am 17. November lief es hingegen weniger berauschend, 2,07 Millionen bedeuteten hier 15,6 Prozent.

Das Staffelfinale, welches am 8. Dezember gesendet wurde, erfreute 4,02 Millionen Bundesbürger und brachte einen Marktanteil von 12,8 Prozent ein. Jedoch war das Format in der Zielgruppe nicht erfolgreich, nur 17,4 Prozent Marktanteil wurden generiert.

Insgesamt sahen die 15 Episoden der aktuellen Staffel im Durchschnitt 3,84 Millionen Menschen, was 12,6 Prozent aller Zuschauer bedeutete. Im Vergleich mit der siebten Staffel, welche die Schwächste in der Geschichte von «Raus aus den Schulden» war, konnte man sich immerhin um einen Prozentpunkt steigern, während man den Vergleich mit der sechsten Runde verlor. Hier sahen nämlich noch 3,85 Millionen Deutsche zu, was 13,0 Prozent aller Fernsehenden waren. Auch im Vergleich mit den Werten des bislang exorbitant stark laufenden Fernsehjahres von RTL hat man nur wenige Argumente, denn die generierten 14,9 Prozent zwischen September und November konnte Zwegat nicht ein einziges Mal vorweisen.

Ähnlich mittelprächtig sah es auch in der jungen Zuschauerschaft aus, wo man angesichts von 2,24 Millionen auf 17,4 Prozent kam. Die siebte Staffel verfolgten nur miese 15,5 Prozent, die sechste hingegen weitaus stärkere 19,3 Prozent bei 2,43 Millionen Interessierten. Exakt den Marktanteil der sechsten Staffel hätte man auch erzielen müssen, um den aktuellen Senderschnitt zu erreichen. Immerhin gelang es, vier Mal überdurchschnittliche Werte einzufahren.
09.12.2010 14:00 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/46350