ZDF gibt Hollywood-Filmen Primetime-Platz

Am Donnerstagabend sollen ab kommendem Jahr US-Spielfilme zu sehen sein. Die deutschen Serien verschwinden deshalb.

Einige Änderungen des ZDF-Programms sind bereits bekannt. Ab April 2011 will der Mainzer Sender beispielsweise auf «ZDF.reporter» verzichten und das «Auslandsjournal» früher beginnen lassen. Das sind aber nicht die einzigen Umstellungen, die beschlossen wurden. Ab April soll es auch einen deutlich besseren Sendeplatz für Hollywood-Ware geben. Der Mainzer Kanal geht damit auf Konfrontationskurs zu zwei privaten Sendern. Als Platz hat man nämlich den Donnerstag um 20.15 Uhr ausgesucht.

Sowohl Sat.1 als auch VOX konnten an diesem Abend zuletzt mit US-Spielfilmen punkten. Das ZDF ist zuversichtlich, schaltete in der Vergangenheit doch auch ein jüngeres Publikum beim ZDF-Montagsfilm um 22.15 Uhr ein. In Mainz will man donnerstags überwiegend auf Streifen setzen, die die ganze Familie ansprechen – also Liebesfilme und Komödien. Montags sind eher actionlastigere Filme angedacht.

Verlierer sind dabei die deutschen Serien – zuletzt lief donnerstags unter anderem «Der Bergdoktor». Dieser holte mit Erstausstrahlungen sehr überzeugende Einschaltquoten. Aktuell holt «Die Bergwacht» 12,6 Prozent bei allen, neue Folgen von «Pater Castell» erreichten 14,5 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen liegen die Serien meist im roten Bereich. Aller Wahrscheinlichkeit nach finden diese Formate nun einen Platz im Vorabendprogramm um 19.25 Uhr. Bekannt ist auch, dass künftig mittwochs um 22.15 Uhr das «Auslandsjournal» laufen soll. Direkt im Anschluss wird das ZDF Dokumentationen vorziehen, die bisher meist erst nach Mitternacht einen Sendeplatz fanden. «Abenteuer Wissen» und «Abenteuer Forschung» wandern auf den Sonntag, wo sie im Zusammenspiel mit «Terra X» eine Art Wissensblock bilden werden.

Die Ansprache der Zuschauer im deutschen Fernsehmarkt folge zunehmend einem Trend zur Bildung von Programmblöcken verwandter Themen, erklärte ZDF-Intendant Schächter (Foto) am Freitag. Dem Publikum könne dadurch eine inhaltlich abgestimmte Folge von Sendungen ohne thematische Brüche angeboten werden.
10.12.2010 14:55 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/46380