Quotencheck: «Galileo X.perience»

Nach einem tollen Start ließ das Interesse am neuen ProSieben-Magazin rasch nach.

Wie können Menschen in Extremsituationen überleben? Dieser Frage wurde in zunächst sechs Ausgaben bei «Galileo X.perience» nachgegangen. Unterstützt von Experten und mit aufwändigen wissenschaftlichen Experimenten erklärte Aiman Abdallah jeden Freitagabend gegen 22.15 Uhr bei ProSieben, warum bestimmte Umstände ein Überleben ermöglichen – und andere nicht. Hierfür zeigte «Galileo X.perience» Original-Filmmaterial und sprach zudem mit einigen Betroffenen. Anders als das tägliche «Galileo» konnte «X.perience» aus Sicht der Einschaltquoten nicht immer überzeugen. Nach einem gelungenen Einstand ging es für das Format steil bergab.

Dabei konnten sich die Auftakt-Quoten wie schon erwähnt sehen lassen: Am 29. Oktober 2010 startete das neue Magazin mit 2,07 Millionen Zuschauern und 8,5 Prozent Marktanteil. Aus der jungen Bevölkerung schalteten auf Anhieb 1,50 Millionen Deutsche ein, die einen Zielgruppenmarktanteil in Höhe von 14,0 Prozent ermöglichten. Bessere Quoten konnte «Galileo X.perience» in den nächsten fünf Wochen allerdings nicht mehr aufstellen.

Die zweite Episode, „Überrollt von einem Lkw“, erreichte durchschnittlich 1,73 Millionen Zuschauer und 7,5 Prozent des Gesamtpublikums. Beim werberelevanten Publikum musste «Galileo X.perience» in Woche zwei nur leicht abgeben, mit 1,19 Millionen Zusehern sowie 12,2 Prozent Marktanteil war ProSieben nämlich immer noch recht gut bedient.

Die dritte Folge fiel dann aber erstmals unter den Senderschnitt. Am 12. November 2010 interessierten sich nur noch 1,62 Millionen Zuschauer für neue Überlebensgeschichten, dies hatte einen Marktanteil von 6,9 Prozent zur Folge. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen reichten 1,14 Millionen Zuseher zu schwachen 10,8 Prozent. Eine Woche darauf sahen dann erstmals weniger als eine Million Werberelevante zu: Insgesamt waren 1,34 Millionen Bundesbürger dabei, lediglich 0,95 Millionen von ihnen kamen aus der Zielgruppe. Bei allen machte dies eine Sehbeteiligung von 5,6 Prozent aus; in der umworbenen Zielgruppe wurden magere 9,2 Prozent erzielt – dies stellte einen Negativ-Rekord dar.

Die nachfolgenden Ausgaben bewegten sich auf ähnlichem Niveau, besonders auffällige Ausrutscher in den roten Bereich gab es nicht mehr zu beobachten. So wurde Folge fünf mit dem Titel „Sturz vor die U-Bahn – die Geschichte von Keoki Rosimo“ immerhin noch von 1,17 Millionen Zuschauern, 5,4 Prozent aller fernsehenden Deutschen und 9,3 Prozent der Jungen angesehen. Die vorerst letzte Ausgabe verfolgten am 3. Dezember 2010 schließlich wieder 1,41 Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 5,7 Prozent. Bei den Werberelevanten kam somit eine Reichweite von 1,00 Millionen zu Stande; der Zielgruppenmarktanteil belief sich erneut auf enttäuschende 9,3 Prozent.

Insgesamt kam «Galileo X.perience» mit sechs gezeigten Folgen auf 1,56 Millionen Zuschauer, der Marktanteil bei den ab 3-Jährigen lag bei zufriedenstellenden 6,6 Prozent. In der Zielgruppe entsprachen 1,11 Millionen 14- bis 49-Jährige 10,8 Prozent, womit sich der neueste «Galileo»-Ableger rund einen Prozentpunkt unter dem ProSieben-Senderschnitt platzierte. Daher kann man das von Aiman Abdallah moderierte Format nicht wirklich als Erfolg durchgehen lassen. Ob ProSieben weitere Ausgaben des Magazins bestellen wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch völlig unklar.
13.12.2010 14:00 Uhr  •  Daniel Sallhoff Kurz-URL: qmde.de/46427